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Klassik und Moderne
Unsere moderne Zeit verlangt nach „grünen Lösungen“, die möglichst wenig Strom verbrauchen. Trotzdem wollte man bei Arc Audio nicht hinnehmen, dass Kompromisse irgendeiner Art am Image der hauseigenen Endstufen nagen.
Das kompromisslose Engineering entstammt dem Gehirn Robert Zeffs, seines Zeichens Gründer von Arc Audio, und beweist ziemlich eindrucksvoll, dass das Thema „Car-HiFi-Verstärker“ noch längst nicht zuende gedacht ist. Unbedingt klein ist die SE2075 ja nicht, beschreitet technisch aber einen Weg, der durchaus zum Thema unserer Grundlagen auf Seite 32 passt. Warum das so ist, wird im Laufe dieses Artikels noch geklärt, zunächst kümmern wir uns um die Rahmendaten. Für die, die es noch nicht wissen: Robert Zeff ist ein als Ikone geltender Endstufenentwickler, aus dessen Fingern schon viele in Fachkreisen anerkannte Verstärker entsprungen sind.
Um es klar zu machen: Das Z in „Zapco“ steht für seinen Nachnamen. Und jetzt liegt die Endstufe da und wartet auf Begutachtung. Dass sie etwas Besonderes darstellt, erkennt man an der eingravierten Unterschrift auf dem Deckelblech. Unter diesem Blech verstecken sich Regler für – nun ja, alles, was eine Zweikanalendstufe können muss. An Ausstattung wurde nicht gespart, in dieser Hinsicht hat Herr Zeff an alles gedacht. Die Flankensteilheiten der zwischen 30 und 5500 Hz einsetzbaren Hoch- und Tiefpassfilter sind variabel, der Multiplikatorschalter hilft beim Einstellen in einem so großen Regelbereich unheimlich. Von außen hat uns dieser Amp schon mal sehr glücklich gemacht, die wahren Schmuckstücke sind im Detail verborgen. Natürlich findet man Komponenten, die in jedem anderen Verstärker auch sind: Class- A/B-Verstärker, ein Netzteil und Treiberstufen; die Kommunikation zwischen ihnen ist jedoch so intelligent gelöst dass man doch ein paar Worte mehr darüber verlieren muss. Wichtig, wenn auch recht unscheinbar platziert, ist ein Motorola-Prozessor, der mit viel Denksport belastet wird. Ein wesentlicher Bestandteil seiner Rechenaufgaben ist die Überwachung und Regelung der Versorgungsspannungen. Die Netzspannung wird gewissenhaft gesiebt. Das ist auch äußerst wichtig, denn all die Regelvorgänge drohen sonst hochfrequenten Schmutz auf die Betriebsspannung zu induzieren. Apropos: Ich rede hier von der Versorgungsspannung der Leistungstransitoren; es wird jedoch noch eine ganze Reihe anderer Spannungen auf der Platine erzeugt, die beispielsweise für den Prozessor gedacht sind.Labor
All diese Mühen werden belohnt. Zweimal 108 Watt standen an vier Ohm auf dem Display, an halber Last kommen noch mal 80 Watt dazu, während an einem Ohm, wenn die Endstufe in den High-Current-Modus wechselt, ein zirka 20 Watt großer Leistungsrückgang zu verzeichnen ist. Bemerkenswert ist die Verzerrungsarmut. Die Klirrkurve fällt unter die 0,01-Prozent-Grenze. Wahnsinn. Ein Promille mehr würde man zwar auch nicht unbedingt hören, aber derartig niedriger Klirr schält doch eindeutig heraus, dass alle Bemühungen auch zünden.
Klang
Die Endstufe hatte die große Ehre, als eine von zwei Abhörendstufen für Home-HiFi-D/A-Wandler dienen zu dürfen. Ich habe zum Teil hochaufgelöstes Musikmaterial verwendet, um ihre Fähigkeit, besonders dynamische Ereignisse glaubhaft vermitteln zu können, zu testen. Schnelle Erkenntnis: Dieser Verstärker spielt einfach, egal was man ihm antut. Das ist an ihm eigentlich das Beeindruckendste. Zu keiner Zeit hat man den Eindruck, ein Dynamiksprung wäre gehemmt, fein aufgedröselte Besenanschläge wären zu grob oder Frauenstimmen würden nörgeln. Eigenklang fügt er der Darbietung nicht hinzu, ist einfach nur die verlässlichste Basis, die man seinem Setup antun kann. Auf ganz highendige Art und Weise. Als ich dann durch war mit meiner sehr ausführlichen Hörsession, galt es natürlich zu überlegen, was ich denn in den Artikel schreiben würde. Ich bin zu dem Schluss gekommen, als Kernaussage zu treffen, dass die Arc Audio SE die klanglich unbestechlichste Endstufe ist, die ich seit Langem in den Fingern hatte ... und dass sie mir einen ganzen Abend lang ein musikalisches Vergnügen bereitete, das so eindringlich war, wie es nur sein kann.
Fazit
Jetzt kommt die dicke Aussage: Sowohl klanglich als auch technisch ist die Arc Audio SE eine Endstufe, die irgendwie alle glücklich macht. Die Musikalität ist klasse und erfreut auch den militantesten „Analoghörer“, die Effizienz auf der anderen Seite passt schlicht und ergreifend in unsere moderne Zeit. Eine „grüne“ Endstufe, die ungeachtet dessen alle Vorzüge alter Tage hervorbringt.Kategorie: Car Hifi Endstufe 2-Kanal
Produkt: Arc Audio SE2075
Preis: um 560 Euro
Referenzklasse
Arc Audio SE2075
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenKlang | 40% : | |
Bassfundament | 8% | |
Neutralität | 8% | |
Transparenz | 8% | |
Räumlichkeit | 8% | |
Dynamik | 8% | |
Labor | 35% : | |
Leistung | 20% | |
Dämpfungsfaktor | 5% | |
Rauschabstand | 5% | |
Klirrfaktor | 5% | |
Praxis | 25% : | |
Ausstattung | 15% | |
Verarb. Elektronik | 5% | |
Verarb. Mechanik | 5% | |
Klang | 40% | |
Labor | 35% | |
Praxis | 25% |
Vertrieb | RS Audio, Berlin |
Kontakt | 030 49872900 |
Internet | www.rs-audio.de |
Technische Daten | |
Kanäle | 2 |
Leistung 4 Ohm (x2) | 108 |
Leistung 2 Ohm (x2) | 188 |
Leistung 1 Ohm (x2) | 172 |
Brückenleistung 4 Ohm (x1) | 331 |
Brückenleistung 2 Ohm (x1) | 0 |
Empfindlichkeit max. mV | 183 |
Empfindlichkeit min. V | 5.7 |
THD+N (<22 kHz) 5 W | 0.01 |
THD+N (<22 kHz) Halblast | 0.004 |
Rauschabstand dB(A) | 88 |
Dämpfungsfaktor 20 Hz | 252 |
Dämpfungsfaktor 80 Hz | 248 |
Dämpfungsfaktor 400 Hz | 252 |
Dämpfungsfaktor 1 kHz | 268 |
Dämpfungsfaktor 8 kHz | 301 |
Dämpfungsfaktor 16 kHz | 255 |
Ausstattung | |
Tiefpass in Hz | 30-5500 Hz, 12/24 dB |
Hochpass in Hz | 30-5500 Hz, 12/24 dB |
Bandpass in Hz | 30-5500 Hz, 12/24 dB |
Bassanhebung | 0-15dB/20-80 Hz |
Subsonicfilter | via HP |
Phaseshift | Nein |
High-Level-Eingänge | 0 |
Getrennte Pegelsteller | Ja |
Cinchausgänge | 1 |
Abmessung (L x B x H in mm) | 330/203/65 |
Sonstiges | symmetrische Eingänge |
Klasse | Absolute Spitzenklasse |
Preis/Leistung | sehr gut |
Car&Hifi | Klanglich und technisch ganz klar eines der Highlights des Jahres |