Filmrezension: Avengers: Endgame (Marvel)

Die Helden zum letzten Mal vereint

Nachdem die Hälfte der Weltbevölkerung in „Avengers: Infinity War" durch Thanos (Josh Brolin) ausgelöscht wurde, setzen die Regisseure Joe und Anthony Russo die Geschichte in „Avengers: Endgame" fort und beenden zugleich die Ära der Marvel Studios. Nach den verheerenden Ereignissen treiben Tony Stark (Robert Downey Jr.) und Nebula (Karen Gillan) durchs All, wo sie von Captain America (Brie Larson) gefunden werden. Zurück auf der Erde vereinen sie sich mit Black Widow (Scarlett Johansson) und Captain America (Chris Evans). Gemeinsam schmieden sie einen Plan, wie sie Thanos ausfindig machen und mithilfe seiner Infinity-Steine die Geschehnisse rückgängig machen können. Doch die Vernichtung des Bösewichts bringt die vermissten Lebewesen nicht zurück. Fünf Jahre vergehen, in denen die Superhelden mit ihrem Schicksal hadern.

Als unerwartet Ant-Man (Paul Rudd) zu ihnen stößt, gewinnt das Heldenteam neue Hoffnung. Sie machen sich auf die Suche nach weiteren Helden und reisen in die Vergangenheit, um dort gemachte Fehler auszubügeln, in der Hoffnung, dass sie ihrem großen Ziel dadurch näher kommen. Nach einem kurzen Rückblick auf die Geschehnisse springt der Film fünf Jahre in die Zukunft, bevor die Superhelden zu wichtigen Ereignissen in der Vergangenheit zurückkehren und dadurch einzelne Situationen eine neue Perspektive bekommen. Nach jeweils kurzen Momenten der Ruhe nimmt der Film an Fahrt auf und vereint die Figuren des Universums zu einem schier unendlichen Abenteuer zwischen den Zeiten. Mit viel Humor – Bruce Banner trägt seinen inneren Hulk nun öffentlich zur Schau – und Actionszenen auf hohem Niveau beenden die Regisseure die Ära der Avengers par excellence. Fast jeder bekannte Held aus dem Universum bekommt noch einmal seinen Auftritt, zur großen Freude der Fans, die während der Jahre mit den insgesamt 21 Filmen der Gesamtreihe mitgefiebert haben.

Bild und Ton

Das unglaubliche Filmfinale zeichnet sich durch seine konsequent ruhigen Bilder und bemerkenswerten Kontrastwerte aus. Die satten Farben sorgen für perfekte Kolorierung der Szenen, unabhängig von Ort und Zeit. Technische Highlights wie die Raumschiffe oder Kampfanzüge sind mit beeindruckenden Details versehen, die nicht nur in Close-ups scharf eingefangen sind. Die CGIs sind perfekt in die Realbilder eingefügt, sodass das Gesamtkonstrukt wie aus einem Guss wirkt. Die deutsche Tonspur in Dolby Digital plus bringt die Dynamik der Bilder 

nahezu verlustfrei ins Heimkino. Ob geflüsterte Nachrichten von Tony Stark zu Beginn des Films oder wutentbrannte Schreie der Helden auf dem Kampffeld, die Stimmen sind klar und deutlich zu verstehen. Der kraftvolle Score untermalt jeden Moment, ohne die Dialoge zu übertönen. Durch die Luft sausende Pfeile, Thors schwingender Hammer oder zum Einsatz kommende Schwerter, jeder Wurf und Schlag ist vernehmbar.

Extras

Auf einer Extra-Disc findet sich das Bonusmaterial zum großen Finale. Neben zusätzlichen Szenen und Pannen vom Dreh enthält die Disc eine umfangreiche Featurette. Ein Kapitel widmet sich dem verstorbenen Comicautor und -redakteur, Schauspieler und Filmproduzent Stan Lee, der einen Großteil der Marvel-Superhelden geschaffen hat. Er selbst kommentiert seine Cameo-Auftritte in den einzelnen Filmen. In den weiteren Kapiteln wird das Casting von Robert Downey Jr. als Iron Man präsentiert, die Figuren Captain America und Black Widow näher betrachtet, die Russo-Brüder kommen zu Wort und die Frauen des MCU rücken in den Fokus.

Fazit

Mit „Avengers: Endgame" präsentieren die Russo-Brüder ein letztes Mal alle bekannten Superhelden in einem gigantischen Abenteuer, das mit Humor, Action und brillanter Optik die Erwartung der Fans vollends erfüllen kann.