Einzeltest: Sony STR-DN1050

Der brandneue AV-Receiver STR-DN1050 des japanischen Unterhaltungsgiganten Sony macht mit seiner elegant-schlichten Optik und der sehr guten Ausstattung auf sich aufmerksam. Wir haben die 7.2-Heimkino-Schaltzentrale einem kritischen Test unterzogen.

Sony peilt mit dem STR-DN1050 anspruchsvolle Heimkino- und Musikenthusiasten an, die immer auf dem neuesten Stand der Technik sein wollen und auf die hochwertige Reproduktion von Bild und Ton gesteigerten Wert legen. Optisch hält sich der Sony, wie schon sein Vorgänger STR-DN1040, angenehm zurück. Er punktet durch seine aufgeräumte Front aus gebürstetem Metall und die gekonnt platzierten Flachtasten unterhalb des schmalen Display-Bands, das sich über die gesamte Breite des Receivers zieht. Das sehr gut verarbeitete Prachtstück wird ausschließlich in schwarzem Outfit zum Preis von rund 650 Euro feilgeboten. 

Technik & Ausstattung

Im schicken Gehäuse steckt so einiges an modernster Technik, die den Sony befähigt, mit allen erdenklichen Medien, Formaten und Gerätschaften umzugehen. So ist der STR-DN1050 mit HDMI-Schnittstellen der neuesten Generation ausgestattet, was ihn dazu befähigt Ultra-HD-Signale durchzuschleifen sowie niedriger aufgelöste Videos hochzuskalieren.

LAN, WLAN und Bluetooth mit aptX sind an Bord, dank NFC (Near Field Communication) kann der Sony-AV-Receiver blitzschnell Kontakt zu NFC-tauglichen Android-Geräten aufnehmen. Über USB und Netzwerk kann der 7-Kanal-Verstärker hochaufgelöste Audio-Formate wie WAV und FLAC (192 kHz/24 bit) verlustfrei wiedergeben. Darüber hinaus versteht sich der STRDN1050 sogar mit dem DSD-Format (DSDIFF 2,8 MHz, DSF 2,8 MHz), das einst für die SACD entwickelt wurde und inzwischen, losgelöst vom optischen Datenträger, ein Comeback feiert. Sechs HDMI-2.0-Eingänge, davon zwei mit MHL-Eignung kann der Sony-Receiver vorweisen. Ausgangsseitig stehen sogar drei HDMI-Schnittstellen zur Verfügung, wovon eine ARC-tauglich ist. Der STR-DN1050 sitzt in einem stabilen Metallgehäuse und soll aufgrund einer Leiterplatte aus Glas-Epoxidharz, großzügig dimensioniertem Leistungstransformator und hier und da handverlesener Bauteile nochmals besser klingen als sein Vorgänger. 

Einrichtung & Praxis

Wird der Sony STR-DN1050 erstmals angeschlossen, nimmt ein übersichtliches Kurz-Setup den Benutzer an der Hand. So gelingt es auch Heimkino-Einsteigern, den AV-Receiver erfolgreich in Betrieb zu nehmen. Der 7.2-Receiver kann in einem 7.2-Setup konfiguriert werden, wobei neben der üblichen Front-, Center- und Rear-Lautsprecher zusätzlich „Surround-Back-Speaker“ oder „Front-High-Speaker“ angeschlossen werden. Alternativ wird ein klassisches 5.1-System angeschlossen und die übrig gebliebenen Kanäle für eine zweite Hörzone genutzt. Die angeschlossenen Lautsprecher werden vom STR-DN1050 mithilfe der Kalibrierung „Advanced D.C.A.C.“ vollautomatisch und sehr zuverlässig eingemessen. Das hierfür benötigte Einmessmikrofon ist im Lieferumfang selbstverständlich inbegriffen. Eine Besonderheit des brandneuen AV-Receivers von Sony findet sich unter dem Menüpunkt „Center Speaker Lift Up“. Hiermit kann ein Center-Lautsprecher, der in den allermeisten Fällen unterhalb eines TVs oder einer Leinwand positioniert wird, akustisch nach oben verschoben werden, um die Illusion zu erzeugen, dass der Klang inmitten des Fernsehers oder der Leinwand seinen Ursprung hat. Zehn unterschiedlich stark wirkende Stufen stehen hierbei zur Auswahl. Das neu gestaltete Receivermenü arbeitet alle benötigten Informationen übersichtlich auf, mit aussagekräftigen Symbolen und klaren Beschriftungen. Leider wurden nicht alle Menüpunkte in die deutsche Sprache übersetzt – hier wird Sony bestimmt bald durch ein Software-Update für Abhilfe sorgen. Mit Musik versorgt und aus der Ferne gesteuert werden kann der AV-Receiver mithilfe der App „SongPal“, die im App Store oder bei Google Play kostenfrei erhältlich ist. Damit gelingt übersichtlich die Auswahl der gewünschten Zuspielquelle, die Steuerung der ersten und zweiten Hörzone unabhängig voneinander sowie der Zugriff auf USB- oder Netzwerkinhalte. Verschiedene Musikdienste wie „TuneIn“, „Spotify“, „Deezer“ oder das Sony-eigene „Sony Entertainment Network“ können vom STR-DN1050 verwaltet und zur Unterhaltung der Benutzer ausgewählt werden. 

Klang

Die Sony-Heimkinozentrale lässt im Hörtest nichts anbrennen und punktet im Stereobetrieb mit einem sehr neutralen Klang und einer Fülle an Feininformationen, die es ermöglichen, Musik in all ihren Facetten zu genießen. Untenherum gefällt der satte, präzise Bass, der ein stabiles Klangfundament aufbaut. Im Mehrkanalbetrieb überzeugt abermals das druckvolle Klangbild, das Filme, im Zusammenspiel mit den in Hülle und Fülle präsentierten Details, zum packenden Erlebnis werden lässt. Zum Hörtest immer wieder gerne genommen ist Kapitel 32 aus „Prometheus“, das durch sein klangliches Spektakel angeschlossene Systeme richtig fordert. Der Sony zieht hier alle Register und brennt ein prächtiges Effekt-Feuerwerk ab, mit Special-Effects, die auf den Punkt genau sitzen und unseren Testraum zum Beben bringen. 

Labor

Sonys neuer AV-Receiver STR-DN1050 durchläuft unseren Mess- Parcours ohne größere Auffälligkeiten. Unserem Messverfahren geschuldet ist es, dass wir an diesem Receiver keine zuverlässigen Werte bei den Stereo-Leistungsmessungen an 4-Ohm-Lasten ermitteln konnten, weswegen wir sie für die Bewertung außer Acht lassen. An 8 Ohm hingegen überzeugen seine sauberen 110 Watt Stereoleistung sowie fünfmal 78 Watt bei Belastung aller Kanäle. Die Klirrfaktormessungen sowie das Ermitteln des Übersprechens, Rauschverhaltens und des Dämpfungsfaktors zeigen, dass die Sony-Ingenieure ihre Hausaufgaben sehr gut gemacht haben. Im Standby-Betrieb überzeugt der AV-Receiver durch seinen extrem niedrigen Verbrauch von 0,1 Watt. 

Fazit

Der STR-DN1050 von Sony ist ein moderner 7.2-AV-Receiver mit Top-Ausstattung, exzellenten Messwerten und ebensolchem Klang bei Musik- und Filmwiedergabe. Dank übersichtlicher Benutzeroberfläche und App-Unterstützung ist er einfach zu bedienen. Uns gefällt der Receiver unter allen Gesichtspunkten – sehr gut gemacht, Sony!