Einzeltest: Marantz SR7005

In einem modernen Heimkino werden mehr als nur Filme von Blu-ray oder DVD wiedergegeben, denn neue Medien aus dem Internet und von Netzwerk-Geräten halten mehr und mehr Einzug. Der SR7005 von Marantz mit seinen vielfältigen Multimediamöglichkeiten bietet sich als universelle Schaltzentrale an.

Mit dem siebenkanaligen SR7005 stellt Marantz ein Receiver- Flaggschiff der Extraklasse vor: Neben 3D-Unterstützung und High-Definition-Audiowiedergabe kann dieses Kraftpaket über seinen Netzwerkanschluss sowohl in ein Heimnetzwerk als auch an das Internet angebunden werden. Mit ihm lässt sich Musik von Internetradiostationen und von Napster zu Hause in erstklassiger Qualität genießen. Auch der Zugang zu Tausenden von Bildern auf „Flickr“ ist mit dem Receiver möglich. Eingebunden in ein Heimnetzwerk dient er als hochwertige Schaltzentrale für die Wiedergabe von Musik, die auf PCs, Netzwerk-Festplatten oder USB-Festspeichern gespeichert ist.

Mit seinem „Bullauge“, in dem Quelle und Lautstärke angezeigt werden und das blau-leuchtend umrandet dezent in der Dunkelheit den Standort des Receivers verrät, hebt sich der SR7005 bereits beim ersten Blick von der Konkurrenz ab. Hinter der soliden Frontklappe verbirgt sich beim SR7005 ein großes Gerätedisplay, das detaillierte Informationen über Quellen und Einstellungen anzeigt. Über den frontseitigen USB-Anschluss lassen sich neben USB-Festspeichern auch iPods und iPhones direkt am Receiver anschließen und die Medieninhalte über die Heimkinoanlage genießen. Mit dem (kostenpflichtigen) Upgrade auf „AirPlay“ können iPod-/iPhone-Besitzer zudem ihre Lieblingssongs aus der iTunes-Musikbibliothek direkt wiedergeben. Ein HDMI-Eingang ermöglicht den raschen Anschluss einer Videokamera oder einer Spielkonsole. Zur Steuerung des AV-Receivers kommt eine lernfähige und komplett beleuchtbare Fernbedienung zum Einsatz, die es ermöglicht, sämtliche Komponenten einer Heimkinoanlage fehlerfrei auch im abgedunkelten Raum zu bedienen. Zudem können iPod/iPhone-Besitzer den Receiver über die kostenlos erhältliche „Wizz-App“ steuern. Über fünf HDMI-1.4a-Eingänge lassen sich am SR7005 moderne Zuspieler anschließen. Die Bilder von 3D-Blu-ray-Playern leitet der SR7005 ebenfalls an das angeschlossene TV-Gerät weiter und bereitet gleichzeitig die HD-Tonsignale mithilfe seiner modernen Dekoder auf. Freunde des analogen Tons von großen, schwarzen Scheiben werden sich über den Phono-Anschluss freuen. Zwei HDMI-Ausgänge, einer davon mit ARC, über den der AV-Receiver auch die Tonsignale vom TV-Tuner empfangen und mehrkanalig aufbereitet wiedergeben kann, runden die Anschlussvielfalt ab. Als echte AV-Schaltzentrale vermag der SR7005 in mehrere Räume Bild- und Tonsignale, unabhängig von der im Hauptraum ausgewählten Quelle, zu leiten. Für die Zone zwei lassen sich die Bildsignale sogar in HDTV-Qualität per YUV-Kabel übertragen. Für eine ausgezeichnete Aufbereitung der Videosignale zeichnet sich im SR7005 der Anchor Bay ABT2015-Prozessor aus. Die analog ankommenden Videosignale werden selbstverständlich bei Bedarf hochskaliert und über einen der HDMI-Ausgänge ausgegeben. Zur Einbindung in ein komfortables Heimkinosteuerungssystem stehen Trigger- und Infrarot-Anschlüsse sowie eine RS232-Schnittstelle zur Verfügung. Setup Die sehr genaue Einrichtung auf das angeschlossenen Lautsprechersystem und den Hörraum übernimmt das implementierte, automatische Einmesssystem Audyssey MultEQ XT. Mit „MultEQ XT Pro“ ist es zudem möglich, den Klang des SR7005 von einem professionellen Installationsservice an bis zu 32 Hörpositionen zu optimieren und störende Raumeinflüsse wirksam zu unterdrücken. Herzstück der Datenverarbeitung ist ein 400-MHz-/32-bit Sharc-Prozessor von Analog Devices, der auch für die HD-Audiodekodierung verantwortlich zeichnet. Mit Audyssey-DSX und Dolby ProLogic IIz kann der SR7005 über frontseitige Effektlautsprecher (Front Wide oder Front Height) für einen noch realistischeren Surroundklang sorgen. Dazu können entweder die nicht verwendeten Rear-Back-Endstufen oder entsprechende Vorverstärkerausgänge genutzt werden. Mit „Dynamic Volume“ werden Lautstärkesprünge ohne Dynamikverlust ausgeglichen, während „Dynamic EQ“ für einen kraftvollen Klang selbst bei geringer Lautstärke sorgt. Für jede Videoquelle lassen sich zudem die Bildeinstellungen zu Kontrast, Helligkeit, Farbsättigung, Farbton, Rauschen und Konturenschärfe individuell anpassen.

Multimedia

Neben den multimedialen Angeboten aus dem Internet kann der SR7005 auch aus dem Heimnetzwerk Musik und Bilder wiedergeben. Auf dem PC mit dem Betriebssystem Windows XP, Vista oder Windows 7 muss der Windows Media Player 11 (Freeware) installiert sein. Unter „Extras“ und „Optionen“ wird dazu im Media-Player-Menü die Funktion „Medien freigeben“ aktiviert. Als Alternative bietet sich der für Windows, Mac und Linux geeignete, kostenpflichtige „Twonky Server“ (www.twonky.com) an, mit dem ebenfalls entsprechende Dateien im Netzwerk freigegeben werden können. Per USB-Verbindung lassen sich, neben den Taschenspielern aus dem Hause Apple, auch Festplatten und Sticks mit einer Formatierung in FAT16 oder FAT32 anschließen. Der SR7005 akzeptiert darüber die Formate MP3,WMA, WAV, AAC, FLAC und JPEG. Über den optional erhältlichen Bluetooth-Empfänger RX-101 lassen sich Musik und Bilder außerdem bei Bedarf auch drahtlos zuspielen.

Klang

Mit absolut souveränem und detailliertem Klang punktet der SR7005 in der Klangbewertung für die Musikwiedergabe. Alles war genau richtig: der Klang von Stimmen und Instrumenten, die Breite und Tiefe der Bühne und der unterlegte, trockene Bass. Seine Kraftreserven stellte er im Kapitel 6 von „2012“ unter Beweis. Das Inferno der einstürzenden Häuser, Brücken und Straßen ließ er urgewaltig miterleben. Die Effekte aus den angeschlossenen Front-Height-Lautsprechern bei aktiviertem Audyssey-DSX unterstützten das „Mittendringefühl“ und der dramatische Flug durch die zusammenstürzende Stadt schien direkt durch den Hörraum zu passieren.

Fazit

Der SR7005 ist eine absolute Empfehlung für Heimkinofans, die alles wollen: einwandfreien Klang, tadellose Bildaufbereitung und reichhaltige Multimediamöglichkeiten. Seine kräftigen Endstufen können auch in großen Räumen eindrucksvollen Heimkinosound produzieren, und wer sein Heimkino sogar professionell per Audyssey MultEQ XT Pro einmessen lassen möchte, ist mit ihm auch auf der sicheren Seite.