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4ENJOY CINEMA: Atemberaubendes 7.1.6-Designer-Kino
HEIMKINO-Leser Sascha präsentiert uns sein außergewöhnliches Lichtspielhaus, das komplett von Star-Designer Nik Schweiger (Barefood Design) entworfen wurde. Wie der Cineast daran gekommen ist und was er selbst noch alles anpassen musste, lesen Sie hier.
Bei hochsommerlichen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein erreichen wir Fulda. Dort erwartet uns am Ausgang des Bahnhofs bereits unser Gastgeber Sascha. Er fährt uns bestens gelaunt zu unserem Ziel, das sich ganz in der Nähe befindet. Dort stehen jede Menge Kaltgetränke auf der Terrasse, die einen atemberaubenden Ausblick in die hügelige weite Natur bietet. Nach dem überaus fröhlichen „Hallo“ und der leckeren Erfrischung führt uns Sascha in seine heiligen Hallen. Auf dem Weg dorthin berichtet er, wie er zum Thema Heimkino gekommen ist. „Das war Ende der 1990er Jahre“, sagt der Cineast. „Da hatte mir unser Nachbar sein Kellerkino gezeigt. Mit Zwei-Meter-Leinwand und zwei Reihen originaler Kinositze. Da war ich total von begeistert.“ Zu seiner Frau sagte Sascha damals schon, wenn sie selbst ein Haus bauen, wird ein Raum für das Kino abgestellt. „Dann haben wir das auch so gemacht.“ Wir steigen die Stufen zum Lichtspielhaus hinab, das sich wie geplant im Keller des Einfamilienhauses befindet. Bereits auf der Treppe steigt pure Kinolust in uns auf. Eine Schiffsglocke, ein verwitterter Rettungsring mit der Aufschrift „Titanic“, mehrere Utensilien vom Film und ein großes Modell des Luxusliners, das aus den 1950er Jahren stammt, schmücken eine komplette Wand. „Nach dem damaligen Kinobesuch von Titanic, habe ich meiner Frau einen Heiratsantrag gemacht“, sagt Sascha und strahlt zufrieden über das ganze Gesicht. Unten im Foyer angekommen laden zwei Ledersessel zum Verweilen ein. Dazwischen steht eine Popcorn-Maschine, auf der linken Seite schließt ein gut gefülltes Blu-ray-Regal die Sitzecke ab. Die komplette Audiotechnik ist aus dem Kino ausgelagert. Sie befindet sich in einem Rack im Foyer. Dieses hat Sascha aus einer nicht mehr benötigten Vitrine gebaut. Vier Schwerlastrollen hat er darunter montiert, damit diese das Gewicht halten und der Rack auch mal verschoben werden kann.
Den Eingang zum Kinosaal säumen zwei Vitrinen, in denen hinter Glas mehrere Filmutensilien und Repliken ausgestellt sind. Darunter sind beispielsweise der Pilotenhelm von Maverick sowie ein Modell des DeLorean und der Sport-Almanach aus „Zurück in die Zukunft“. Auf der Saaltür ist das runde Logo mit dem Namen des Kinos aufgebracht: „4enjoy CINEMA“, das wir auf Kissen und Rückenlehnen wiederfinden.Als ideales Geschenk für die Familie, liebe Freunde oder sich selbst – entscheiden Sie sich jetzt für die Revox S100 Audiobar.
>> jetzt bis 31.01.2025>> Alle anzeigenDesigner-Kino von Nik Schweiger
Wir betreten den riesigen Saal. Der Raum ist 8,23 Meter lang und 4,50 Meter breit. Die Deckenhöhe ist für einen Kellerraum mit 2,40 Meter durchaus üppig bemessen. Darin befindet sich das von Nik Schweiger designte Kino. Alles erscheint überaus stimmig. Es ist handwerklich perfekt verarbeitet, das Material ist hochwertig. Von den Lautsprechern ist nichts zu sehen, lediglich der Projektor thront hinter der letzten Sitzreihe unter der Decke. Sascha hatte das Kino komplett bei eBay-Kleinanzeigen gekauft (siehe Interview). Allerdings wurde es nicht für seinen Saal konzipiert, sondern für einen anderen Raum designt. „Deren Raum ist 2,60 Meter hoch, 4,35 Meter breit und 6,50 Meter lang“, sagt unser Gastgeber. „Die einzelnen Komponenten mussten also angepasst werden.“ Das bedeutet: In der Höhe wurden alle Wände um 20 Zentimeter gekürzt. Die eigentliche Herausforderung bestand nun darin, einzelne Bauteile zu „verlängern“, weil Sascha die volle Länge und Breite seines Raumes ausschöpfen wollte. „Wie hast du die fehlende Länge von 1,73 Meter anpassen können?“, fragen wir. „Das war nicht einfach“, antwortet Sascha, „weil wir gar nicht wussten, wie wir anfangen sollten“. Glücklicherweise befindet sich die Eingangstür des „Bausatzes“ auf der richtigen Seite. Das war der einzige Anhaltspunkt. „Das heißt, wir haben an der Tür gestartet mit dem Design.“ Da diese andere Maße hatte als die Tür von Sascha, mussten bereits hier die Komponenten konfiguriert werden. „Danach hatte sich dann alles ergeben“, fährt unser Gastgeber fort. Die Deckenelemente wurden um rund 15 Zentimeter verbreitert, in dem zusätzliche Hölzer und Paneele eingesetzt wurden. Darüber hinaus hat Sascha die Deckenabsorber extrem aufwändig verlängert und neu mit dem gleichen Original-Stoff bezogen.
Eigene Anpassungen ans Design
Weitere Veränderungen ergaben sich zwangsläufig: Hinter der Leinwand wurde eine Baffle-Wall gebaut mit Konstruktionsholz. Das war natürlich nicht dabei, das hat unser Gastgeber selbst besorgt, zugeschnitten und montiert. „Bei jedem Arbeitsschritt standen wir vor einem neuen Problem, das gelöst werden wollte, ohne das ursprüngliche Design zu zerstören“, sagt Sascha. Das beginnt mit der Implementierung eigener Lautsprecher an den Seiten, der Rückwand und der Decke. Alle 15 Speaker wurden hinter Akustikstoff und Leinwand platziert und optimal auf die Sitzplätze ausgerichtet. Außerdem mussten Steckdosen neu installiert werden, die Kabel sollten nicht sichtbar sein an den offenen Stellen der Profile, die allesamt hinterleuchtet sind. Darüber hinaus wurde eine eigene Beleuchtung eingesetzt. Vorher waren die Lücken zwischen den Holzelementen bereits beleuchtet. „Nur hatten die damals keine Philips Hue, wie ich“, sagt Sascha. Das Kino war ursprünglich 2013 gebaut worden, da wurde auf andere Lichtquellen gesetzt. Besonders clever finden wir, wie die Verlängerung des Raumes am Ende durchgeführt worden ist, ohne sich an Nik Schweiger zu wenden. Hierfür kamen Vorhänge zum Einsatz, die aus Akustikstoff bestehen, um die Lücken zu kaschieren. Hierbei handelt es sich um den gleichen Stoff, der von Nik Schweiger als Bespannung für die Akustikelemente unter der Decke verwendet wurde. Hinten links und rechts konnten dadurch die Surround-Lautsprecher ganz elegant platziert werden, ohne dass diese zu sehen sind. Akustik-Elemente wurde ebenfalls dahinter montiert. Auf der Vorderseite kamen die gleichen Vorhänge zum Einsatz. „Hier hat es sich jetzt angeboten, für die Erstreflexion weitere Absorber einzubauen“, sagt Sascha.
Cinemascope-Leinwand
Zum Lieferumfang gehört eine Panorama-Leinwand mit akustisch transparentem 4K-Gewebetuch von Image Screen im Seitenverhältnis von 2,39:1, die eine Sichtbreite von 3,65 Meter besitzt. „Das Schwierigste war tatsächlich, die Leinwand in den Keller zu bekommen“, sagt Sascha. „Da hatten wir zuvor gar nicht drüber nachgedacht. Es ist eine Vollkonstruktion aus Aluminium, die über 200 Kilogramm wiegt.“ Insgesamt sind die Curved-Profile bis zu 4,36 Meter lang. Schnell war klar, dass die Leinwand in einem Stück nicht durch das Foyer gepasst hätte. „Wir hatten daher draußen ein Geländer am Haus demontiert und die Leinwand dann diagonal durch das große Fenster des Kellerraums hineingeschoben.“ Anschließend wurde die Panorama-Leinwand mit 400 Kilogramm tragenden Schrauben an die Decke montiert. Behilflich war dabei der damalige Konstrukteur der Curved-Screen. Ansonsten haben Sascha und seine Frau das gesamte Kino alleine neu auf- und umgebaut. Die einzige Ausnahme waren Schreinerarbeiten an Podest und Leinwand, weil die eigene Säge das Ergebnis in der gewünschten Präzision nicht hinbekommen hätte.
Akustische Elemente
Ins Design hat Nik Schweiger damals akustische Maßnahmen mit einfließen lassen, um eine exzellente Tonqualität im Kino zu erhalten. Die großen Absorber sind über vier Meter lang. Diese hat Sascha in der Garage neu zugeschnitten. „Dafür haben wir zunächst den Stoff abgemacht und das Polster entfernt.“ Anschließend wurden die einzelnen Elemente im Keller wieder zusammengebaut und mit neuem Stoff bezogen. „Anders hätten wir die langen Teile hier gar nicht ins Kino bekommen.“
Elemente mit Rostoptik
Die großen Holzelemente sehen aus wie verrostete Brückenteile. Die Nieten darin sind echte Metallnieten, die ins Holz eingeschlagen wurden. „Das ist übrigens echter Rost“, sagt Sascha. Die Holzteile wurden mit Metallfarbe gestrichen, die anschließend mit einem Aktivator zum Rosten gebracht wurden. „Es hat mehrere Tage gedauert, bis der gewünschte Rostgrad erreicht wurde.“ Zuvor mussten alle Elemente geschliffen und neu gespachtelt werden von unserem Gastgeber, weil bei der damaligen Demontage an vielen Stellen die Farbe abgeblättert ist.
Der Bau des Podestes
Da der Keller eine Fußbodenheizung besitzt, musste Sascha beim Podestbau einen anderen Weg gehen, als er es in vielen Grobi-TV-Videos gesehen hat. Er hat eine Unterkonstruktion gebaut, wie man sie von Außenterrassen kennt. Dafür kamen sogenannte „Elefantenfüße“ zum Einsatz, die sich millimetergenau in der Höhe einstellen lassen. Darauf kamen dann schwere Balken, die aufgrund der geringen Abstände der „Elefantenfüße“ nicht durchbrechen können. Auf diese Konstruktion wurden dann weitere Hölzer und Platten für das finale Podest draufgesetzt. An den Seiten sind Öffnungen eingelassen, damit die Wärme der Fußbodenheizung nicht nur das Holz erwärmt, sondern auch seitlich ausströmen kann.
Film ab
Wir nehmen auf den bequemen Ledersitzen Platz und lehnen uns entspannt zurück. Das Licht im Saal ist leicht gedimmt, dann erlischt es vollständig. Zunächst startet Sascha mit Stereomusik. Kurz vor unserem Besuch wurde das Kino von Heimkinobau.de professionell eingemessen. Bereits die ersten Takte klingen fantastisch. Die Dali Opticon bauen eine sehr breite Bühne und exzellente Tiefenstaffelung auf. Der Bass kommt trocken, präzise und druckvoll. Unterstützt wird die Wiedergabe von sechs Bassshakern. Mit Kinofilmen läuft die Anlage zur Hochform auf. Das Bildmenü von „Oblivion“ wird noch in 16:9 dargestellt und ist links und rechts auf der Leinwand kaschiert. Zum Filmstart zoomt der Projektor das Bild auf 2,39:1 auf. Gleichzeitig öffnet sich die Kaschierung auf der Panoramaleinwand, so dass die vollen 3,65 Meter ausgeschöpft werden. Die Projektion ist hell, scharf und überaus kontrastreich. Als Jack Harper durch ein Gewitter fliegt, knallt der Blitz auf der rechten Seite ohrenbetäubend laut. Der Flug ums zerstörte Footballstadion beeindruckt nachhaltig, weil Jack tatsächlich um das Auditorium herumzufliegen scheint. Die Lautsprecher spielen wie aus einem Guss. Zwischen den Rears und Frontlautsprechern baut sich eine erstklassige Bühne auf. „Top Gun: Maverick“ haut uns danach fast aus den Sitzen. Der Mach- 10-Testflug lässt die Nachbrenner überaus realistisch dröhnen. Der Angriff auf den Schurkenstaat mit dem anschließenden Luftkampf holt alles aus dem Soundsystem heraus. Nach dem Spielfilm geht es zur Stärkung zurück auf die Terrasse. Die Sonne steht bereits deutlich tiefer. Es ist aber immer noch angenehm warm. Als Sascha den Grill anwirft, um uns mit Grillkartoffeln, Salat und saftigen Steaks zu verwöhnen, kommt seine Frau dazu und erzählt bestens gelaunt noch ein paar amüsante Anekdoten vom Umbau. So klingt ein fantastischer Tag langsam aus.
Fazit
Mit dem „4enjoy CINEMA“ hat sich Sascha ein echtes Designer-Kino von Nik Schweiger (Barefood-Design) nach Hause geholt, das er mit überwältigender Detailliebe an den eigenen Saal angepasst hat. Neben der einzigartigen Optik überwältigt das Kino mit bestem Sound und einer hervorragenden Bildqualität, die von der riesigen Panoramaleinwand profitiert. Mehr Hollywood geht kaum noch!
Ausstattung:
- Name: 4enjoy CINEMA
- Größe: 8,23 x 4,50 x 2,40 Meter (L x B x H)
- Projektor: JVC DLA-X5900BE
- Leinwand: Image Screen Cinemascope curved mit schalldurchlässigem 4K-Gewebetuch und 3,65 Sichtbreite.
- AV-Receiver: Denon AVC X8500H (wird als Vorstufe verwendet)
- Endstufe: 1 x Yamaha MX A5200, 1 x IOTAVX XP1
- Player: Oppo UDP203, Amazon Fire TV-4K-Stick, Sky Q-Receiver
- Lautsprecher: 2 x Dali Opticon 6, 2 x Dali Opticon Vocal, 6 x Dali Opticon LCR, 2 x Dali Opticon 2, 3 x KEF T301
- Subwoofer: 2 x Dali K14F
- Sonstiges: 6 x BS200 Bassshaker mit Reckhorn Verstärker A-802, Steuerung Harmony Elite
- Sessel: 6 x elektrische Ledersitze mit Aufstehhilfe aus dem Möbelhaus und selbst gebauten Mittelarmlehnen.