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Leserkino des Monats: Cinemascope- Leinwand und Raum-im-Raum- Lösung

Ratgeber Leserkino des Monats: Cinemascope- Leinwand und Raum-im-Raum- Lösung - News, Bild 1
17.01.2025 09:45 Uhr von Redaktion hifitest

HEIMKINO-Leser Gunnar hat sich den Traum vom eigenen Lichtspielhaus erfüllt. Dafür ging er keine Kompromisse ein. Wie er einen Raum im Raum gebaut hat und welche technischen Finessen dieser besitzt, haben wir uns vor Ort angesehen.

Unsere Reise geht in den hohen Norden. In Schleswig Holstein, gleich oberhalb von Hamburg lebt HEIMKINO-Leser Gunnar zusammen mit seiner überaus freundlichen Frau und den drei liebenswerten Kindern. Das Einfamilienhaus ist rundherum begrünt, fast wie ein kleiner Park. Wir wurden mit einem herzlichen „Moin“ empfangen. Es scheint sich herumgesprochen zu haben: Wir lieben Kaffee. Ein leckeres Heißgetränk wartet nämlich bereits auch hier auf uns, als wir das schicke Haus mit unserem Equipment betreten. Zunächst bringen wir Kamera, Stativ und Beleuchtung in den Keller. Anschließend erzählt Gunnar bei einem Milchkaffee in der Wohnküche, wie er zum Thema Heimkino gekommen ist: „Als Kinder sind wir immer nach Hamburg ins Kino gefahren. Der Vater meines Klassenkameradens hatte ein Kino im Keller. Da liefen dann Super-8-Filme. Bud Spencer und Terrence Hill. Das hatte was.“ Die Jahre vergingen. Gunnar wurde größer, seine Ansprüche an die Bild- und Tonqualität auch. Als er das jetzige Haus gekauft hatte, stellte sich natürlich die Frage nach einem eigenen kleinen Lichtspielhaus. „Wenn ich das mache, dann mache ich es richtig“, sagt unser Gastgeber mit sympathischem und unverkennbarem leichtem norddeutschem Akzent. „Während der Corona-Phase hatte ich viel Zeit, weil Reisen verboten war, Kundentermine nicht stattfanden.“ Und was tut ein Cineast bei viel Freizeit? - Er baut sich ein Heimkino. „Und das schauen wir uns jetzt einmal an“, sagt Gunnar. Von der großzügig geschnittenen Wohnküche geht es jetzt zurück in den Keller.

Kinosaal und Design

Unser Gastgeber öffnet eine erste weiße Tür nach außen, die auf uns eher schlicht wirkt, dahinter ist eine zweite weiße Tür verbaut, welche direkt ins Kino aufgeht. Hierbei handelt es sich um massive Schallschutztüren.

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Wir betreten den über 32 Quadratmeter großen Raum und sind überwältigt. Nicht nur von den Raummaßen, die mit 6,40 x 5,10 x 2,20 Meter üppig bemessen sind, sondern auch von Raumakustik, Temperatur, Klima und der konsequenten schwarzen Gestaltung. Sechs schwarze Kinositze in einer Reihe haben wir in Privaträumen nicht so oft zu Gesicht bekommen. Unterschiedlich lange und breite Holzpaneele säumen die Seitenwände, in Schwarz. Einzig ein roter illuminierter Vorhang bildet einen farblichen Kontrast. Die Decke ist mit der dunkelsten erhältlichen schwarzen Deckenfarbe gestrichen, die momentan im Handel erhältlich ist: „Brillux Tiefschwarz“, sagt Gunnar. „Ebenso habe ich die Holzpaneele damit gestrichen.“ Doch es sieht eher wie hellgrau aus im Vergleich zu den mit Adamantium-Stoff bezogenen Deckensegel und den ebenfalls mit Adamantium-Akustikstoff bezogenen Rahmen, die via Magneten an den Seitenwänden befestigt sind. Hinter den zuletzt genannten Rahmen stehen übrigens die Front-Wide- und Surroundlautsprecher. Dieser Stoff absorbiert schlichtweg noch mehr auftreffendes Licht, so dass alles drumherum heller erscheint.

Zwei Stufen führen von der letzten Sitzreihe nach unten. Dort stehen aktuell drei Ikea Poäng-Sitze. „Vorne ist für mich momentan eine Übergangslösung“, erklärt der Cineast. „Ich hätte hier gerne noch richtige Relaxsitze mit elektrisch verstellbaren Rücken- und Fußteilen. Bislang habe ich aber noch nicht das richtige Modell gefunden, das mir komplett zusagt.“ Die Anzahl der jetzigen Sitze werden regelmäßig gebraucht. Alleine Gunnars Familie benötigt schon fünf Sitzplätze. Kommen noch Freunde dazu, sind die neun Plätze schnell besetzt. Das Spiel des Lichtes mit den Holzelementen und den abgekofferten Seitenelementen sieht wunderschön aus. Verschiedene Lichtszenarien sind auf Knopfdruck abrufbar. Zum Beispiel „Eingangsbeleuchtung“, „Pausenbeleuchtung“, falls mal jemand auf die Toilette möchte, sowie ein helles „Putzlicht“. Eine Stufenbeleuchtung sorgt für zusätzliche Sicherheit. Vorne läuft das Kino schmal zusammen. Ähnlich sind viele THX-Kinosäle in den 1990er-Jahren gebaut worden. „Das fokussiert etwas mehr aufs Bild“, sagt Gunnar. „Wenn man gerade sitzt, schließen die Enden der schwarzen Seitenteile direkt mit der Leinwand ab.“ Darüber hinaus werden die diagonal verbauten Elemente links und rechts verwendet, um den roten Vorhang dahinter laufen zu lassen. „Dieser ist während des Films dann nicht mehr zu sehen. Und die Front-Wide-Speaker sind darin installiert“, lacht Gunnar.

Das Raum-im-Raum-Konzept

In den ursprünglichen nackten Kellerraum hat Gunnar einen etwas kleineren aber vollständigen zweiten Raum eingebaut. Das jetzige Kino. Dieser ist weitgehend entkoppelt. „Warum hast du dich für so ein aufwändiges Projekt entschieden?“ fragen wir. Immerhin steht das Haus frei und Nachbarn dürften nicht gestört werden, wenn es mal etwas lauter zur Sache geht. „Die Idee war, dass ich hier Filme gucken kann, während meine kleinen Kinder und meine Frau oben ungestört schlafen“, antwortet der Cineast. „Ich finde, ein Film lebt davon, dass Zuschauer die Soundeffekte spüren. Dafür braucht man gewisse Pegel. Die sollen den Rest der Familie aber nicht stören.“ Dafür ist der Fußboden entkoppelt. Es ist ein schwimmender Estrich. „Die Seitenwände stehen komplett auf Sylomer, deren Stärke passend berechnet ist, damit kein Körperschall übertragen wird.“ Einzig die Decke hat eine Verbindung zum Haus und wurde mit Schallschutzabhängern von Knauf befestigt. „Das hat räumliche Gründe“, fährt der Kinobauer fort. Wäre die Decke nämlich komplett ein Teil des Raum-im-Raumes geworden, wäre die Deckenhöhe um weitere 20 Zentimeter verringert worden. „Dann hätte ich Probleme mit den dort installierten Top-Lautsprechern bekommen, die dann noch niedriger hängen würden.“ Etwa 50 Zentimeter hat der Cineast an Raumbreite eingebüßt. „Das hat damit zu tun, dass ich an den Außenwänden Luft gelassen habe, um für eine Hinterlüftung zu sorgen, um keine Schimmelprobleme zu bekommen.“ Dafür befindet sich zwischen Kino und Außenwand eine Heizung, um den Taupunkt zu erhöhen. Um diese warme Luft nicht „ungenutzt“ zu verschwenden, hat der Gunnar eine weitere Detaillösung gefunden: „Die erwärmte Luft aus diesem Zwischenraum wird von der Lüftungsanlage wieder herausgezogen und die Wärme mittels Wärmetauschers wiederverwendet. Der Einlass für die erwärmte Frischluft ist vorne rechts im Kino ganz unten. Neben dem Projektor wird die erwärmte und „verbrauchte“ Luft im Kino wieder aktiv abgezogen. Auf diese Weise findet ein permanenter Luftaustausch statt und die Luftqualität bleibt auf einem sehr guten Niveau. Gunnar sagt: „Ich habe einen leichten Überdruck im Kino, um nicht noch Staub oder Schmutz von außen hier hereinzuziehen.“ Auch das ist vorher berechnet worden. Wie viel das Raum-im-Raum-Konzept mit den umfangreichen Schallschutzmaßnahmen an Geräuschdämmung insgesamt bringt, hat Gunnar allerdings nie ermittelt. „Wenn ich hier höchste Pegel fahre, macht sich allenfalls die Übertragungsenergie als leichtes Vibrieren des Fußbodens im Wohnzimmer bei tiefsten Bassgewittern bemerkbar. Zu hören ist oben aber nichts“. So soll es sein.

Bild und Tontechnik

Den Blickfang bietet natürlich die 3,80 Meter breite Cinemascope- Leinwand Screen Research SolidPix mit der schalldurchlässigen Folie Sonic White. Befeuert wird sie von einem JVC DLA-NZ9, einem 8KProjektor. Neben dem Reavon UBR-X100 kommt ein madVR Envy zum Einsatz. Da Gunnar das große Motorobjektiv des Beamers zu langsam ist, übernimmt der Envy als Videoprozessor die Formatwechsel. Der 8K-Projektor ist dafür auf die gesamte Cinemascope-Bildbreite einmal eingestellt. Sollte kein Film im 2,39:1-Seitenverhältnis zugespielt werden, sondern ein Film in 16:9, wird das projizierte Bild selbständig vom Videoprozesser digital verkleinert. Nämlich exakt so, dass es im richtigen Seitenverhältnis auf der Leinwand abgebildet wird. Eine Trinnov Altitude dient als Vorstufe und die Trinnov Altitude Extension Unit in Kombination mit einer Behringer DXC2496 als DSPs versorgen die Endstufen von Beckersounds und IMG Stageline. Diese treiben ein komplettes aktives Lautsprechersetup in 9.1.6-Ausführung von Beckersounds an, inklusive Double Bass Array (DBA). Als Subwoofer kommen gleich 16 Beckersound B800 zum Einsatz, wovon acht vorne und acht hinten im Raum verbaut sind. Der riesige Turm von Vor- und Endstufen befindet sich in einem separaten Technikraum.

Film ab

Nun es soweit. Wir nehmen auf den Ikea-Sitzen Platz und lehnen uns gemütlich zurück. Die Stoffbespannung der Seitenwände führt unseren Blick direkt auf die riesengroße Cinemascope-Leinwand. Gunnar reicht uns noch zwei Kaltgetränke und schon tauchen wir ein in die große Welt des wunderbaren Kinos. Auf dem Programm steht heute: „Top Gun: Maverick“. Das Licht dimmt langsam, geht dann ganz aus. Wir sitzen für zwei, drei Sekunden in einem stockdunklen Raum. Nichts ist zu hören. Lediglich der Beamer säuselt leise vor sich hin. Der rote Vorhang öffnet sich geräuschvoll und fährt vollständig hinter die Seitenverschalung. Auf der großen Leinwand erscheint das Paramount-Logo mit den einfliegenden Sternen. Hier geht es jetzt voll zur Sache. Während Maverick Mach 10 knacken will, um sich das Pentagon-Budget zu sichern, soll der Flug von einem Admiral verhindert werden. Die Vorbereitungen laufen bereits. Hierbei schält der JVC alle Feindetails aus dem Bild heraus. Nahe Schwarz ist alles klar zu sehen. Die roten Lampen im Cockpit leuchten prachtvoll. Das Kontrollpult im Tower wird überaus kontrastreich dargeboten. Ja, so muss HDR aussehen. Während des Starts spielen dann die Lautsprecher groß auf. Das Flugzeug ist beim Start klar von vorn nach hinten ortbar. Die Subwoofer drücken ordentlich, als das Dach des Kontrollhauses kurz abhebt und die Nachbrenner kurz darauf zünden. Beim finalen Angriff auf den Schurkenstaat geht es dann richtig zur Sache im Heimkino. Die Flugzeuge donnern zunächst durchs Gebirge. Das beeindruckt. Die Stimmen sind mitten im Spektakel sehr gut zu verstehen. Als die Abwehrraketen auf die Flugzeuge abgefeuert werden, spielt sich um uns herum jede Menge Action ab. Explosionen sind druckvoll, knackig, in den Raum gestreute Täuschkörper leuchten strahlendhell, die natürliche Farben von Gesichtern, der Natur sowie ein messerscharfes Bild fesseln uns. Erst der Abspann holt uns wieder langsam zurück in die Wirklichkeit. Ja, das ist Kino in Vollendung!

Fazit

HEIMKINO-Leser Gunnar hat sich einen echten Traumpalast geschaffen, der Konsequent auf das perfekte Erlebnis von Bild und Ton getrimmt ist. Das Raum-im-Raum-Konzept funktioniert prächtig, weil sogar spät abends ohrenbetäubende Pegel gefahren werden können, ohne dass der Nachwuchs beim Schlafen gestört wird. Mit der 3,80-Meter-Leinwand und eine Projektion auf Referenzqualität sowie einen überaus druckvollen Dolby-Atmos-Sound macht stundenlanges Filmeschauen riesigen Spaß. Hier stimmt einfach alles!

Ausstattung:

  • Größe: 6,4m x 5,1m x 2,2m
  • Projektor: JVC DLA-NZ9
  • Leinwand: Screen Research 2,4:1 mit 3,8m Bildbreite, SolidPix Sonic White
  • AV-Vorstufe: Trinnov Altitude 32
  • Endstufen: 2 x Beckersounds A1000/b500, 2 x Beckersounds A200, 2 x IMG Stageline STA-2000D
  • DSP: Trinnov Altitude Extension Unit / Behringer DXC2496
  • Lautsprecher: 9.1.6 Atmos Layout
  • Front & Center: Beckersounds B500 MKII
  • Frontwide: Beckersounds B300 MKII
  • Surrounds & Back-Surrounds: Beckersounds B250 MKII
  • Top: Beckersounds B200 MKII
  • Subwoofer: Beckersounds B800 – 16 Stk. als DBA
  • Zuspieler: Reavon UBR-X100, Apple TV 4K
  • Kinositze: 1. Reihe 3 x Ikea Poäng, 2. Reihe 6 x Kinositze aus Kinoauflösung
  • Sonstiges: Crestron-Steuerung, madVR Envy
  • Akustik-Dämmung: Raum-in-Raum, Steinwolle & Basotect

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