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LESERKINO (9): Minion Lounge - 5.1-Wohnzimmerkino im „Philmpalast“
Viele spannende Bewerbungen von zahlreichen Lesern unseres HEIMKINO-Magazins haben wir für das „Leserkino des Monats“ vorliegen. Philippe A. hat es mit seinem Wohnraumkino „Minion Lounge“ ganz ohne Bewerbung in diese Ausgabe geschafft. Wie, erfahren Sie auf den folgenden Seiten.
Erst einmal raus aus den Straßenschuhen und rein in die bequemen Hauspuschen ist die Devise, als wir nach kurzer Fahrt bei Philippe in Iserlohn ankommen. Unser Gastgeber ist sichtlich aufgeregt und kann sein Glück kaum fassen, als er das angereiste HEIMKINOTeam in seine heiligen Hallen führt. Glück deswegen, da wir sein Wohnzimmerkino „Minion Lounge“ bereits in Augenschein nehmen, obwohl Philippe die Bewerbung an uns noch nicht fertig geschrieben hatte. Mit Kaffee und Süßigkeiten kommen wir am Esszimmertisch ins Plaudern und Philippe langsam zur Ruhe. Wir lassen nochmals in aller Ausführlichkeit Revue passieren, wie es vermutlich zum spontansten Besuch eines Leserkinos in der Redaktionsgeschichte gekommen ist.
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Wir erhielten per E-Mail einen Hinweis von einem Leser, dessen Heimkino bereits in einer unserer Ausgaben veröffentlicht wurde. „Übrigens – Du wirst bald von einem Heimkinokollegen mit einem Wohnzimmerkino eine Bewerbung erhalten. Es handelt sich um Philippe aus Iserlohn mit der Minion-Lounge aka Casa de Phil. Sehr schönes stylisches Wohnzimmerkino mit einem TOP-Sound. Hier mal der Link dazu.“ Natürlich haben wir uns das Kino im Internet sofort angesehen und waren sehr angetan von der Umsetzung. Mit dem Griff zum Telefon kam dann alles sofort ins Rollen. Zu unserem Glück war Philippe an diesem Tag zu Hause, so dass wir nach minimalem Vorgeplänkel gleich Nägel mit Köpfen machten: „Hast du heute Zeit? Dann kommen wir vorbei. In eineinhalb Stunden könnten wir da sein.“ Nach kurzer Funkstille unseres Gegenübers am Telefon kam dann die begeisterte Zusage, mit dem Nachsatz: „Gut, dann kann ich noch 90 Minuten aufräumen, um die Minion Lounge im besten Zustand präsentieren zu können.“ Das hat Philippe dann auch zielsicher umgesetzt, so dass wir in einer picobello aufgeräumten Wohnung empfangen wurden, die aufgrund ihrer Einrichtung in jedem Winkel Film-Begeisterung versprüht.
Die Anfänge
Unsere Gastgeber Jessi und Philippe sind begeisterte Filmfans, weswegen von Beginn an klar war, dass ein Heimkino in die eigenen vier Wände integriert werden würde. Als die Wohnung gekauft war, packte das Pärchen zuerst schweres Geschütz aus, um einige Wände zu entfernen.
Küche und Esszimmer wurden offen gelegt und die trennende Wand zum Wohnzimmer verkürzt. Beim Einzug im Jahr 2013 hatte Philippe bereits Kinopläne im Kopf, die er dann ein halbes Jahr später anging. Bereits zu Beginn legten sich die beiden eine zwei Meter breite Leinwand samt Projektor zu. Letzteren hat übrigens Jessi ausgesucht, als siedas weiße Schmuckstück bei einer Händlervorführung entdeckte. Dank der Hilfe und zahlreichen Tipps von Forenkollegen des Heimkinovereins nahm das übergangsweise „Philmpalast“ oder „Casa de Phil“ getaufte Heimkino schnell Formen an. Die ersten Geräte stammten von Pioneer und Teufel. Damit fühlte sich Philippe gleich wie der König des Kinos, so begeistert war er vom Klang. Nach und nach kamen dann die ersten Zweifel, ob er sich nicht doch einmal Gedanken über eine akustische Optimierung des Wohnraumkinos machen sollte. Zudem spielte Philippe sehr schnell mit dem Gedanken, sich Dinge wie einen iBeam, eine Popcornmaschine oder Film-Devotionalien zuzulegen.Aufbau und Ausbau
Eine der ersten Anschaffungen waren dann die Diffusoren für die schräge Rückwand und der hochfl orige Teppich vor der Couch, um die Raumakustik zu verbessern. Vor der Couch auf dem Boden liegend, schluckt der Teppich unerwünschte Schallrefl exionen. Für die Decke darüber wurden später zwei Deckensegel gekauft und mit etwas Abstand zur Oberfl äche montiert. Dank Hinterleuchtung dienen die eleganten Akustik-Deckensegel zudem als Lichtquelle in der Minion Lounge. Um den Bildkontrast zu steigern, malte Philippe, farblich zum Wohnzimmer passend, einen breiten, braunen Rahmen um die Leinwand herum auf die ansonsten weiße Wand. Die an der Seitenwand angebrachten Minions mussten erst einmal weichen, da Platz für Absorber geschaffen werden musste. Zwei Polyester-Stoffbahnen wurden mit den Minion- Figuren bedruckt und auf Wandabsorber gespannt. Diese sitzen jetzt am angestammten Platz und minimieren die seitlichen Refl exionen. Irgendwann waren Jessi und Philippe im Europapark Rust und anschließend zur Hörprobe bei MD-Sound. Woraufhin aufgrund eines tollen Angebots der nächste Kauf anstand und der Postbote sechs große Pakete zum Kino-Fan nach Iserlohn liefern durfte.
Ausstattung
Frisch ausgepackt und aufgestellt wirken die Neuanschaffungen von Klipsch im direkten Vergleich zu dem bisher eingesetzten Teufel LT5- System einfach riesig, wie die Fotos im Forum belegen. Vier mächtige Standlautsprecher des Typs RF 82 Mk II und ein großer Center RC 62 verwandeln das Wohnraumkino in eine Spaßfabrik. Abgerundet wird das Lautsprecherensemble von dem recht kompakten, aber dennoch leistungsfähigen Aktiv-Subwoofer SVS SB-2000, der zwischen den Frontlautsprechern seinen Platz fi ndet. Dazu passend wurde der DSPeaker Anti-Mode 8033 Cinema angeschafft, um die leistungsfähigen Lautsprecher klanglich besser an den Raum anpassen zu können. Viel Hilfe be-kam Philippe von seinen Forumskollegen, die mit Rat und Tat zur Seite standen. Spontan wurde ein Paket Rockwool Sonorock als Absorber hinter der Couch platziert. Dank einer Einmess-Session und ausgiebiger Hörproben ging es nun klanglich einen bedeutenden Sprung nach vorn. Als Zuspieler für den Sony VPL-HW50es dienen ein Pioneer BDP-LX58 sowie der Fantec 3DS4600 Media-Player mit angeschlossener 4-TBFestplatte. Der AV-Receiver wurde getauscht gegen eine Vor- /Endstufenkombination mit Geräten von Marantz und Emotiva. Im Vorraum durfte eine Büste von Iron Man Platz nehmen um Besucher auf das Heimkino einzustimmen. Allerlei Sammelfi guren und Bilder rund um das Thema Disney hat Jessi zum Verschönern der Minion Lounge beigetragen. Bei Philippe kommt der Star-Wars-Fan zum Tragen – Highlight ist hier der lebensgroße Stormtrooper in der Esszimmer-Ecke. Und natürlich ist rundherum jede Menge Material zu „Ich – einfach unverbesserlich“ in der Minion Lounge verteilt.
Das Heimkino in Aktion
Philipp und ich nehmen gemeinsam mit unserem Gastgeber auf der Couch Platz. Ein von Freunden gestalteter Willkommens-Trailer, der Bezug auf Jessis Disney-Leidenschaft nimmt, stimmt uns auf die Vorführung ein. Diverse Trailer, darunter abschließend der neue Star-Wars-Trailer, lassen bereits erkennen, wohin die Reise in Philippes Heimkino geht. Der Sound ist ungeheuer druckvoll und räumlich, bei bester Präzision und Detaildarstellung. Zuerst gibt es ein paar Stücke Musik, dann dürfen „David Foster“ und seine Freunde ran mit dem grandiosen Konzertmitschnitt „Hit-Man“ auf Blu-ray. Die Bässe haben Wucht und Tiefe, in den Mitten geht es sehr aufgeräumt und ausgewogen zu und die Höhen sind sehr klar, frei von Schärfe und doch mit der nötigen Attacke gesegnet. Als dann „Lone Survivior“ im Player liegt, wird schnell klar, dass sich die akustischen Optimierungen voll und ganz ausgezahlt haben. Ungeheuer räumlich, mit sehr realistisch umgesetzten Umgebungsgeräuschen, werden die anfangs noch ruhigen Szenen des Kapitels im Heimkino dargestellt. Sobald die Schusswechsel starten, kann einem als Zuschauer schon angst und bange werden. Die Kugeln pfeifen uns nur so um die Ohren, die Effekte wirken ungemein plastisch. Weiter geht es mit „Need for Speed“ und dem Rennen der drei Koenigsegg-PS-Monster zur Brücke. Wer auch nur ein wenig Benzin im Blut hat, wird bei dieser Vorführung vor Begeisterung zittern und mit Händen und Füßen, ach was, dem ganzen Körper aktiv bei der Sache sein. Die Motoren röhren brachial, der Biss der Reifen in die Straße ist bestialisch und während des Rennens geht in allen Belangen einfach nur die Post ab – klasse! Gerne wären wir noch ein wenig länger geblieben, aber der Redaktionsplan ließ uns zu unserem großen Bedauern verfrüht die Heimreise antreten.
Fazit
Jessi und Philippe haben ein grandioses Wohnraumkino auf die Beine gestellt, das optisch sehr stimmig ist und akustisch in allen Belangen mehr als nur überzeugen kann. In der Minion Lounge lassen sich Bluray- Filme und -Musikkonzerte in exzellenter Qualität mit unbändiger Spielfreude genießen.