Kategorie: Vollverstärker

Einzeltest: Elac EA 101EQ-G


Elementares und darüber hinaus

Vollverstärker Elac EA 101EQ-G im Test, Bild 1
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Kompakte Vollverstärker waren lange eher das Stiefkind der HiFi-Branche, denn es mangelte an hochwertigen Geräten. Dies hat sich geändert; heute dient diese Kategorie sogar als Innovationstreiber, wie man bei Elac zeigt.

Elac ist den meisten Menschen wohl am ehesten als Lautsprecherhersteller bekannt, auch wenn die eigentlichen Anfänge der über 90 jährigen Firmengeschichte in einem ganz anderen Bereich liegen. In letzter Zeit macht die Kieler Audioschmiede auch immer wieder in Sachen Elektronik und Quellgeräten auf sich aufmerksam. So freuten sich Analogfans über den neuen Plattenspieler der Firma, während HiRes-Enthusiasten spätestens mit dem hervorragenden Discovery-Musikserver hellhörig geworden sind. Nun kommt aus dem Norden noch ein neuer Verstärker zu uns, der als nette Ergänzung zum Discovery fungieren soll und durch eigene technische Kniffe überzeugen kann.

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Wie auch beim Server entschied man sich bei Elac auch hier für eine, sagen wir mal, wenig eingängige Produktbezeichnung. Während das Quellgerät eigentlich den Namen DS-101-G besitzt, auch wenn ihn alle Discovery nennen, wurde der Verstärker auf EA 101EQ-G getauft. Glücklicherweise gibt es auch hier eine deutlich geringere Nomenklatur, denn da der EA 101EQ-G momentan das einzige Gerät aus der Element Series von Elac darstellt, nennen wir ihn einfach mal den Element. Deutlich hübscher als seine emotionslose Modellbezeichnung ist der Verstärker selbst. Zwei um die Kanten gebogene silberne Abdeckplatten legen sich vorne und hinten um das eigentlich schwarze Gehäuse, während die Oberseite mit einer Gummimatte bezogen ist, die, abgesehen von einem glatten Streifen mit dem Firmenlogo, eine wabenähnliche Struktur aufweist. Ein großer, polierter Drehregler dient zum Einstellen der Lautstärke auf der rechten Seite der Front, während auf der linken Seite ein schmaler schwarzer Streifen mit Power- und Quellenwahlknopf, dem 6,3-Millimeter-Kopfhöreranschluss und einer bläulich schimmernden OLED-Anzeige aufwartet. Klare Strukturen, elegantes Design und eine gute Verarbeitungsqualität zeichnen den Element bereits vor dem Einschalten aus. Rückseitig wurde die metallene Abdeckung deutlich großzügiger ausgehöhlt, um Platz für die vergleichsweise vielen Anschlüsse des EA 101EQ-G zu bieten. Trotz der geringen Gerätehöhe von gerade einmal fünfeinhalb Zentimetern möchte Elac hier nämlich die Möglichkeit geben, die gesamte Wohnzimmerunterhaltung mit dem Verstärker zu verbinden. Zwei analoge RCA-Eingänge ebenso wie zwei optische Toslink-Buchsen und ein koaxialer S/PDIF-Anschluss dienen dazu, alles von der Phonovorstufe über den CD-Player hin zu Flachbildfernseher und Blu-ray-Player mithilfe des Element an die Lautsprecher zu bringen. Krönender Abschluss ist ein asynchroner USB-B-Anschluss, ebenso wie die unsichtbare Bluetooth-Verbindung des kompakten Verstärkers, um moderne Streaming-Bridges und Smartphones gleichermaßen einbinden zu können. Die kabellose Verbindung zu Smartphone oder Tablet kommt außerdem noch für eine andere Funktion zum Tragen, doch dazu später mehr. Auf der Ausgangsseite bietet der Element einen Satz Lautsprecherklemmen, die aufgrund der geringen Gerätegröße ebenfalls eher kompakt ausfallen. Dennoch setzte man bei Elac auf Schraubklemmen, die mit losen Kabellitzen, Gabelschuhen oder Bananensteckern funktionieren. Letztere stellen in Bezug auf die Platzersparnis die cleverste Wahl dar, weshalb Elac dem Element auch gleich zwei paar Adapter beilegt. Neben den Lautsprecheranschlüssen bietet der EA 101EQ-G außerdem noch einen Subwoofer-Ausgang, um einen aktiven Bassspender zu verbinden. Um auch beim Filmton bestens vorbereitet zu sein, ist der schlanke Element außerdem Dolby Digital 2.1 zertifiziert und damit eine gute Möglichkeit, dem flauen Ton moderner Fernseher eine bessere Alternative gegenüberzustellen. Dafür stehen bei Elacs Multitalent dann knappe 80 Watt pro Kanal zur Verfügung, die größere Regalboxen und auch kompakte Standlautsprecher recht energisch antreiben. Anders, als man es von Verstärkern dieser Größenordnung eigentlich gewohnt ist, kommt hier kein Class-D-Modul zum Einsatz. Stattdessen setzt man beim EA 101EQ-G auf einen Class-AB-Verstärker, der von einem eigens angepassten Schaltnetzteil mit Strom versorgt wird, um auf die Dynamik der gespielten Musik zu reagieren. Ergebnis ist ein besonders konstanter Klirrwert, der erst mit der gesetzten Leistungsgrenze in die Höhe geht, über das gesamte Leistungsspektrum jedoch auf einem durchgehend niedrigen Niveau bleibt. Auch der gemessene Rauschabstand ist mit knapp 93 dB sehr gut. Auf der digitalen Seite gibt sich der Element ebenfalls keinerlei Blöße. Der verwendete D/A-Wandler verarbeitet über die USB- und S/PDIF-Eingänge Signale mit bis zu 192 kHz bei 24 Bit Worttiefe. In heutigen Zeiten keine Revolution, aber von gehobenem Standard darf man hier auf jeden Fall sprechen. Besonders schön ist außerdem, dass auch die Toslink-Buchsen Daten mit diesen Spezifikationen verarbeiten können, was über den eigentlichen Speziifkationen des Anschlusses liegt. Auch bei der Bluetooth-Verbindung wird die Qualität gewahrt, denn Elac zertifizierte den Element mit aptX, was bedeutet, dass hier auch kabellos vollkommen verlustfrei in CD-Qualität Musik übertragen werden kann. Nun kommen wir zu der angesprochenen Zusatzfunktion der Bluetooth- Schnittstelle. In Googles Play- und Apples-App Store findet man nämlich die passende App des Verstärkers, die aufgrund einer fehlenden Netzwerkanbindung per Bluetooth mit dem Gerät kommuniziert. Obwohl ein Verstärker mit eigener App zunächst ein wenig übertrieben erscheinen mag, erwies sich das kleine Programm als äußerst hilfreich beim Umgang mit dem EA 101EQ-G. Neben den Grundeinstellungen wie dem Einstellen der Lautstärke gibt es einige Sonderfunktionen. So kann beispielsweise auf die Klangregelung zugegriffen werden, um Höhen und Tiefen um bis zu 12 dB zu senken oder anzuheben. Auch die Namen der Anschlüsse lassen sich mit bis zu neun Zeichen individualisieren, um die Nutzung zu erleichtern. Wichtigstes Werkzeug ist jedoch die eingebaute Klangeinmessung des Element. Im Innern des Verstärkers ist ein eigener DSP verbaut, mit dem der Klang des Verstärkers auf die jeweils genutzten Lautsprecher abgestimmt werden kann. Dazu wird das Mikrofon des verwendeten Mobilgerätes benutzt, das einmal kurz direkt vor die Box gehalten wird und ein weiteres Mal an der Hörposition eine Messung macht. Anschließend ermittelt der DSP die passende Korrekturkurve. Auch bei der Einbindung eines Subwoofers ist dies besonders hilfreich, um einzustellen, bei welcher Frequenz das System am besten trennen soll. Die Einmessung ist allerdings rein optional und aufgrund technischer Limitationen seitens der verwendeten Mobilgeräte ist sie bestimmt kaum gleichzusetzen mit einer professionellen Raumkorrektur. Dennoch stellte sich der nur Sekunden dauernde Vorgang als durchaus lohnend heraus, denn der Klang des Element veränderte sich anschließend tatsächlich noch mal hin zum Guten. Dabei überzeugte der kompakte Verstärker bereits ohne DSP-Equalizer mit einem erfreulich frischen und energetischen Spiel. Die Class-AB-Endstufe trieb die angeschlossenen Lautsprecher problemlos an und besaß auch jenseits der üblichen Zimmerlautstärke noch deutliche Kraftreserven. Gehobener Pegel stellte selbst in unserem bereits gut gedämpften Hörraum kein Problem dar. Einzig im Tiefbassbereich zeigte sich der EA 101EQ-G in der Grundeinstellung vielleicht ein wenig zurückhaltend, während der schöne Mittenbereich besonders dem Gesang zugute kam, der wunderbar frei im Raum schwebte. Generell präsentierte sich der Element im Spiel sehr offen und frei, mit einer breiten Bühne. Das eingeschaltete DSP führte dann zu einem nochmals etwas konturierteren Spiel mit noch etwas mehr Präzision als zuvor. Gleichzeitig machte auch die bereits gute Dynamik einen leichten Schritt nach vorne, so dass der Sound von Elacs Verstärker nochmal ein wenig losgelöster erschien. Natürlich bietet sich die Paarung mit einem Discovery-Server aus dem gleichen Hause an, doch auch auf sich allein gestellt konnte der Element-Verstärker voll überzeugen. Clevere Ideen gepaart mit einer eleganten Optik und einer großen Anschlussvielfalt machen ihn zu einem Gerät, der alles, was man für ein schlankes, modernes Setup braucht, an Bord hat. So wird er sicher dazu beitragen, dass man den Namen Elac auch weiterhin abseits der Lautsprecher im Kopf behalten wird.

Fazit

Mit dem EA 101EQ-G bringt Elac Premiumfeatures in die Kompaktklasse. Der Vollverstärker bietet tolle Verstärkertechnik mit modernen HiRes-Fähigkeiten für Quellen verschiedenster Art. Dank des integrierten DSP mit der automatischen Einmessung gelingt es außerdem, den Sound des EA 101EQ-G genau auf die eigenen Lautsprecher zuzuschneiden.

Kategorie: Vollverstärker

Produkt: Elac EA 101EQ-G

Preis: um 700 Euro

6/2018
Ausstattung & technische Daten 
Preis: um 700 Euro 
Vertrieb: Elac Electroacustic, Kiel 
Telefon: 0431 647740 
Internet: www.elac.de 
Abmessungen (B x H x T in mm) 204/56/285 
Eingänge: 1 x USB-B, 1 x S/PDIF koaxial 
Unterstützte Abtastraten: PCM bis 192 kHz, 24 Bit 
Ausgänge: 1 x Lautsprecher Stereo, 1 x Sub-out koaxial 
Leistung: etwa 81 Watt an 4 Ohm 
checksum Mit dem EA 101EQ-G bringt Elac Premiumfeatures in die Kompaktklasse. Der Vollverstärker bietet tolle Verstärkertechnik mit modernen HiRes-Fähigkeiten für Quellen verschiedenster Art. Dank des integrierten DSP mit der automatischen Einmessung gelingt es außerdem, den Sound des EA 101EQ-G genau auf die eigenen Lautsprecher zuzuschneiden. 
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Autor Philipp Schneckenburger
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Datum 04.06.2018, 09:54 Uhr
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