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>> www.nubert.de/sale/>> Alle anzeigenVergleichstest: Trend und Antitrend
Etymōtic ER3XR
Trend bei In-Ear-Monitoren sind aktuell cool designte, vergleichsweise große Gehäuse, die mit möglichst vielen Balanced-Armature-Treibern (BAT) bestückt sind. Den unausweichlichen Gegentrend bedient Etymōtic zum Beispiel mit den Modellen ER3SE und ER3XR.
Antitrend ist eigentlich das falsche Wort. Denn puristische kleine In-Ear-Monitore, die mit lediglich einem BAT bestückt sind, baut Etymōtic Research schon eine gefühlte Ewigkeit (über 30 Jahre). Und während andere Hersteller auf Maßfertigung oder Comply-Foam- Ohrpassstücke setzen, werden Eytmōtics mit den charakteristischen „Tannenbaum“-Ohrpassstücken ausgeliefert. Auf eine umschaltbare Klang-Charakteristik verzichtet Etymōtic. Dafür bieten die Amerikaner ihre professionellen In-Ear-Modelle ER3 und ER4 in jeweils zwei Versionen an.
Beim ER4 sind das der ER4SR und der ER4XR. Dabei steht SR für „Studio Reference“ und XR für „Extended Response“. Den ER3 gibt es dagegen in den Versionen ER3SE und ER3XR – „Studio Edition“ und „eXtended Response“. Die SR- bzw. SE-Versionen zeichnen sich durch eine neutrale Klangabstimmung aus, die XR-Versionen bieten den aktuell beliebten betonten Bassbereich und damit einen etwas volleren Klang. Der Unterschied zwischen ER4 bzw. ER3 besteht darin, dass Eytmōtic für die Referenz-Modelle ER4 höherwertige und streng selektierte Treiber verwendet. Jedem Kopfhörer liegt eine Frequenzgangmessung des ausgelieferten Kopfhörers bei. Beim ER3 legen die Amerikaner dagegen nicht ganz so strenge Maßstäbe an. Wer also im professionellen Sektor besonderen Wert auf das letzte Quäntchen Präzision legt oder wer sich darauf verlassen muss, dass auch verschiedene Exemplare des gleichen Modells exakt gleich klingen, sollte zum ER4 greifen. Wem das weniger wichtig ist, der kann auf den ER3 zurückgreifen und dabei ordentlich Geld sparen. Die beiden ER4-Modelle haben wir bereits in er EAR IN 1/2017 vorgestellt.Ausstattung
Trotz ihrer geringen Größe bieten Etymōtic ER3SE und ER3XR die gleichen professionellen Ausstattungsmerkmale wie die meisten großen In-Ear-Monitore. Da wären zum Beispiel austauschbare Cerumenfilter, die verhindern, dass im Dauereinsatz „Ohrenschmalz“ in die Gehäuse eindringt, da wären die dank MMX-Steckern austauschbaren Kabel, da wären die austauschbaren Ohrpasstücke, die je nach Ausführung eine Schallisolierung zwischen 35 dB und 42 dB gewährleisten. Mitgeliefert werden jedem ER3 Ersatz-Cerumenfi lter sowie ein Werkzeug zum Austauschen, ein Kabelclip, drei verschiedene Ohrpassstücke sowie eine kleine Tasche zum Aufbewahren der Kopfhörer. Bei einer Impedanz von 22 Ohm und einer Empfindlichkeit von 102 dB ist der Betrieb an mobilen Geräten überhaupt kein Problem.
Passform
Bei der Passform von Etymōtic-In-Ears scheiden sich für gewöhnlich die Geister. Denn damit sie ihre optimale Performance bringen, muss man sie vergleichsweise tief in den Gehörgang einführen. Der eine mag es, dem anderen ist es unangenehm, wenn die Schallaustrittsöffnungen dicht vor dem Trommelfell sitzen. Wer sich mit der Passform von ER3SE und ER3XR anfreunden kann, wird mit einem sicheren Sitz der Kopfhörer und einer sehr guten Schallisolierung belohnt. Angenehm ist auch, dass die Gehäuse kaum aus den Ohren herausragen.
Klang
Beim Klang dürfte dann wieder Einigkeit herrschen. Denn beide Etymōtic-Modelle zeigen, was für eine Klangqualität mit „nur“ einem – richtig eingesetzten BAT möglich ist. Fangen wir mit dem ER3XR an. Wer angesichts des „X“-Basses einen überbetonten Wummer-Bass erwartet, wie ihn einige andere Anbieter unter dem X-Label verstehen, kann beruhigt sein. Ja, der ER3XR bietet ein solides Bassfundament, das allerdings immer noch weit von einer Überbetonung entfernt ist. Er hat eben untenrum ein bisschen mehr „Schmackes“, wie man hier im Rheinland sagt. Ansonsten zeichnet er ein sehr exaktes, fein granuliertes Klangbild, dem es weder an Auflösung noch an Dynamik fehlt und das eine hohe Langzeit- Hörtauglichkeit auf hohem Niveau bietet. Beim Wechsel auf den ER3SE kommt der einem erst einmal fast bassarm vor. Doch man hat sich schnell in den neutraleren SE-Klang eingehört. Hier konzentriert man sich quasi automatisch auf die hervorragende Mittenwiedergabe. Ob die letztendlich noch etwas besser ist als die des hier eh schon hervorragenden XR oder ob das Weniger an Bass hier einfach mehr „Raum“ für die Mitten lässt, vermag ich dabei kaum zu sagen.