Einzeltest: Eton K+T Orchestra Monitor 4
Der erste Streich
Eine große Drei-Wege-Box wird es sein, das Endprodukt. Allerdings kann es auch mal passieren, dass ein Zwischenergebnis so sehr überzeugt, dass man es einfach mal zeigen muss. Voilà: Die Klang+Ton Orchestra Monitor 4
Mit den günstigen Eton-Chassis der Orchestra-Serie wollte ich seit dem Einzelchassistest 2017 sehr gerne mal einen Lautsprecher bauen und habe mit verschiedenen Chassis- und Boxengrößen experimentiert. Ich verrate nicht zu viel, wenn ich schon einmal für kommende Ausgabe eine Tieftonerweiterung für den kleinen Monitor mit dem Achtzoll- Orchestra-Bass ankündige. Hier soll es aber erst einmal um einen wirklich sehr kompakten Monitor mit dem Vierzöller und einer hochwertigen Kalotte gehen.
Technik
Der Tiefmitteltöner hört auf den Namen 4-612/C8/25 RP, wobei das 4 für die Größe steht, das 612 für die Baureihe. C8 dürfte 8 Ohm bedeuten, die 25 steht für den Schwingspulendurchmesser in Millimetern.
Gehäuse:
Um die vier Liter Bassreflex-Volumen spuckte die Simulation aus – sechs haben wir dem Treiber gegönnt. Damit kann man im Solobetrieb noch ein bisschen mehr Volumen im Tiefbass „herbeitricksen“ - im geschlossenen Betrieb im Drei- Wege-Setup ist die Flanke zum Tieftöner dann auch etwas flacher. Ansonsten gibt es zu der kleinen Kiste nicht viel zu sagen. Die Orchestra Monitor 4 ist innen recht kräftig mit Sonofil bedämpft, nur der Luftraum zwischen Bass und Reflexrohr muss frei bleiben. In Sachen Abstimmung hat man die Möglichkeit, auf frei im Raum stehend abzustimmen (Rohr auf 5 cm gekürzt) oder für wandnahe Aufstellung zu optimieren (Rohr bei 10 cm).
Frequenzweiche:
Tatsächlich habe ich die Weiche zweimal entwickelt, weil ich in der ersten Version mit der doch recht kräftigen Betonung des Mitteltonbereichs nicht zufrieden war. Das kann zwar interessant klingen, wird aber dem Anspruch eines doch recht neutralen Monitors nicht gerecht. In der zweiten Version wird der Mitteltonanstieg des Vierzöllers fast komplett egalisiert, die anschließende Senke bleibt in der Tradition der klassischen BBC-Monitore unangetastet. Die zweite, kleine Serienspule hat eigentlich keine dramatische Auswirkung mehr auf den Frequenzgang, dreht aber so weit an der Phase, dass der Übergang zum (verpolten) Hochtöner deutlich besser aussieht. Der Hochtöner leidet ein bisschen unter dem Einbau neben den scharfen Gehäusekanten, lässt sich aber mit einem Vorwiderstand und einem Filter dritter Ordnung zur Zusammenarbeit mit dem Tiefmitteltöner überreden. Als kleine, exotische Besonderheit, haben wir noch eine kleine Spule vor die Kalotte gesetzt, die den Anstieg zum Superhochton hin etwas mildert. Es ergibt sich eine perfekte Übernahme ohne Phasenprobleme bei knapp 5 Kilohertz.
Messungen
Bei unserer Frequenzgangmessung haben wir beide Bassabstimmungen abgebildet – die mit dem kurzen Rohr für das Freifeld, die vollen Pegel bis immerhin etwa 70 Hertz liefert, und die Abstimmung für die wandnahe Aufstellung, die mit fallendem Pegel bis etwa 55 Hertz durchläuft. Im weiteren Verlauf erkennen wir einen sehr linearen Mitteltonbereich, der an die Senke im Präsenzbereich angrenzt. Hier gibt es eine leichte Aufweitung bei 3 Kilohertz, die aber in der breiten Senke „verschwindet“. Darüber ergibt sich trotz des etwas zerklüfteten Verlaufs ein im Mittel ausgewogenes Bild. Das Wasserfalldiagramm ist fast komplett frei von Störungen, während die Klirrmessungen nur zeigen, dass der kleine Tieftöner irgendwann in Sachen Pegel nicht mehr kann. Ansonsten bleibt der Klirr erfreulich im Rahmen.
Hörtest
In unserem Hörraum durfte die Orchestra Monitor 4 zeigen, was sie kann. Mit dem kurzen Reflexrohr sorgt sie für ordentlich Punch – mehr als ausreichend, wenn man auf die unterste Oktave verzichten kann. Näher an der Rückwand und mit dem längeren Rohr wird es dann erfreulich satt und voll in Richtung echter Tiefbass. Darüber hinaus ist der kleine Monitor ein wirklich sehr angenehmer Lautsprecher – die leichte Rücknahme im Präsenzbereich, gepaart mit der hohen Trennfrequenz sorgt für eine dezente Wiedergabe, die eine enorme Langzeittauglichkeit garantiert. Nach oben hinaus gibt es dann noch einen Schuss Brillanz und Offenheit, der die Glanzlichter setzt. In Sachen räumlicher Abbildung macht der kleinen Box keiner so leicht etwas vor.
Aufbauanleitung
Auf einer Seitenwand werden nacheinander Front, Rückwand, Deckel, Boden aufgeleimt. Die zweite Seitenwand verschliest die Box. Danach werden die Chassis-Fräsungen angebracht und die Locher für Treiber, Reflexrohr und Polklemmen gebohrt. Die Weiche findet Platz an der Innenseite der Rückwand. Bedämpft wird mit Sonofil an den Seitenwänden, um das Reflexrohr an der Rückseite und an Deckel und Boden.
Zubehör pro Box
Zubehör
2 Matten Sonofil
Schrauben
Schaumstoffdichtstreifen für Chassis
Kabel
Polklemmen
Reflexrohr BR35
Lieferant: Intertechnik
Holzliste Material:
15-mm-Multiplex Birke
2 x 266 x 210 mm Seiten
2 x 166 x 210 mm Boden / Deckel
2 x 236 x 136 mm Front / Rückwand
Fazit
Ein edler und durch und durch angenehmer Lautsprecher – wir freuen uns auf die Drei-Wege-Version.Kategorie: Lautsprecherbausätze
Produkt: Eton K+T Orchestra Monitor 4
Preis: um 400 Euro
323-2521
Masori |
292-1891
Car Hifi Store Bünde |
183-973
ARS 24.com |
193-1074
ACR Hof CarHifi |
Technische Daten | K+T Orchestra Monitor 4 |
Chassishersteller: | Eton |
Vertrieb: | Intertechnik, Kerpen |
Konstruktion | Thomas Schmidt |
Chassisparameter K+T-Messung | |
Funktionsprinzip: | Bassreflex |
Bestückung: | 1 x Eton 4-612/C8/25 1 x Eton 29 HD 2 |
Nennimpedanz in Ohm: | 8 Ohm |
Kennschalldruckpegel 2,83V/1m | 83 dB |
Abmessungen (B / H / T in cm): | 26.6/16.6/21 |
Kosten pro Box (zzgl. Gehäuse): | ca. 400 Euro + Gehäuse |
Technische Daten | Eton 29 HD 2 |
Hersteller: | Eton |
Bezugsquelle: | Intertechnik, Kerpen |
Unverb. Stückpreis (in Euro) | ca. 200 Euro |
Chassisparameter K+T-Messung | |
Z (in Ohm): | 8 |
Z 1kHz (in Ohm): | k.A. |
Z 10 kHz (in Ohm): | k.A. |
Fs (in Hz): | 670 |
Re (in Ohm): | 6.7 |
Rms (in Kg/s): | Nein |
Qms: | 3,64 |
Qes: | 0,7 |
Qts: | 0,59 |
Cms (in mm/N): | Nein |
Mms (in g): | Nein |
BxL (in Tm): | Nein |
Vas (in l): | Nein |
Le (in mH): | Nein |
Sd (in cm²): | Nein |
Ausstattung | |
Korb / Frontplatte | Aluminiumguss |
Membran | Keramik |
Dustcap | Nein |
Sicke | Nein |
Schwingspulenträger | Aluminium |
Schwingspule (in mm) | 28 |
Xmax p-p (in mm) | Nein |
Magnetsystem | Nein |
Polkernbohrung (in mm) | Nein |
Sonstiges | Nein |
Außendurchmesser (in mm) | 104 |
Einbaudurchmesser (in mm) | 71 |
Einbautiefe (in mm) | 28 |
Magnetdurchmesser (in mm) | 71 |
Korbranddicke (in mm) | 5 |
Technische Daten | Eton 4-612/C8/25 RP |
Hersteller | Eton |
Bezugsquelle: | Intertechnik, Kerpen |
Unverb. Stückpreis | 73,60 Euro |
Chassisparameter K+T-Messung | |
Z (in Ohm): | 8 |
Z 1 (in Ohm): | 7.6 |
Z 10 (in Ohm): | 22.7 |
Fs (in Hz) | 68 |
Re (in Ohm): | 5.8 |
Rms (in Kg/s): | 0.49 |
Qms | 4.63 |
Qes | 0.32 |
Qts | 0.3 |
Cms (in mm/N): | 1.03 |
Mms (in g): | 5,3 |
BxL (in Tm): | 6.44 |
Vas (in l): | 4.6 |
Le (in mh): | 0.28 |
Sd (in cm²): | 57 |
Ausstattung | |
Korb: | Aludruckguss |
Membran | Papier |
Dustcap | Papier |
Sicke | Gummi |
Schwingspulenträger | Kapton |
Schwingspule (in mm): | 25 |
Xmax absolut (in mm) | Ja /-2 mm |
Magnetsystem | Ferrit |
Polkernbohrung (in mm) | k.A. |
Sonstiges | geprägte Membran |
Außendurchmesser: | 122 mm |
Einbaudurchmesser: | 96 mm |
Einbautiefe: | 60 mm |
Korbranddicke: | 6 mm |