Kategorie: Lautsprecher Surround

Einzeltest: B&W Bowers & Wilkins CM9-Serie


Kino im Raum

Lautsprecher Surround B&W Bowers & Wilkins CM9-Serie im Test, Bild 1
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B&Ws CM-Familie ist eine der hübschesten Lautsprecherserien auf dem Markt – das ist unbestritten. Doch sie ist mehr als das, denn bereits ein erster Blick auf ihre Bestückung und Ausstattung lässt eine hohe Klanggüte vermuten. Das wollten wir genau wissen und haben die Probe aufs Exempel gemacht.

Lautsprechersystemen mit Designanspruch werden vereinzelt noch immer klangliche Schwächen nachgesagt. Diese Meinung hat die immer kleiner werdende Gruppe unverbesserlicher Musik- und Heimkinofreunde, für die nichts anderes als telefonzellengroße Boxen infrage kommt, zwar exklusiv, dennoch gilt es sie immer wieder aufs Neue zu widerlegen. Das hat B&W mit seiner ersten CM-Linie bereits vor Jahren getan, legt nun nach und hat eine nochmals verbesserte Serie geschaffen, die wir im Stereoeinsatz und weltersten Mehrkanaltest ganz genau unter die Lupe genommen haben.

Gehäuse-Verarbeitung


Wie üblich beginnen wir auch diesen Test mit der optischen Überprüfung. Dabei sammelt die ultraschicke Serie bereits in der Disziplin „Verarbeitung und Gehäuseaufbau“ die Maximalpunktzahl in der Bewertung: Dafür ist in erster Linie die in mehreren Schichten aufgetragene Hochglanzlackierung verantwortlich, die mit Fug und Recht als perfekt bezeichnet werden kann.

Lautsprecher Surround B&W Bowers & Wilkins CM9-Serie im Test, Bild 2Lautsprecher Surround B&W Bowers & Wilkins CM9-Serie im Test, Bild 3Lautsprecher Surround B&W Bowers & Wilkins CM9-Serie im Test, Bild 4Lautsprecher Surround B&W Bowers & Wilkins CM9-Serie im Test, Bild 5Lautsprecher Surround B&W Bowers & Wilkins CM9-Serie im Test, Bild 6Lautsprecher Surround B&W Bowers & Wilkins CM9-Serie im Test, Bild 7Lautsprecher Surround B&W Bowers & Wilkins CM9-Serie im Test, Bild 8
Die Begründung dafür findet sich in der nahezu wellenfreien Lackschicht und den nahtlosen Übergängen an den spitzen Gehäusekanten, was auf die akribische Vorgehensweise in der Grundierung und im anschließenden Feinschliff zurückzuführen ist, für die das B&W-Team seit Jahren bekannt ist. Passend dazu entschloss man sich, die Chassis, auf die wir später ausführlich eingehen werden, bündig in die Front einzulassen, was für eine harmonische optische Integration der hochwertigen Technik sorgt. Unsichtbar wird diese, sobald man die zum Lieferumfang gehörenden Bespannrahmen aufsetzt, die mittels unter der Lackschicht verborgener Magnete gehalten werden. Nicht minder hochwertig präsentiert sich die Gehäuserückseite. Diese ist mit einer schicken Kunststoffform bestückt, die den strömungsoptimierten Bassreflexport und das hochwertige Bi-Wire-Anschlussfeld aufnimmt. 

Hoch- und Mitteltöner


„Durch den Einsatz ausgeklügelter Chassistechnologien, die bei der Entwicklung von Referenzlautsprechern wie denen der ‚800 Serie Diamond‘ entstanden sind, konnten wir uns beim Bau dieser Lautsprecher auf die wesentlichen Komponenten beschränken.“ Mit diesen Worten beschreibt B&W den Hintergrund der hier eingesetzten Schwingsysteme. Was vielversprechend klingt, ist tatsächlich Realität. So setzen die Engländer, wie in fast allen Modellreihen, auch hier auf 25 Millimeter durchmessende Hochtontreiber mit Alumembran, die ihren Platz im oberen Gehäuseteil eines jeden CM-Modells finden. Das nicht ohne Grund, vereinigt dieser Aufbau doch die Vorteile eines leichten und hoch belastbaren Schwingsystems. Ein ähnliches Ziel verfolgte man bei der Entwicklung des passenden Mitteltöners, der sich an der gelben Kevlarmembran zu erkennen gibt. Ein Material, auf das Bowers & Wilkins bereits seit 1974 setzt und das aus dem Produktportfolio der Briten nicht mehr wegzudenken ist. Neben einem enormen Gewinn an Impulsstärke und Präzision reduziert die gewebte Membranfläche einen Großteil konzentrisch stehender Wellen, was sich in einer deutlich verzerrungsärmeren und somit saubereren Wiedergabe bemerkbar machen soll. In der Standbox CM9 und dem CM Centre 2 geht B&W sogar noch einen Schritt weiter und nutzt ein sickenloses Kevlar-Schwingsystem als Mitteltoneinheit, das die Bezeichnung FST trägt. Statt der üblichen Gummisicke findet sich hier ein geschäumter Ring, dessen mechanische Eigenschaften laut Hersteller denen des Membranrandes entsprechen. Selbiger ist direkt unter der Membrankante platziert und soll klangschädigende Biegewellen nahezu vollständig absorbieren. Zugleich ist er so flexibel, dass er sich problemlos an die bei mittleren Frequenzen auftretenden Membranbewegungen anpasst.

Tiefbassunterstützung


Wie die eben erwähnten Hoch- und Mitteltoneinheiten erfreuen sich auch die in dieser Serie eingesetzten Tieftonchassis einer schicken Aluminium-Einfassung, die eine noch höhere Wertanmutung erzeugen. Trotz der exzellenten Optik lag B&Ws Hauptaugenmerk natürlich auch hier auf der Klangperformance. Um ein Optimum an Grundton- und Tiefbassreproduktion aus den schicken Klangmöbeln zu kitzeln, setzt das Ingenieursteam aus Worthing auch in dieser Modellreihe auf sehr leichte und zugleich hochfeste Papier-Kevlar-Membranen, die in den reinen Tieftontreibern der CM9 und im CM Centre 2 zu finden sind. Einen identischen Chassisaufbau hat auch das Schwingsystem im Subwoofer ASW10CM, nur dass dieses einen Durchmesser von 250 Millimetern aufweist und von der integrierten 500-Watt-Class-D-Endstufe angetrieben wird, die ihren Platz direkt am Anschlußmodul des Bassmeisters findet.

Klang


„Aus dem Karton raus machen sie schon jede Menge Spaß. Aber lass das Set übers Wochenende einspielen und gib dann mal richtig Gas“, lautet die Antwort des B&W-Produktmanagers Ulf Soldan auf die Frage nach der empfohlenen Einspielzeit. Daran halte mich und werde am Montagmorgen positiv überrascht. So spielt die CM9 jetzt noch immer so straff und wendig wie nach dem Auspacken, zeigt sich im Vergleich zum letzten Freitag jedoch ausgewogener und harmonischer. Dies macht sich deutlich in der warmen, fast greifbaren Atmosphäre des Skunk-Anansie-Hits „Hedonism“ bemerkbar. Hier wird eine realistische Bühne aufgespannt, auf der jedes Instrument seinen festen Platz hat, so dass sich mir der Verdacht aufdrängt, als sei auch der Center eingebunden. Und obwohl dem nicht so ist und „lediglich“ die beiden exakt einen Meter hohen Standboxen am Werk sind, habe ich das Gefühl, direkt vor Ort bei der Aufnahme dieses Stückes dabei zu sein. Dieser Eindruck soll sich in der anschließenden mehrkanaligen Testphase noch weiter verstärken. Jetzt nämlich rotiert „96 Hours“ in unserem Player und lässt unserer Testkino im Nu zum Ort des Geschehens werden. Dieses Gefühl ist in erster Linie der perfekten Detaildarstellung des B&W-Sextetts zu verdanken, das uns in seiner Gesamtheit eine Raumdarstellung liefert, wie es nur wenige Systeme schaffen. Details wie Schläge, Schüsse, Motorengeräusche und alle weiteren Klanganteile werden leb- und körperhaft und zugleich perfekt gestaffelt zu Gehör gebracht, was mich unweigerlich in die Handlung eintauchen lässt. Besondere Erwähnung muss dabei der Centerlautsprecher finden, der sämtliche Dialoge scheinbar direkt in unsere Leinwand stellt und einen wesentlichen Anteil an der hervorragenden Bühnenreproduktion hat. Dabei erweist sich auch die allen Passivmodellen eingesetzte Hochtoneinheit als perfekt auf ihre Mitspieler abgestimmt. So werden alle ihr übertragenen Klanganteile fein säuberlich aufgelöst, glasklar und absolut unverzerrt reproduziert, ohne sich dabei in den Vordergrund zu spielen oder aufdringlich zu wirken.

Fazit

B&Ws CM-Serie ist der überzeugende Beweis, dass auch hübsch gestaltete Lautsprecher exzellent klingen können. Die Gründe dafür sind ein durchdachtes Konzept, der Einsatz streng selektierter Bausteine sowie jede Menge Know-how in der Entwicklung hochwertiger Audioprodukte. Zutaten, die nur erfahrenen Lautsprecherherstellern zu Verfügung stehen und die aus einer auf den ersten Blick designorientierten Serie echte Klangwunder machen. Wer also auf der Suche nach edlen Klangmöbeln ist, die im Musik- und Heimkinobetrieb höchstes Hörvergnügen erzeugen sollen, sollte B&Ws CM-Serie unbedingt in seine engere Auswahl aufnehmen!

Kategorie: Lautsprecher Surround

Produkt: B&W Bowers & Wilkins CM9-Serie

Preis: um 6000 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


3/2012
5.0 von 5 Sternen

Referenzklasse
B&W Bowers & Wilkins CM9-Serie

Bewertung 
Klang 70% :
Dynamik/Lebendigkeit 15%

Tiefbasseigenschaften 15%

Tonale Ausgewogenheit 10%

Detailauflösung 10%

Zusammenspiel 10%

Hörzone Center 10%

Labor 15% :
Frequenzgang 5%

Verzerrungen 5%

Pegelfestigkeit 5%

Praxis 15% :
Verarbeitung 5%

Ausstattung 5%

Bedienungsanleitung 5%

Ausstattung & technische Daten 
Einzelpreis Hauptlautsprecher 1250 
Einzelpreis Center 1000 
Einzelpreis Rearspeaker 600 
Einzelpreis Subwoofer (in Euro) 1350 
Garantie 10/5 Jahre (LS/Sub) 
Vertrieb B&W, Halle/Westfalen 
Telefon 05201/87170 
Internet www.bowers-wilkins.de 
Ausstattung
Ausführungen schwarz, weiß, wenge, rosenholz 
Abmessungen (B / H / T in mm):
Frontlautsprecher 200/1000/300 
Center 590/219/280 
Rearspeaker 200/340/280 
Subwoofer 325/325/325 
Subwoofer ASW10CM 
Gewicht 15.5 
Leistung laut Hersteller (in Watt) 500 
Nenndurchmesser / Membrandurchm. (in mm) 250 
Bauart geschlossen 
Prinzip Frontfire 
Pegel Regler 
Trennfrequenz Regler (30 - 120 Hz) 
Phasenregulierung Schalter (0/180°) 
Hochpegel Eingang / Ausgang Schraubklemmen (2/0) 
Niederpegel Eingang / Ausgang Cinch (2/0) 
Frontlautsprecher CM9 
Gewicht (in kg) 25 
Anschluss Bi-Wire 
Tiefton Nenndurchm. / Membrandurchm. (in mm) 2 x 165 
Mittelton Nenndurchm. / Membrandurchm. (in mm) 165 
Hochton (in mm) 25 
Bauart Bassreflex 
Rearlautsprecher CM5 
Gewicht (in kg) 8.9 
Anschluss Bi-Wire 
Tiefton Nenndurchm. / Membrandurchm. (in mm) 165 
Mittelton Nenndurchm. / Membrandurchm. (in mm)
Hochton (in mm) 25 
Bauart Bassreflex 
Centerlautsprecher CM Centre 2 
Gewicht (in kg) 18.7 
Anschluss Bi-Wire 
Tiefton Nenndurchm. / Membrandurchm. (in mm) 2 x 165 
Mittelton Nenndurchm. / Membrandurchm. (in mm) 100 
Hochton (in mm) 25 
Bauart Bassreflex 
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Preis/Leistung hervorragend 
+ exzellente Raumdarstellung 
+ sehr gute Detailreproduktion 
+ hervorragende Verarbeitung 
Klasse Referenzlasse 
Testurteil überragend 
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Roman Maier
Autor Roman Maier
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Datum 27.03.2012, 12:59 Uhr
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