Kategorie: Lautsprecher Stereo

Einzeltest: Canton Reference 2.2DC


Meine Referenz

Lautsprecher Stereo Canton Reference 2.2DC im Test, Bild 1
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Als ich Cantons Reference 2.2 DC erstmals auf der High End-Messe in München hören durfte, war eines klar: Diese Box muss unbedingt für einen ausführlichen Test geordert werden. Aber vorher habe ich mir die beeindruckende Messe-Demonstration Cantons gleich dreimal angehört ...

Unbestritten gehört Cantons Reference-Serie zu den besten Lautsprechern dieses Planeten. Dabei thront das Flaggschiff, die Reference 1.2 DC über der gesamten Linie. Der Genuss dieser einzigartigen Klangperformance, blieb aufgrund der enormen Abmessungen bislang aber nur einem kleinen Teil der Highend-Gemeinde vorbehalten. Doch das ändert sich ab sofort, denn mit der Reference 2.2 DC offerieren die Klangspezialisten aus Weilrod nun eine etwas verkleinerte Version ihres Flaggschiffes, die vom Technologietransfer ihrer großen Schwester profitiert und für ein unglaubliches Klangerlebnis in unserem Hörraum sorgte.

Lautsprecher Stereo Canton Reference 2.2DC im Test, Bild 2Lautsprecher Stereo Canton Reference 2.2DC im Test, Bild 3Lautsprecher Stereo Canton Reference 2.2DC im Test, Bild 4Lautsprecher Stereo Canton Reference 2.2DC im Test, Bild 5
Aber beginnen wir von vorn.

Der Gehäuseaufbau


„Mit handwerklicher Akribie und Perfektionismus werden die Gehäuse der Reference-Serie gefertigt“, so Canton über die eigene Gehäusefertigung. Und damit haben die Hessen nicht übertrieben. Im Gegenteil, denn was dem Kunden in Sachen Designgebung und Material- und Verarbeitungsqualität geboten wird, kann mit Fug und Recht als perfekt bezeichnet werden. So ist zunächst der wärme- und druckbehandelte Mehrschichtaufbau zu nennen, der aus vielen Laminat-Schichten ein hochfestes Gehäuse macht. Die nach hinten verjüngte Form lässt die Reference 2.2 DC nicht nur eleganter wirken, sondern hat auch technische Vorzüge – etwa bei der Bekämpfung stehender Wellen bzw. der Reduzierung klangschädigender Eigenschwingungen. Extrem verwindungssteif wird der rund 1,20 Meter hohe Korpus durch das integrierte Netz aus massiven Innenversteifungen, das hilft, mechanisch bedingte Eigenresonanzen erst gar nicht aufkommen zu lassen. Zudem setzt Canton auf einen aufwendigen Kammeraufbau, der jedem Treiber einen exakt definierten Resonanzraum und somit ideale Voraussetzungen für beste Leistungen bietet.

Die Technik


In Sachen Bestückung war den Ingenieuren das Beste gerade gut genug. So ist die 2.2 DC mit Cantons selbst entwickelter Alu-Keramik-Hochtonkalotte ausgestattet, die ihren Platz leicht vertieft in der patentierten „Transmission Front Plate“ findet. Die Formgebung dieser Konstruktion wurde durch ein spezielles Computersimulationsverfahren ermittelt und garantiert ein verbessertes Abstrahl- und Rundstrahlverhalten ab einer Wiedergabefrequenz von 15 Kilohertz. Nicht minder qualitativ erweist sich der direkt darüber befindliche Mitteltöner, dessen auffälligstes Merkmal der zweifach gekrümmte Alu-Konus ist. Dies hat seinen guten Grund, denn so wird die Membran deutlich stabilisiert, während Materialresonanzen und Klirrfaktor drastisch minimiert werden konnten. Cantons ebenfalls patentierte „Wave-Sicke“ gehört natürlich auch zum Ausstattungsumfang des Mitteltöners. Aufgrund ihres mehrfach gefalteten Aufbaus werden eine stabilere Aufhängung und eine um rund 40 Prozent höhere Membranauslenkung erreicht, die den Einsatz des 180er-Schwingsystemes bis tief in den Bassbereich hinein erlaubt. Da die beiden 260 Millimeter durchmessenden Tieftöner über eine identische Aufhängung verfügen, gelten selbige Vorgaben natürlich auch hier. Nur mit dem großen Unterschied, dass die hier eingesetzte Sicke gar eine Steigerung des Membranhubes um 100 Prozent im Vergleich zu den allermeisten Mitbewerber- Chassis gleicher Größe ermöglicht. Ein weiteres Highlight ist das aus selektierten Bauteilen bestehende und großzügig dimensionierte, vergoldete Bi-Wire-Anschlussfeld. Dieses nimmt nicht nur Bananas und Kabelschuhe größeren Querschnitts auf, sondern ist auch noch mit einer Hoch- und Mitteltonanpassung ausgestattet, mit der diese beiden Frequenzspektren um je 1,5 Dezibel angehoben bzw. abgesenkt werden können, um die Boxen perfekt an ihre Mitspieler, den Raum oder den eigenen Hörgeschmack anzupassen.

Praxistest


Nachdem die beiden 60-Kilo- Boliden ihren Weg in unseren Hörraum gefunden und die rund 48-stündige Einspielprozedur hinter sch gebracht haben, geht es endlich in den Praxistest. Diesen starte ich mit Eddy Louis‘ „Blues for Klook“ und lasse mich binnen weniger Augenblicke in die Welt knackiger Grundtonsounds entführen, die ultrapräzise wie perfekt und mit einer Extraportion Spielfreude vorgetragen werden und eine so mitreißende Soundperformance bereiten, dass ich gar nicht genug bekomme. Nach dem ausgiebigen Genuss dieses und einiger weiterer Titel will ich dann mehr über die absoluten Basseigenschaften des schicken Canton-Duos wissen, das mir bislang schon jeden Menge Spaß geboten hat. Welcher Titel eignet sich hier besser als Kraftwerks „Mensch-Maschine“? Also rein damit in den Player, und los geht‘s. Und wie es losgeht, denn obwohl die beiden Boliden eben schon für ein unglaubliches Klangerlebnis gesorgt haben, scheinen sie die Herausforderung zu lieben. Nicht anders sind die Impulsivität und unbändige Kraftentfaltung zu erklären, mit der sie dieses Stück wiedergeben, unseren Testraum zum Beben bringen und mir ein breites Grinsen ins Gesicht treiben. Kein Wunder, dass sich nach und nach weitere Kollegen einfinden, die diese imposante Dynamikdemonstration live miterleben möchten und um eine weitere Pegelanhebung bitten. Doch auch diese nimmt die 2.2 DC gelassen hin und stellt die Elektrosounds so plastisch in den Raum, dass man glaubt, direkt im Aufnahmestudio der Düsseldorfer Synthi-Legenden zu stehen – genial! Doch die anspruchs- und druckvolle Gangart ist nicht die einzige, die die 2.2 DC beherrscht. Dies beweist sie nach einem erneuten Software-Wechsel auf Josefine Cronholms „In Your Wild Garden“. Hier zeigt das optisch anmutende Canton-Duo dann, dass es nicht nur schick anzusehen ist, sondern auch seidig-schön, gefühlvoll und gleichzeitig gespickt mit Feinstinformationen, dabei aber engagiert und mit einer Akkuratesse zur Sache geht, wie es wahrscheinlich kaum ein anderer Lautsprecher kann. Ich persönlich habe bislang noch keinen Schallwandler erleben dürfen, der diese Klangperformance, noch dazu in dieser Breite, erreicht hätte.

Fazit

Mit der Reference 2.2 DC hat Canton einmal mehr einen Volltreffer gelandet, der sowohl speziellen Ansprüchen genügt als auch jede Menge Allroundtalente besitzt. So dürfen sich Freunde nahezu jedes Musikgenres über einen Schallwandler freuen, der ihre Wünsche sicher weit übertreffen wird. Mir jedenfalls ist bis heute noch kein Lautsprecher untergekommen, der es versteht Design, Verarbeitungsqualität, Ausstattung und brillanten Klang so perfekt in sich zu vereinen wie Cantons Reference 2.2 DC. Wer also auf der Suche nach einem neuen Paar exzellenter Lautsprecher ist, sollte sich dieses Duo unbedingt bei seinem Fachhändler vorführen lassen.

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Kategorie: Lautsprecher Stereo

Produkt: Canton Reference 2.2DC

Preis: um 15000 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


8/2011
5.0 von 5 Sternen

Referenzklasse
Canton Reference 2.2DC

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Bewertung 
Klang 70% :
Tonale Ausgewogenheit 20%

Abbildungsgenauigkeit 15%

Detailauflösung 15%

Räumlichkeit 10%

Dynamik/Lebendigkeit 10%

Labor 15% :
Frequenzgang 5%

Verzerrung 5%

Pegelfestigkeit 5%

Praxis 15% :
Verarbeitung 5%

Ausstattung 5%

Bedienungsanleitung 5%

Ausstattung & technische Daten 
Paarpreis 15000 
Preis Ständer (Paar) Nein 
Vertrieb Canton, Weilrod 
Telefon 06083/2870 
Internet www.canton.de 
Garantie (in Jahre) 5 Jahre 
Ausstattung
Ausführungen kirsche, weiß, schwarz 
Abmessungen (B x H x T in mm) 350/1020/505 
Gewicht (in Kg) 60,5 
Bauart Bassreflex 
Impedanz (in Ohm) k.A. 
Anschluss Bi-Wire 
Hochton 25mm 
Tieftöner 2 x 260mm 
Kurz und knapp:
+ enorme Pegelfestigkeit 
+ perfekte Basskontrolle 
+ präzise Detaildarstellung 
Klasse Referenzklasse 
Preis/Leistung sehr gut 
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Autor Roman Maier
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Datum 05.08.2011, 11:52 Uhr
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