Systemtest: Denon DBT-3313UD, Denon AVR-3313

Echte Teamarbeit ist auch im Heimkino angesagt. Zuspieler und Verstärker müssen sich ideal ergänzen, um optimale Ergebnisse bei der Wiedergabe zu erzielen. Aus dem Hause Denon haben wir dazu ein ganz spezielles Paar getestet.

Zwei brandneue Geräte der Spitzenklasse bietet der japanische Hersteller mit dem Blu-ray-Universal-Transport-Player DBT-3313UD und dem AV-Receiver AVR-3313 den ambitionierten Heimkino-Fans an. Für den Gesamtpreis von rund 2.300 Euro dürfen sie einiges erwarten.

AV-Receiver AVR-3313

Solide, große Drehregler, eine dank Frontklappe aufgeräumte Front und ein sehr großes, gut ablesbares Display lassen den Receiver souverän und wertig erscheinen. Hinter der Frontklappe zeigt der AVR-3313 bereits durch USB- und Front-HDMI-Eingang seine Modernität. Dezente Tipptasten ermöglichen die Steuerung direkt am Gerät.

Rückseitig gibt es das „volle Programm“ zu bestaunen: sechs HDMI-Eingänge, zahlreiche analoge Audio- und Videoanschlüsse, LAN-Anschluss und zwei Besonderheiten. Die erste sind die drei HDMI-Ausgangsbuchsen. Zwei davon für die Verwendung im Hauptraum und eine für die Bild- und Tonsignalübertragung in bestmöglicher Qualität zu einem weiteren Raum (Zone 2). Die zweite Besonderheit auf dem rückseitigen Anschlussfeld ist eine eigentlich ganz normale Cinchbuchse. Über diesen mit „Denon Link HD“ beschrifteten Anschluss wird die Taktung der PCM-Audiosignale synchronisiert, was die Übertragung quasi frei von Jitter machen soll. Das gilt nur für CD- und SACD-Wiedergabe, weil die Übertragung von Filmton ohne Puls- oder Taktfrequenz erfolgt. Echte Teamarbeit leistet der Receiver auch im Bildbereich, denn mit seinem topmodernen Videoboard lassen sich die zugespielten Videosignale bis zu einer Auflösung von 4k skalieren oder durchleiten. Das Bildschirmmenü wird selbstverständlich in allen Auflösungen über das Filmbild gelegt und ist somit immer ohne Unterbrechung aufrufbar. Per Anbindung an das Heimnetzwerk oder das Internet kann der AVR- 3313 Musik und Fotos streamen. Ganz neu ist die Implementierung von „Spotify“, der derzeit umfassendsten Musikbibliothek der Welt, deren Songs der Denon-Receiver somit wiedergeben kann. Die Wiedergabe von Internet-Radiostationen ist bewährterweise nach wie vor vTuner-unterstützt und die Anbindung an Flickr, das großen Fotosharing- Portal ermöglicht das Betrachten von über 5 Milliarden Fotos. Natürlich setzt Denon beim AVR-3313 Audyssey für Einmessung und Abgleich des Heimkinosystems ein. Die Version „MultEQ XT“ beinhaltet die Einmessung auf bis zu 8 Hörplätze, ist vorbereitet für eine professionelle Pro-Kalibrierung und ermöglicht über „Dynamic Volume“ und „Dynamic EQ“ die komfortable und wirksame Anpassung von Lautstärke und Klang des Filmtons. Mit „Audyssey DSX“ lassen sich zudem weitere vordere Effektlautsprecher bei Bedarf zuschalten, um den Filmton noch räumlicher aufzubereiten. Die Einrichtung des AVR-3313 gelingt durch den sehr gut gemachten Installations- Assistenten, der bei der ersten Inbetriebnahme am Bildschirm erscheint, auch technischen Laien perfekt. Viele weitere Einstellmöglichkeiten, auch zur Bildwiedergabe, runden die Einstellungsvielfalt über das Bildschirmmenü ab. Dafür, dass dies alles problemlos gelingt, zeichnet sich auch die Fernbedienung des Receivers aus. Kleine Details, wie zum Beispiel die Einstellung der IP-Adresse über ihr Zahlenfeld, machen den Komfort ebenso sofort bemerkbar wie bei der Bedienung des Receivers über die markanten und teilweise selbstleuchtenden Tasten.

Blu-ray-Transport-Universal-Player DBT-3313UD

Schon optisch ist der DBT-3313 der perfekte Partner des Receivers. Das setzt sich in der Fertigungsqualität fort; das Disk- Laufwerk ist durch die gekapselte Bauweise und die gedämpft schwingende Aufhängung gegen jegliche Resonanzen gefeit. Entsprechend satt schiebt sich die Schublade aus der Player- Front. Ebenso satt verschwindet sie mit der Scheibe wieder im Gehäuse. Dieses ist übrigens ebenfalls extrem resonanzarm. Die wenigen Tasten auf der Front haben einen deutlich spürbaren Druckpunkt Die Einrichtung geht aufgrund des sehr übersichtlich gestalteten Menüs schnell vonstatten, Feintuning ist sowohl bei der Einstellung der Bildgröße für 3D-Wiedergabe möglich als auch bei Bildparametern wie der differenzierten Unterdrückung von Rauschen, Blockbildung und anderen störenden Artefakten. Das Menü für diese Art von Feintuning öffnet sich beim Druck auf die Picture- Adjust-Taste. Die Einbindung ins Netzwerk ist ebenfalls schnell erledigt, solange der Player per DHCP eingebunden wird. Wer IP-Adresse, Subnetzmaske und DNS per Hand bzw. per Fernbedienung eingeben möchte, stößt auf leichte Ungereimtheiten in der Bedienmimik. So erfolgt zwar die Eingabe der notwendigen Ziffern in die dafür vorgesehenen Felder einfach per Ziffernblock auf der Tastatur, die rechte Pfeiltaste befördert den Cursor anschließend wunschgemäß ins nächste Zahlenfeld. Möchte man allerdings abschließend den Cursor per Pfeiltaste in die nächste Zeile nach unten bewegen, wird die zuvor eingegebene Ziffer gelöscht und der Cursor bleibt, wo er ist. Ein Manko, welches sicher mit einem Update der Firmware behoben werden kann. Ansonsten ist vor allem die Fernbedienung schön übersichtlich geraten, trotzdem lässt sich selbst der Receiver damit rudimentär bedienen. Direkte Hardkeys für Youtube, Netfix und Vudu gehören ebenso zum Standard wie der Picture Adjust für den direkten Zugriff auf das Feintuning der Bildparameter. Anschlussseitig ist der Denon-Player aufs Wesentliche optimiert: Zwei HDMI-Schnittstellen, eine davon für Audio optimiert, die obligatorische Netzwerkbuchse, der analoge Stereoausgang sowie die USB-Buchse an der Front reichen dem Denon. Eine RS232- sowie eine Remote-Buchse runden das Schnittstellenangebot ab. Innen am Stereo-Cinch-Ausgang sitzt freilich eine hochwertige D/A-Stufe, die mit separater Spannungsversorgung sowie einem Paar Burr-Brown-Wandlern aufwartet und den Denon damit für die perfekte Musikwiedergabe jenseits vom Mehrkanalspektakel rüstet.

Bild & Ton

Seitens der Wiedergabeformate erlaubt sich der Zuspieler DBT-3313 keine Schwächen. Da er als Datenträger sogar SACDs akzeptiert und bestens aufbereitet weitergibt, zeigt er sich auch anderen, insbesondere hochauflösenden Audioformaten gegenüber aufgeschlossen. Lediglich die Ogg- sowie die AIFF-Dateien von unserem Test-Datenträger ließ er aus, spielte dafür jedoch die verlustfreien FLAC-Tracks problemlos ab. Bei den Videoclips zeigte er sich noch offener und spielte beinahe alles ab, was Datenträger und Netzwerk hergeben. Das macht er allerdings in der Tat sehr gut, selbst Signale von der DVD mit Standard-Auflösung, die nach wie vor zu unserer Testroutine gehört, werden perfekt hochskaliert, so dass auch die DVD-Sammlung in neuem Glanz erscheint. Selbst extrem schwieriges Blu-ray-Material in 2D oder 3D wird nahezu fehlerfrei reproduziert. Wer mag, kann das Bild individuell anpassen; der Denon DBT-3313 bietet zudem die Möglichkeit, diese Individualeinstellungen in fünf Presets festzuhalten. Der AVR-3313 mit seinen sehr kräftigen Endstufen überzeugt klanglich auf der ganzen Linie. Im Heimkinobetrieb lässt er jeden einzelnen Angriff der Außerirdischen in „Battleship“ hautnah und fühlbar erleben. Brachial ist sein Antritt bei der Zerstörung des Kriegsschiffes. Absolut gelungen ist seine Feinzeichnung von Klangdetails auf den Surroundkanälen. Glasklar und sehr natürlich ist seine Wiedergabe von Stimmen und Instrumenten. Das Sahnehäubchen kann die Verwendung der Denon- Link-Option vor allem beim CD-Genuss noch aufsetzen. Die beiden Denon-Link-Buchsen werden mittels des mitgelieferten Cinch-Kabels verbunden, und schon signalisiert die blaue LED auf der Front des DBT-3313, dass das Musiksignal jetzt im Gleichtakt und somit fast jitterfrei übertragen wird. Sahnehäubchen deshalb, weil der Receiver bereits per se mit einem Jitter-Reducer versehen ist.

Fazit

Der AVR-3313 und der DBT-3313UD beweisen, dass sie durch gute Teamarbeit für beste Wiedergabe von Bild und Ton sorgen können. Mit Denon Link HD kommen zudem Musikliebhaber mit großer CD-Sammlung in den Genuss bestmöglicher Klangqualität.