Filmrezension: Black Panther (Marvel)

Marvel verknüpft seine Superhelden stets in den Filmen miteinander. Der Black Panther wurde daher schon 2016 in „Captain America: Civil War‘‘ eingeführt. Nachdem sein Vater King T’Chaka (John Kani) während eines terroristischen Anschlags zu Tode kam, lastete das Schicksal schwer auf den Schultern von Prinz T’Challa (Chadwick Boseman), der nun in „Black Panther‘‘ seinen ersten Soloauftritt absolviert. Als rechtmäßiger Erbe des Throns wird er zum König von Wakanda ernannt. Zur gleichen Zeit klaut Ulysses Klaue (Andy Serkis) zusammen mit dem Ex- Geheimagenten Erik Killmonger (Michael B. Jordan) ein aus Vibranium bestehendes Artefakt aus einem Londoner Museum. Die Existenz dieses Rohstoffes, der einst als Meteorit in Wakanda einschlug und dem afrikanischen Stamm seither technologisch unbegrenzte Möglichkeiten bietet, muss weiterhin vor der Menschheit verheimlicht werden.

Killmonger (Michael B. Jordan), ein geborener Wakanda, versucht, den König zu entmachten, um die Technologie des Landes der ganzen Welt zugänglich zu machen. Der Black Panther muss nicht nur seinen Titel verteidigen, sondern auch die mögliche Enttarnung seines Landes verhindern. „Black Panther‘‘ präsentiert eine beeindruckende Welt, in der die Völker das Leben mit anderen Augen sehen und die Natur schätzen. Die Hintergründe Wakandas, die bereits als Intro zusammengefasst werden, sind interessant und liefern dem Zuschauer unbekannte Fakten und Informationen. Die Traditionen und Geschichten der Völker bilden einen Kontrast zum ausbrechenden Krieg, in dem die Technologien in den Fokus des Interesses gerückt werden. Trotz der Ernsthaftigkeit der Geschichte kommt der Humor nicht zu kurz. Neckereien zwischen T’Challa und seiner Schwester (Letitia Wright) kommen liebenswert zum Ausdruck, durchbrechen das strenge Regime am Hofe und sorgen für ausgelassene Momente. Der Kampf zwischen den Fronten wird mit starken Effekten untermalt, die einmal mehr das Können der Filmemacher unter Beweis stellen. Mit bodenständiger Action und technologischen Gimmicks, die man bisher nur „Iron Man‘‘ zugetraut hätte, offenbaren sich völlig neue Perspektiven, die erwartungsgemäß den Grundstein für weitere Neuerungen im Marvel-Universum liefern werden.     

Bild und Ton 

Der tiefschwarze Kampfanzug des Panthers mit seinen leuchtenden Details in Lila ist brillant animiert und in Szene gesetzt. Noch beeindruckender zeigt sich jedoch das Land Wakanda, das mit einer unglaublichen Vegetation und berauschender Farbkraft und Detailtreue lebensecht dargestellt wird. Die Bildtiefen kommen bereits in 2D bestens zur Geltung, können in 3D aber noch mehr überzeugen. In den Gesichtern der Darsteller lassen sich kleinste Makel erkennen und selbst der Besuch des Museums wird zum kontrastreichen Highlight. Die deutsche Fassung in Dolby Digital Plus zeugt von einer dynamischen Abmischung. Jede einzelne Kampfszene ist präzise hervorgehoben. Der Einsatz von Waffen wird lautstark ins Heimkino übertragen, das auch von den Volkstänzen und Gesängen vollends erfüllt ist. Klare Dialoge und technische Effekte runden den Sound ab.     

Extras 

Neben Pannen vom Dreh und einem achtminütigen Rückblick in die Marvel-Filme der letzten 10 Jahre findet man eine Diskussion von Comic-Autor, Zeichner, Drehbuchautor und Produzent, die „Black Panther‘‘ vom Papier bis zur Leinwand erläutern. Abgerundet werden die Extras mit mehreren Featurettes, die sich dem neuen Helden im Detail, dem verborgenen Königreich, den Kriegerinnen und der Technologie von Wakanda widmen.

Fazit

Mit „Black Panther‘‘ wird eine neue Ära des Marvel-Universums eingeläutet, das nun auch in Afrika seine Stärken unter Beweis stellen kann.