Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Wilson Benesch A.C.T. One Evolution
Standlautsprecher Wilson Benesch A.C.T. One Evolution
Manchmal geht High End mit gepflegter Langeweile einher. Das können Sie im Fall der Wilson Benesch A.C.T. One Evolution aber mal komplett vergessen
Wilson Benesch ist eine Firma mit ikonografischem Charakter. Das Verständnis von Formen und Proportionen sowie die konsequente Verwendung von Carbon, lange bevor der Werkstoff trendig wurde, machen ihre Produkte unverwechselbar. Zufall ist das alles nicht, denn die erste Bedeutung von Carbon ist Kohlenstoff, und Sheffield, Sitz von Wilson Benesch, hat eine sehr lange Industriegeschichte. Die Förderung von Kohle und die Produktion von Stahl waren immer eng verknüpft und symbolisieren Europas Aufbruch in die industrialisierte Moderne. Der für manche Industrieregionen wie auch das Ruhrgebiet so schmerzhafte Strukturwandel hat in Sheffield allerdings schon vor 100 Jahren begonnen, direkt nach dem 1. Weltkrieg. Die Stadt, die im 19. Jahrhundert einmal für die Hälfte der europäischen Stahlproduktion verantwortlich war, konnte mit dem Harry-Brearley-Patent für rostfreien Edelstahl 1915 die Weichen weg vom reinen Produktions- hin zum Veredelungsstandort einläuten.
Schneller Vorlauf ins Jahr 1989. Der junge Craig Milnes gründet zusammen mit seiner Frau Christina die Firma Wilson Benesch. Ihre Rollenverteilung ist jedoch ganz anders, als man denken mag: Christina ist als Managing Director Geschäftsführerin und für die Strategie des Unternehmens zuständig. Craig hingegen ist Design Director mit einem besonders interessanten Background: Er hat nicht nur die Kunstakademie absolviert, sondern zusätzlich noch eine Lehre bei der British Steel gemacht. Er verbindet also die Ingenieurstradition seiner Heimatstadt Sheffield mit dem Feingefühl des Gestalters. Sohn Luke ist übrigens inzwischen fürs Marketing zuständig. Im Firmensitz, dem hypermodernen „Advanced Manufacturing Park“, finden unter ständigem Austausch Hightech- Kollaborationen mit Firmen wie Boeing oder Rolls Royce statt. Dazu kommen zahlreiche universitäre Forschungsprodukte, was Wilson Benesch technologisch immer an der Spitze des Machbaren platziert. Sie werden sich vielleicht fragen, was A.C.T. eigentlich bedeutet: Advance Composite Technology, und damit ist eben die Verwendung von Carbonfasern gemeint. Was heute logisch und folgerichtig erscheint, war Anfang der 90er-Jahre neu und innovativ. Wilson Benesch fertigt übrigens ihre eigenen, akustisch besonders günstigen Carbonfasern sowie die Matrixe aus Kunstharz, in die sie strukturell eingebettet sind. Überhaupt werden 90 % der Bestandteile aller Wilson-Benesch-Produkte aus Rohstoffen vor Ort hergestellt, wie Milnes glaubhaft versichert. Das sollte man also immer bedenken, wenn man sich den äußerst hochwertigen und entsprechend kostspieligen Produkten von Wilson Benesch nähert. Die A.C.T. One wurde seit 1994 nur evolutioniert, nicht aber grundlegend verändert. Milnes vergleicht sie mit einem Porsche 911, der in seiner Grundform ja auch mehr oder weniger unverändert seit Jahrzehnten gebaut wird. Da nimmt es nicht Wunder, dass die farbigen Carbonfasern, die das Äußere dieser Ausführung so unverwechselbar machen, in Zusammenarbeit mit den Formel-1-Ingenieuren von Hypetex entstanden und mit Enzo Red (gemeint ist Enzo Ferrari) passend benannt sind. Trotzdem wirkt der Lautsprecher mit seinen eleganten Linien nie protzig oder aufdringlich, sondern wie ein zukünftiger Designklassiker. Die Chassis stammen schon seit Langem aus hauseigener Produktion. Eine Besonderheit von Wilson Benesch ist die Verwendung praktisch identischer Chassis (bis auf den Hochtöner natürlich), die für ihren Einsatz unterschiedlich abgestimmt und getunt werden. Dadurch werden laut Milnes Übernahmeverzerrungen, Phasenverschiebungen und unterschiedliches Impulsverhalten, wie sie bei der Verwendung unterschiedlicher Treiber üblich sind, minimiert. Die A.C.T. One Evolution ist ein 2,5-Wege-Lautsprecher mit insgesamt vier Chassis. Drei äußerlich identisch erscheinende 17er decken also Mittel- und Tiefton ab. Sie sind aus dem hauseigenen Tactic II-Material gefertigt, das herkömmlichem Polypropylen weit überlegen sein soll und zusammen mit dem Physiker Ian Ward von der Uni Leeds entwickelt wurde. Ihr Antrieb stammt ebenfalls aus einem Forschungsprojekt, diesmal mit der Uni Sheffield, und ist auf bestimmte Art und Weise so gekapselt, dass die beiden Mitteltöner die delikatesten Signale ungefi ltert weitergeben können. Sicherlich ein Grund dafür, warum die Lautsprecher so immens natürlich klingen. Der Tieftöner des Trios soll bis 34 Hz hinab spielen, während „obenrum“ eine leichte und steife Hybridkalotte aus Seide und Carbon linear bis 30 kHz hinaufgehen soll. Die Schalenbauweise aus Metall-Legierungen und Carbon wurde seit dem Urmodell beibehalten und selbstredend optimiert. Sie führt zu einer Art Selbstbedämpfung und Resonanzkontrolle, die durch Gewindestangen längs durch das Gehäuse konsequent weitergeführt wird. Die 50 kg eines Lautsprechers werden elegant mit Spikes in Tellern mit drei Stahlkugeln angekoppelt. Doch wie klingt die A.C.T. One Evolution denn nun? Kennen Sie Daft Punks großartige Scheibe „Random Access Memory“? Auf „Giorgio by Moroder“ erzählt der legendäre Produzent, wie er „Giorgio“ wurde. Ich verspreche Ihnen, Sie wollen das mit der A.C.T. One Evolution immer und immer wieder hören. Und wenn dann dieser unwiderstehliche, fluffige Beat einsetzt, möchte man sofort in ein Auto steigen und ans Ende der Welt fahren. So ein Raum spannt sich auf, in dem man schlicht aufgehen möchte. Am anderen Ende dieses Raums wartet dann Esbjörn Svensson mit seinem legendären Trio. Die Spannung, die sich bei „Tide of Trepidation“ aufbaut, lässt ganze Filme vor meinem inneren Auge entstehen. Filme, die mich aus dem Jetzt heben, zurück in meine Schulzeit ins Nonstop-Kino. Aus diesem wunderbaren musikalischen Dauerloop möchte ich jetzt nicht wieder aufwachen. Doch dann holt mich Dave Liebmans Sopransaxofon sanft wieder zurück. So zart, so fein kann er dieses schwierige Instrument spielen und wenn sich wie in „Ceremony“ ein derart lässiger Bass dazugesellt und die Percussion den Raum ausfüllt, werde ich wieder meinem Alltag enthoben. Ist die A.C.T. One Evolution der perfekte Lautsprecher? Nein, denn Perfektion ist eine Illusion. So freue ich mich fast, eine kleine Kritik äußern zu können: Die im Fuß liegenden Anschlüsse für die Lautsprecherkabel sind deplatziert. Mit den Standardspikes kann man praktisch nur Kabelschuhe anbringen, die aber auch nur unter höchstem turnerischen Einsatz. Mit den optional erhältlichen längeren Spikes soll das besser gehen – ich wäre dafür, die Anschlüsse zu verlegen. Ansonsten kommen die A.C.T. One Evolution dem verdammt nahe, was ich unter einem perfekten Lautsprecher verstehe: Sie spielen höchst authentisch, lebendig, klangfarbenstark mit enormer Ausdehnung und glaubhafter Räumlichkeit.Kategorie: Aktivlautsprecher
Produkt: Wilson Benesch A.C.T. One Evolution
Preis: um 28725 Euro
Die Wilson Benesch A.C.T. One Evolution spielen jede Art von Musik von ganz leise bis sehr laut so, dass ich immer, immer weiter
Wilson Benesch A.C.T. One Evolution
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenPaarpreis: | Paarpreis: 28.725 Euro (wie getestet in „P1-Enzo Red“) 26.900 Euro Standardausführung (schwarz) |
Vertrieb | Ibex Audio GmbH |
Telefon | 07321-25490 |
Internet | www.ibex-audio.de |
B x H x T (in mm) | 230/1190/400 |
Garantie | 5 Jahre |
Gewicht: | 50 kg |
Ausführungen | Nein |
Verstärkerleistung | Nein |
Fazit | Die Wilson Benesch A.C.T. One Evolution spielen jede Art von Musik von ganz leise bis sehr laut so, dass ich immer, immer weiter hören möchte. Viel mehr kann ich von einem Lautsprecher nicht erwarten. |