29.05.2020 09:00 Uhr von Dipl.-Ing. Michael Voigt
Mit der Einführung der aktiven Bassfalle AVAA C20 hat PSI Audio vor einigen Jahren für großes Aufsehen gesorgt und begeistert bis heute weltweit Menschen, die sich leidenschaftlich und professionell mit Ton beschäftigen. Raumakustik-Spezialist Markus Bertram von mbakustik schätzt die Qualitäten des Systems und setzt es regelmäßig bei eigenen Projekten ein.
Das Osnabrücker Unternehmen mbakustik genießt seit fast 20 Jahren einen hervorragenden Ruf unter professionellen Tonstudiobetreibern wie bei anspruchsvollen Audiophilen. Bertram verfolgt mit seinem Team dabei den Ansatz des „Zwitterbetriebs“: mbakustik beschäftigt sowohl Planer als auch Handwerker und bietet damit Konzeption und Umsetzung raumakustischer Maßnahmen komplett aus einer Hand. „So können wir sicherstellen, dass es nicht zu der typischen Lücke zwischen der Planung des Theoretikers und der Erfahrung des Handwerkers kommt,“ erläutert Bertram seine Idee. Das Konzept geht auf: Namhafte Künstler wie jüngst Rammstein-Gitarrist Richard Z. Kruspe vertrauen auf die Fähigkeiten von mbakustik. Dabei folgt jede Entscheidung immer dem konkreten, individuellen Projekt, sodass für alle Ansprüche die optimale Lösung gefunden wird – vom High-End-Studio über besonders schwierige Fälle bis hin zu kleineren Heimstudios mit geringem Budget.
Der problematische Bassbereich:
So unterschiedlich die Projekte auch sind, eines eint nahezu alle raumakustischen Unternehmungen: „Wir beschäftigen uns etwa 80 Prozent der Zeit mit Frequenzen unter 150 Hz.“ Während höherfrequente Reflexionen vergleichsweise leicht in den Griff zu bekommen seien, stellten Bass und Tiefbass die wirklich problematischen Bereiche dar. Der Grund dafür liegt in der Physik: „Die Wellenlänge der betreffenden Frequenzen liegt im Bereich der Raumdimensionen, sodass die Luftsäulen im Raum selbst anfangen zu schwingen.“ Bertram führt weiter aus, dass diese Frequenzen außerdem besonders schwer zu korrigieren seien, weil klassische Lösungen einen besonders großen Platzbedarf haben.
PSI Audio bietet mit der aktiven Bassfalle AVAA C20 eine Alternative zu den traditionellen Methoden. „Im Grunde wirkt AVAA ja wie eine ganz klassische passive Bassfalle,“ erklärt Bertram die Funktion des Systems.
„Der große Vorteil bei AVAA ist aber, dass ich mit vergleichsweise wenig Volumen die gleiche Wirkung erzeuge.“ Der Active Velocity Acoustic Absorber C20 aus der Schweizer Manufaktur erzeugt eine akustische Impedanz, die Bassfrequenzen geradezu „aufsaugt“ und wie ein virtuelles Loch in der Wand wirkt. Dadurch ermöglicht der AVAA bei nur 30 cm Tiefe die Wirkung einer perfekten Bassfalle mit der 25-fachen Oberfläche. Qualitäten, die auch Markus Bertram zu schätzen weiß: mbakustik verfügt über zwei eigene AVAA C20 von PSI Audio und setzt das System regelmäßig in Projekten ein.
Methoden im Vergleich:
Aus der hohen Effizienz des PSI Audio AVAA C20 ergeben sich weitere Vorteile, wie Bertram zu berichten weiß. „Ich bin zum Beispiel in der Lage, den AVAA einfach von einer Stelle an eine andere zu stellen. So kann man wunderbar experimentieren und ganz praktisch herausfinden, welche Position sich für einen Absorber am besten eignet.“ Das funktioniert mit den klassischen Bassfallen aufgrund ihrer Größe und der Tatsache, dass sie oft in die Architektur integriert sind, nicht so leicht. Noch deutlicher wird der Flexibilitäts-Vorteil von AVAA gegenüber Helmholtz-Absorbern und Plattenschwingern: Letztere müssen präzise gemessen und gebaut werden, um relativ schmale Frequenzbereiche zu bearbeiten, während das aktive System von PSI Audio ohne Einstellungen einfach den gesamten Bereich zwischen 15 und 150 Hz abdeckt. Andere aktive Systeme wie etwa Single oder Double Bass Arrays sind technisch aufwendig und beeinflussen außerdem den Klang. „Es klingt einfach immer anders als ein Vollbereichs-Lautsprecher“, beschreibt Bertram seine Erfahrungen mit Subwoofer-Arrays, die sich daher für Kino-Anwendungen mit dem eigenen LFE-Kanal durchaus eigneten, für typische Stereo-Musikanwendungen aber eher nicht.
Die Mobilität des PSI Audio AVAA C20 macht ihn besonders attraktiv für bestimmte Anwendungen, die dauerhafte Änderungen der Architektur des Raumes beispielsweise nicht zulassen. Markus Bertram fallen einige Beispiele für solche Anwendungen ein: „Wenn man während Großveranstaltungen im Sport zum Beispiel für ein halbes Jahr aus einem Hotelzimmer heraus produzieren muss, oder wenn man als Musiker für ein zeitlich begrenztes Engagement in eine andere Stadt zieht, oder wenn sich das Studio in Räumen befindet, die man nicht kaufen kann oder will – dann ergibt es total viel Sinn, dort AVAA einzusetzen.“ Gerade beim Umzug eines Studios sind die akustischen Maßnahmen für den Tiefbass nicht immer zu übertragen und oftmals auch in ihrer Frequenzabstimmung einfach nicht mehr passend für den neuen Raum. Ein paar AVAA C20 lassen sich ohne großen Aufwand einpacken und im neuen Raum wieder aufstellen.
Markus Bertram hat schon mehrfach PSI Audio AVAA C20 in seinen Projekten verwendet. Die beiden Exemplare von mbakustik dienen aber nicht nur dem Verkauf der Systeme selbst, sie sind auch zu einem hilfreichen Werkzeug für Bertram und sein Team geworden. „Mit AVAA können wir die Wirkungsweise demonstrieren wie mit keiner anderen Bassfalle,“ beschreibt Bertram sein Vorgehen. „Normale Bassfallen muss man ja erst planen, bauen und hinbringen. AVAA kann man einfach ein- und ausschalten, das ist super.“ Bei Planung und Messung kommt oft das AVAA System zum Einsatz, um den Kunden einen Vorgeschmack auf die Wirkungsweise zu geben und um mit der optimalen Positionierung im Raum zu experimentieren. Bertram zeigt sich sehr zufrieden mit dem System: „Der AVAA ist vielseitig einsetzbar und flexibler als jede andere Maßnahme in dem betreffenden Frequenzbereich.“
Der Active Velocity Acoustic Absorber AVAA C20 von PSI Audio wird in Deutschland exklusiv durch Audiowerk vertrieben. Die unverbindliche Preisempfehlung beträgt 2.440,00 Euro inklusive Mehrwertsteuer.
Infos:
www.mbakustik.de
www.psiaudio.com