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DAB+: Auf dem Weg zum neuen Rundfunkstandard Europas
In Deutschland ist das Digitalradio DAB+ bereits fast flächendeckend verfügbar. Und auch europaweit ist es stetig dabei, den analogen UKW-Rundfunk als Radiostandard abzulösen.
Die erfreuliche Meldung kam Anfang August 2018 auch für Branchenkenner etwas überraschend: Die österreichische Medienbehörde KommAustria hat erstmals eine Lizenz für eine bundesweite, so genannte Multiplex-Plattform für digitalen terrestrischen Hörfunk im Standard DAB+ erteilt. Bereits ab April 2019 sollen in der Alpenrepublik elf private Radioprogramme via DAB+ zu empfangen sein. Damit springt nun auch Österreich auf den Digitalradio-Zug auf, der in vielen europäischen Ländern bereits rasante Fahrt aufgenommen hat.
Erste UKW-Abschaltungen
Als erstes europäisches Land hat Norwegen UKW bereits komplett abgeschaltet und setzt ganz auf DAB+. Die Schweiz, Dänemark und Slowenien planen ebenfalls konkret die Abschaltung des analogen Radios ab 2020. In Südtirol sind die ersten UKW-Sendeanlagen bereits abgeschaltet.Massiv vorangetrieben wird der DAB+-Ausbau auch in Frankreich. Dort sollen bis 2020 33 wichtige Ballungsräume mit Digitalradio versorgt sein.
DAB+ in Deutschland
Auch das deutsche DAB+-Netz wird kontinuierlich ausgebaut. Allein in Bayern gibt es derzeit 52 Sende-Standorte. Bundesweit können bereits etwa 96 % der Bevölkerung an ihrem Wohnort DAB+ empfangen. Die Flächenabdeckung entlang der Autobahnen liegt bei nahezu 100 %. Einen konkreten Termin für die UKW-Abschaltung gibt es hierzulande nicht. Doch ziehen sich zunehmend Radiosender aus dem analogen Rundfunk zurück und konzentrieren sich auf die digitale Verbreitung ihres Programms. So hat z.B. das hessische Radio FFH aktuell drei seiner UKW-Frequenzen abgeschaltet. Grund war die Inbetriebnahme von drei zusätzlichen DAB+-Sendern für Nord- und Mittelhessen sowie in Osthessen, über die die Sender HIT RADIO FFH, planet radio und harmony.fm nun hessenweit empfangen werden können. Neben der Netzabdeckung wächst auch das Programmangebot stetig.
Der bundesweit zu empfangende Multiplex („Bundesmux“) bietet derzeit 13 Programme. Ein zweiter Bundesmux mit 18 Programmen ist in Vorbereitung, verzögert sich aber aufgrund rechtlicher Querelen. Hinzu kommen in den einzelnen Bundesländern zahlreiche öffentlich-rechtliche und private Radioprogramme. Spitzenreiter ist Bayern mit insgesamt 84 digitalen Radioprogrammen, die Schlusslichter sind das Saarland und Thüringen mit derzeit jeweils immerhin 20 empfangbaren DAB+-Sendern.Vorteile von DAB+
Der digitale Rundfunk DAB+ besitzt gegenüber dem herkömmlichen, analogen UKW-Rundfunk entscheidende Vorteile. Das digitale Sendernetz arbeitet im Gleichwellen-Betrieb, d.h. alle Sendemasten strahlen auf derselben Frequenz. Im Gegensatz zum analogen Sendernetz wirkt sich die Überlagerung der Signale nicht störend aus, sondern sie werden störungsfrei addiert. Da so weder durch Mehrwege-Empfang noch durch Abschattung Störungen auftreten, arbeitet Digitalradio in der Praxis fast völlig frei von Störgeräuschen und bietet unterbrechungsfrei glasklare Klangqualität.Neben Klangqualität, Störfreiheit und Sendervielfalt bietet Digitalradio einen weiteren entscheidenden Vorteil: die komfortable Senderwahl. So durchforsten die Empfangsgeräte einmalig die Senderlandschaft und speichern die empfangbaren Sender in einer Liste. Fortan kann diese einfach durchgeblättert und der gewünschte Sender ausgewählt werden. Lästige Suchläufe nach dem Wunschprogramm sind damit Geschichte.
Empfangsgeräte
Um in den Genuss des digitalen Rundfunkstandards zu kommen, benötigen Sie ein Empfangsgerät für DAB+. Diese sind in vielfältigen Ausführungen in allen Preisbereichen erhältlich. Der Markt bietet stationäre Geräte für den Einsatz in Küche, Wohn- oder Schlafzimmer, portable Empfänger mit Akkubetrieb für den mobilen Einsatz sowie Einbau- und Nachrüstlösungen für Auto und Camping. Beim Einsatz im Auto wird eine spezielle DAB-Empfangsantenne benötigt, die mittlerweile in unterschiedlichen Varianten von zahlreichen Anbietern erhältlich ist.Der japanische Unterhaltungselektronik-Spezialist Kenwood und die Schwestermarke JVC gehören zu den Pionieren im Bereich Digitalradio und bieten seit dem DAB+-Start 2011 entsprechende Empfangsgeräte an, die sie stetig weiterentwickelt haben. Großes Augenmerk gilt dabei dem Empfang im fahrenden Auto. Alle aktuellen DAB+-Autoradios von JVC und Kenwood bieten ein besonderes Feature: „Seamless Blending“. Erreicht man eine der wenigen DAB+-Empfangslücken, so schalten die Radios automatisch auf UKW um, falls der laufende Sender auch dort übertragen wird. Ist der DAB+-Empfang wieder da, wird zurück geschaltet. Die Umschaltung erfolgt dabei ohne hörbare Unterbrechungen und ohne Lautstärkesprünge.Eine Auswahl aktueller Digitalradio-Geräte von JVC und Kenwood für zuhause und das Auto finden Sie in unserer Bildergalerie.
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