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CHRISTIANS HEIMKINO: Gemütliches 9.1.4-Dolby-Atmos-Kino mit Panorama-Leinwand
HEIMKINO-Leser Christian aus Essen empfängt uns in seinem puristischen Lichtspielhaus, das konsequent auf eine perfekte Bild- und Tonwiedergabe optimiert ist. Was sich alles hinter den schwarz verkleiden Wänden verbirgt und wie er die lautlose Lüftung konzipiert hat, zeigt dieser Bericht.
Strahlender Sonnenschein und angenehme Temperaturen. Schöner kann der Tag nicht beginnen. Heute empfängt Christian mich in der Landeshauptstadt von NRW, um mir sein wunderbares Familien-Kino zu zeigen, das mit zahlreichen Besonderheiten aufwartet. Dazu gehört unter anderem eine riesige Panorama-Leinwand. Aber der Reihe nach: Bereits in seiner Jugend war mein Gastgeber großer Star-Wars-Fan. Die Filme hat er damals sehr oft geschaut und davon geträumt, sie einmal in einem eigenen Lichtspielhaus zu erleben. Bereits in seinem Jugendzimmer kam ein Röhren-Projektor zum Einsatz. Das waren dann auch die ersten Schritte auf dem Weg zum Großbilderlebnis. Bei seiner Recherche ist er dann im Beisammen-Forum auf verschiedene Heimkinos gestoßen, die ihn dazu inspiriert haben, so etwas irgendwann auch einmal im Keller zu haben. Aber im Alter von rund 20 Jahren war das noch nicht realistisch. Der Grund: Das passende Haus fehlte schlicht und ergreifend. „2014 änderte sich das dann“, sagt Christian. „Wir haben explizit ein Haus gesucht, in dem ich ein Kino einbauen kann.“ Gefunden hat er das jetzige Anwesen. Seine Recherchen und Erfahrungen aus den Foren konnte er fortan nutzen. Heute wird das fertige Kino fast täglich von Christian und seiner Frau genutzt. Doch auch der Nachwuchs wird bereits an das Großbilderlebnis herangeführt. Vornehmlich am Wochenende darf die Tochter ins große Lichtspielhaus, um altersgerechte Filme zu genießen.
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„Komm, wir gehen ins Kino“, sagt Christian und schon öffnet er die Tür zum Filmpalast. Sofort fällt auf, dass es keinerlei sichtbare Lautsprecher gibt oder anderes Equipment für die Bild- und Tonwiedergabe. Das Kino ist komplett in Schwarz gehalten: Fußboden, Wandbespannung, Decke, sogar die Kinositze sind dunkel.
Darüber hinaus erscheint alles sehr aufgeräumt. Eine blaue LED-Beleuchtung sorgt für den wunderbaren Kontrast und eine sehr stimmige Atmosphäre, um vor und nach dem Filmgenuss noch zu verweilen. In der ersten Reihe befinden sich elektrisch verstellbare Usit-Ledersitze mit Getränkehalter. Die luxuriösen „Notsitze“ in der zweiten Reihe sind hingegen nicht verstellbar, weil hier der erforderliche Abstand zur Rückwand nicht gegeben ist. Aber mit Abstellfläche für Popcorn und Getränkehalterungen sind diese ebenso komfortabel ausgestattet und bequem wie die Plätze davor. „Da das hier kein Ausstellungsraum ist“, sagt Christian, „ wird hier natürlich auch gegessen und getrunken während der Filmvorführung.“Tablet zur Ton-Steuerung
Eingelassen am Master-Seat ist ein Tablet, um vorrangig die Vorstufe Trinnov Altitude 16 zu steuern. Für Filme und Musik sind 15 verschiedene Sound-Presets gespeichert, um den Bass in einigen Filmen abzuschwächen oder sogar zu verstärken. Für Musik gibt es ebenfalls mehrere Klangprogramme. „Klassik mag ich mit etwas weniger Bass“, fährt Christian fort. „Elektronische Musik gefällt mir hingegen mit etwas mehr Bass. Mit der Trinnov kann ich da sehr schnell und einfach wechseln. Aktiv nutze ich davon allerdings nur 5 Soundmodi.“
Silent Cinema
Im Kino sind keinerlei Strömungsgeräusche von Lüftern zu hören. Hintergrund: Von der ganzen Technik soll nichts wahrnehmbar sein im Kino, damit keine Umgebungsgeräusche vom Filmgeschehen ablenken. All diese Dinge hat Christian ausgelagert. Dafür hat er hinter dem Kino einen acht Quadratmeter großen Technikraum geschaffen, der alle Audio/ Video-Komponenten beherbergt. Dazu gehören beispielsweise 13 Monacor STA-400D Endstufen plus eine T.amp TSA 4000 für die Subwoofer und der 4K-Projektor JVC DLA-NX9. Letztgenannter projiziert durch eine Aussparung direkt auf die Leinwand. Für die HDR-Wiedergabe nutzt Christian nicht Frame Adapt HDR, das JVC nachträglich via Update kostenlos zur Verfügung gestellt hat, sondern das dynamische Tone Mapping seines Videoprozessors MadVR Envy Pro. Christian sagt: „Der NX9 ist auf eine Standardeinstellung konfiguriert und macht eigentlich gar nichts mehr im hohen Lampenmodus. Die Formatumschaltung macht der Envy. Das Bild ist dadurch immer gleich hell, egal ob bei 16:9 oder Cinemascope.“ Lens-Memory wird von meinem Gastgeber daher nicht mehr genutzt, weil die Einstellung der Seitenverhältnisse der Filme auf digitaler Ebene passiert. „Auch die Kalibrierung erfolgt über den Envy“, schiebt Christian gut gelaunt nach.
Freischwebende Panorama-Leinwand und Dolby-Atmos-Soundsystem
Die Leinwand vom finnischen Hersteller Prismasonic ist sagenhafte 3,65 Meter breit und curved. Aufgespannt ist ein schalldurchlässiges High-Gain-Tuch von Opera. Eine Kaschierung sorgt für die passende Abgrenzung der Bildformate von 4:3 über 16:9 bis hin zu Cinemascope. Überdies scheint die Leinwand völlig frei im Raum zu schweben. Sämtliche Lautsprecher werden aktiv angesteuert. Hinter der Leinwand befindet sich das Frontsystem. Hierbei handelt es sich um drei „Do it Yourself“ Beckersounds B300. Überdies ist ein DBA (Double Bass Array) implementiert mit Peerless XXLS12 Zoll Subwoofer in einem geschlossenen 65 Liter Gehäuse. Vier davon sind hinter der Leinwand verbaut, die anderen vier befinden sich in der Rückwand des Kinos. Im Rearbereich sind insgesamt 10 Beckersounds B200 als Selbstbau- Modelle installiert. Davon befinden sich hinter dem schalldurchlässigen Stoff der Seitenverkleidung pro Seite zwei Side-Surrounds direkt neben den Sitzplätzen. Christian sagt: „Die werden von der Trinnov nativ angesprochen. Ebenso zwei Backsurrounds hinten neben den Sitzen und vier Tops an der Decke.“
Akustisch und optisch optimiert
Die Wandverkleidung besteht im Frontbereich aus sehr stark lichtschluckendem Stoff. Nach hinten hin ist Akustikstoff angebracht, damit die Lautsprecher ungehindert abstrahlen können. „Mir ist es wichtig, dass nichts den Frequenzgang der Rear- und Top-Speaker beeinflusst“, sagt Christian. „Als raumakustische Elementen sind neben der Baffle Wall Akustikelemente nach LEDE-Prinzip angeordnet.“ Darüber hinaus sind Absorber hinter der Leinwand, an Seiten und Decke verbaut. Diffusoren werden hinten und an den Seiten zielgerichtet eingesetzt. An der Decke sind außerdem noch so genannte Skyscraper, um einen noch diffuseren Klang zu erhalten. Von alledem ist im Kino nichts zu sehen, weil Rahmen davor hängen, die mit Akustikstoff bespannt sind. Die Heizung ist nicht einfach schwarz lackiert worden, sie wurde verkleidet. „Ich glaube das Material heißt Sentimo“, fährt Christian fort. „Es wird mit Magneten befestigt in Schwarz. Das finde ich wirklich gut, weil der Heizkörper wirklich hässlich ist und so deutlich ansehnlicher wird. “ Hierbei handelt es sich nicht um Stoff, sondern um eine Metallverkleidung. „Es sind keine Rippen mehr zu sehen, sondern eine einheitliche glatte Fläche. Über die Haussteuerung wird die Temperatur automatisch geregelt, so dass ich nicht mehr an das Ventil ran muss.“ Der große Vorteil dieser preiswerten Lösung ist auch, dass bei einem späteren Auszug eine schwarz gestrichene Heizung oftmals zu Problemen führt, was bei dieser Metallverkleidung nicht der Fall ist, da diese einfach wieder abgenommen werden kann. Vier Jahre dauerten Planung und Bau des gesamten Kinos. Erst ganz am Ende, als das Kino praktisch fertig gebaut war, hat sich Christian noch Hilfe von der Firma Beckersounds geholt, um den Ton final einzumessen. Nun schaut er regelmäßig nicht nur mit seiner Familie, sondern auch mit Freunden aus einer kleinen Heimkinorunde, die öfter zu Besuch kommen.
Film ab
Ich darf auf dem überaus bequemen Masterseat Platz nehmen, der sich in der Mitte der ersten Sitzreihe befindet. Es ist wirklich angenehm zu sehen, wie schön sich die Panorama-Leinwand um mein Sehfeld spannt. Das Menü in 16:9 von „Mad Max: Fury Road“ wird strahlend hell und knackscharf abgebildet. Erst beim ganz genauen Betrachten bemerke ich, dass minimal an Auflösung verloren geht durch die digitale Skalierung des Bildes. Wer die entsprechenden Szenen nicht kennt, dem dürfte das nicht auffallen. Christian startet den Film, das Licht geht aus und mit einem Wimpernschlag schaltet der Envy um. Das Bild füllt nun die komplette Cinemascope-Leinwand aus und bleibt dabei ebenso hell wie der 16:9-Ausschnitt des Menüs. Jetzt kann der Projektor auch seine volle 4K-Auflösung ausspielen. Bereits der Rost auf dem Warner-Logo wird überaus plastisch herausgearbeitet. Das Motorengeräusch röhrt wirklich satt. Als Max in der Wüste steht und mit dem Absatz seines Stiefels eine Echse tötet, schieben die Subwoofer kurz und druckvoll eine Tiefbasswelle in den Raum, die ich sogar körperlich wahrnehme. Sekunden später beginnt die pausenlose Verfolgungsjagt. Die Lautsprecher spielen dabei völlig unangestrengt mit höchsten Pegeln, die weit über Zimmerlaustärke liegen. Höhen sind nicht nervig, sondern klingen angenehm und überaus direkt, so dass sich ein klarer Sound um mich herum ergibt und ich dem ganzen Geschehen völlig entspannt folgen kann. Dolby-Atmos-Effekte sind klar ortbar. Hinten, an den Seiten und der Decke. Die Stimmen in Max Kopf wandern förmlich durch das Kino und sind vollkommen verfärbungsfrei. Überall klingen diese Stimmen identisch. Durch den komplett schwarzen Raum lenkt nichts vom Filmgeschehen auf der Leinwand ab. Das Bild in 2,40:1 schwebt fast frei vor mir. In leisen Szenen sind keine Lüftergeräusche im Raum zu hören. Weder vom Projektor, noch von den Endstufen oder der Xbox. Was mich total begeistert ist die exzellente Luftqualität. Trotz mehrstündigem Aufenthalt im Kino, bleiben Temperatur und Sauerstoffgehalt konstant. Dadurch stellen sich keine Ermüdungserscheinungen ein. Ich bin schlichtweg überwältigt, wie hervorragend Christian das Konzept umgesetzt hat, weil es funktioniert.
Fazit
Christian hat sich ein traumhaft schönes Heimkino gebaut, das mit riesengroßer Panoramaleinwand, exzellent funktionierender Raumlüftung sowie bester Bild- und Tonqualität aufwartet. Hier lenkt nichts vom Filmgeschehen ab und bietet pures Filmvergnügen in Lebensgröße, das seine Frau und er fast täglich genießen. Sogar der Nachwuchs wird langsam an das Großbilderlebnis in Spitzenqualität herangeführt.
Ausstattung:
- Größe: 5,50 x 4,00 x 2,25 Meter
- Projektor: JVC DLA-NX9
- Leinwand: Prismasonic Curved mit 3,65 x 1,52 Meter
- Vorstufe: Trinnov Altitude 16
- 4K-Blu-ray-Player: Xbox Series X
- Lautsprecher: 3 x DIY Beckersounds B300, 10 x DIY Beckersounds B200, 13 x Monacor STA-400D, T.amp TSA 4000,
- Subwoofer: 2 x 4 DBA mit Peerless XXLS 12 Zoll
- DSP: 5 x Behringer DCX 2496 als Frequenzweiche und DBA-Management
- Kinositze: Usit
- Sonstiges: Gerriets Opera High-Gain-Leinwandfolie, MadVR Envy Pro (Videoprozessor), Shield TV Pro, Appla TV 4K, Plex Server, Philips Hue mit Zigbee
- Besonderes: Baffle Wall und DBA, durchdachtes Lüftungskonzept und automatische Bildformatanpassung durch Videoprozessor