Für die Älteren unter uns gehören diese Lautsprecher zu den ersten jugendlichen Audiowunschträumen, wie zum Beispiel das Klipschorn oder die Electro Voice Sentry III. Für alle anderen könnte dieser besondere Lautsprecher eine echte Überraschung werden.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenUnser Hobby spiegelt die Welt da draußen wider: immer mehr, immer größer, immer teurer muss es sein. Zum Glück gibt es aber auch Gegenbeispiele. Mit dem dänischkanadischen Traumduo kann man seinen irdischen Musikfrieden finden.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: MFE P16C
Strom vom Feinsten
Klar, man kann seine HiFi-Komponenten auch einfach so in die Steckdose stöpseln und sich nicht weiter darum kümmern, womit die Geräte dann versorgt werden. Sollte man aber nicht
Eigentlich wissen Sie das schon, aber so richtig haben Sie die Notwendigkeit noch nicht eingesehen, Ihrer Netzversorgung auf die Sprünge zu helfen. Warum auch, Ihre Anlage spielt klasse, sie hat ja auch genug Geld gekostet. Und von Störungen können Sie beim besten Willen nichts feststellen. Wenn Sie wüssten. Wenn Sie auch nur eine Ahnung hätten, was sich in der heutigen Zeit alles am armen 230-Volt-Sinus vergreift, bevor er am Ort seiner Bestimmung landet. Spätestens seitdem die Versorgung so ziemlich aller Netzverbraucher in der Hand von Schaltnetzteilen der meist günstigen Art liegt, ist es mit der Ruhe für unsere Netzspannung vorbei. Das Problem ist, dass man es hier mit einem Problem zu tun hat, dessen Existenz man gar nicht wahrnimmt. Erst der Vergleich zu einer im wahrsten Sinne des Wortes „bereinigten“ Situation bringt den Erkenntnisgewinn. Eine besonders konsequente Lösung für alle Probleme rund um die Netzversorgung einer HiFi-Anlage stammt vom niederrheinischen Elektronikspezialisten MFE, die Abkürzung steht für „Michael Franken Elektronik“ – richtig, das ist der Firmengründer und Chef. Normalerweise in Sachen Röhrenverstärker unterwegs, ist Michael Franken sich der Bedeutung einer ungestörten Netzversorgung bewusst und hat deshalb den „Power Conditioner P16C“ gebaut, der das Thema gründlich ad acta legt. Das Vegnügen ist allerdings kein ganz billiges und will mit 10.900 Euro entlohnt werden.
Dafür gibt‘s ein ziemlich schwergewichtiges (22 Kilogramm) Gerät im klassischen HiFi-Geräte-Format mit Anschlussmöglichkeiten für zwölf Verbraucher auf der Rückseite. Diese sind in drei Gruppen unterteilt: Vier Dosen sind für Großstromverbraucher – in aller Regel Voll- und Endverstärker – vorgesehen, vier weitere für analoge Kleinverbraucher und die letzten vier für Digitalkomponenten. Die Ausgänge einer Gruppe werden unterschiedlich bedient und gefiltert, dazu kommen wir noch. Was den P16C von den allermeisten Netzaufbereitern unterscheidet, ist seine Fähigkeit zur aktiven Stabilisierung der Ausgangsspannung. Innerhalb gewisser Grenzen – der Hersteller gibt einen Regelbereich von rund 24 Volt rund um die Eingangsspannung an – ist das Gerät in der Lage, die Ausgangsspannung erstens sinusförmig und zweitens auf normgemäßen 230 Volt zu halten. Alle klassischen Filterlösungen am Markt sind passiver Natur und damit geht so etwas nicht. Der technische Ansatz, den Michael Franken bei der Realisierung seines Gerätes verfolgt hat, ähnelt ein bisschen dem von PS Audio: Auch deren „Power Plants“ bemühen eine analoge Verstärkerschaltung, um die Netz-Ausgangsspannung in Form und Höhe konstant zu halten. Bei MFE gibt‘s zu diesem Zweck eine spezielle Schaltung im Gerät, deren Ausgangsspannung gewissermaßen auf die Netzspannung addiert wird.
Je nach Höhe, Kurvenform und Phasenlage dieses Korrektursignals lässt sich damit genau das gewünschte „Summensignal“ einstellen. Die Idee ist gut und absolut richtig, vermeidet sie doch den Aufwand der kompletten Neuerzeugung der ausgangsseitigen Spannungen, wie sie zum Beispiel bei Stromtank betrieben wird. Beim MFE ist keine schaltende, sondern eine klassisch analoge Verstärkerelektronik für den Job zuständig. Mit der Begrenzung des „Korrekturvermögens“ auf ein vernünftiges Maß lassen sich die zu verarbeitenden Leistungen in einigermaßen erträglichen Regionen halten. Trotzdem ist das Gerät mit satten 3500 VA belastbar – mehr gibt die Steckdose zu Hause auch nicht her. Zur Überprüfung der Wirksamkeit der Regelung gibt‘s auf der Gerätefront ein kleines beleuchtetes LC-Display, das abwechselnd die Kurvenform von Ein- und Ausgangsspannung anzeigt. Mitunter ist es erstaunlich, welche „Verbiegungen“ die eingangsseitige Spannung mit sich bringt. Ich habe jedoch keinen Fall erlebt, in dem der P16C nicht in der Lage gewesen wäre, das nicht in einen absolut blitzblanken Sinus zu verwandeln. Weil wir gerade auf der Gerätefront sind: Da gibt‘s noch ein paar Anzeigeelemente. Vier Leuchtdioden zeigen an, ob die vier Hochstrom-Steckdosen freigeschaltet sind. Das ist von daher nicht selbstverständlich, weil jene erst rund zehn Sekunden nach dem Einschalten des Gerätes nacheinander verzögert in Betrieb genommen werden. Das erlaubt den Anschluss mehrerer, auch massiver Endverstärker ohne entsprechende Einschaltstrombegrenzung, die besorgt der P16C nämlich gleich mit. Sie wollten schon immer mal ein paar der legendären dicken Crown-Monos aus den Siebzigern an Ihrer Anlage ausprobieren? Bitte sehr – das hier ist eine der ganz wenigen Möglichkeiten, so etwas an einer Haushaltssteckdose in Betrieb zu nehmen. Apropos Einschalten: Dafür gibt‘s den großen Wippschalter auf der Gerätefront. Der hat drei Positionen, neben „Aus“ gibt‘s eine Stellung für manuelles Einschalten und eine für fernbedientes. Ein entsprechender Geber in Form eines robusten Aluminiumklotzes gehört zum Lieferumfang. Beim Anschluss des Gerätes wird man zur Disziplin gezwungen: Ist der Netzstecker nicht richtig gepolt, leuchtet die rückseitige Phasenkontrolllampe und das Gerät schaltet nicht ein. Es merkt auch, wenn keine technisch korrekte Erdung vorhanden ist, und verweigert dann ebenfalls den Dienst – löblich. Eine Filterung der Ausgangsspannung funktioniert nur dann gut und ohne dynamische Einbußen beim Klang der angeschlossenen Geräte, wenn die Filterung zur angeschlossenen Last passt. Deshalb gibt‘s hier drei Gruppen à vier Steckdosen, die werden nämlich diesbezüglich unterschiedlich bedient und außerdem voneinander isoliert – wer will schon die etwaigen Rückwirkungen des Schaltnetzteils des Streamers in seine Phonovorstufe eingespeist bekommen.
Und auch das war‘s noch nicht: Etwaigen Gleichstrom entfernt der P16C auch gleich aus der Ausgangsspannung. Da genügen nämlich bereits sehr geringe Anteile, um Netztrafos zu unerfreulichem mechanischen Brummen anzustiften. Kann hier nicht passieren. Nach dem Lösen einer Vielzahl von Schrauben lässt sich der schwarz gepulverte Stahldeckel des Gerätes abnehmen. Neuerdings gibt‘s die Maschine übrigens auch als „Signature Edition“ in drei anderen Farben. Champagner-Gold kostet Aufpreis – für die Kombination mit Sie-wissen-schon. Im Geräteinneren kommt reichlich Aufwand zum Vorschein. Die zentrale Komponente ist eingewaltiger vergossener Doppeltrafo, der die Betriebsspannung für den Korrekturverstärker liefert. Jener besteht aus einem massiven Kühlkörper mit acht Leistungshalbleitern am rechten Rand, ein Platinenstapel davor besorgt die Ansteuerung. Ganz links sitzt eine weitere Platine mit diversen Hochstromrelais, das dürfte die Einschaltstrombegrenzung sein. Die Filterkomponenten und der Gleichspannungsblocker sind auf Platinen direkt hinter den Steckdosen untergebracht. Jetzt muss das Ganze nur noch tun, was es verspricht, und wir haben einen weiteren heißen Kandidaten in der Kategorie „Netzversorgung kompromisslos“ zu notieren. Haben wir – und wie. Ich habe spaßeshalber mal die sicherlich in jeder Hinsicht kompromisslose Accuphase-Verstärkerkombi C-2450/A-48 nebst Phonovorstufe und Plattenspieler an das Gerät geklemmt und war wieder einmal verblüfft, wie viel klangliche Verbesserung eine solche Lösung zu liefern imstande ist.
Die Effekte bewegen sich in Art und Umfang ziemlich genau auf dem Niveau, die der PS Audio P10 auch zu verursachen in der Lage ist: deutlich gesteigertes Auflösungsvermögen, feinere Texturen, größere Räume und bessere Lokalisation – ganz erstaunlich. Probieren Sie das mal in aller Ruhe an der heimischen Anlage – ich versichere Ihnen, der Weg zurück wird ein steiniger.
Fazit
Der MFE-Netzaufbereiter reißt zwar ein großes Loch in die Hobbykasse, ist aber eine Investition fürs Leben und entschädigt mit deutlichen klanglichen Verbesserungen in allen feineren Disziplinen des Hörens.Kategorie: Stromversorgung Hifi
Produkt: MFE P16C
Preis: um 10900 Euro
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenDie Norddeutschen HiFi-Tage finden 2025 im Hotel Le Méridian Hamburg direkt an der Alster statt. Am 01.02.2025, von 10–18 Uhr und am 02.02.2025, von 10–16 Uhr können Interessierte bei freiem Eintritt durch die Vorführungen und Showrooms schlendern.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenForm follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenTCL ist ein weltweit führender Hersteller von Mini-LED-TVs. Die eigenen Produktionsstätten gehören zu den modernsten Fernseher-Fabriken der Welt. Wir testen das Premiummodell C855 in 75 Zoll.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenPreis: | ca. 10.900 Euro |
Vertrieb: | MHW Audio, Sonthofen |
Telefon: | 08321 6078900 |
Internet: | www.mhw.audio.de |
Garantie (in Jahre): | 4 |
B x H x T: | 483 x 150 x 364 mm |
Gewicht: | ca. 22 kg |
Unterm Strich ... | Der MFE-Netzaufbereiter reißt zwar ein großes Loch in die Hobbykasse, ist aber eine Investition fürs Leben und entschädigt mit deutlichen klanglichen Verbesserungen in allen feineren Disziplinen des Hörens. |