Kategorie: Autoradio 1-DIN

Vergleichstest: Musik hören und Telefonieren über Bluetooth


Drahtlos

1-DIN-Autoradios: Musik hören und Telefonieren über Bluetooth, Bild 1
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Wer beim Autofahren mit dem Telefon in der Hand erwischt wird, handelt sich 60 Euro Bußgeld und einen Punkt in Flensburg ein. Das muss nicht sein, denn dank Bluetooth ist die Integration einer Freisprechanlage heute einfach und kostengünstig. Zudem bietet der Funkstandard mit A2DP auch die Möglichkeit des drahtlosen Audiostreamings.

Immer und überall telefonieren zu können ist heute dank der Verbreitung von Mobiltelefonen eine Selbstverständlichkeit. Im fahrenden Auto jedoch gehören die Hände ans Lenkrad und nicht ans Telefon, daher erlaubt der Gesetzgeber das Telefonieren bei laufendem Motor nur über eine Freisprechanlage. Vor der Verbreitung des Bluetooth-Standards war hierfür eine aufwendige Verkabelung nötig und jedes Handy benötigte seinen eigenen, passenden Adapter. Doch jetzt gibt es eine Vielzahl von drahtlosen Lösungen, die das Telefonieren ermöglichen, während das Handy einfach in der Tasche bleibt.

Audiostreaming

Doch die Bluetooth-Technologie bietet noch mehr. Wird das „Advanced Audio Distribution Profile“ A2DP von den Geräten unterstützt, so kann auch Musik vom Telefon oder anderen MP3-Playern drahtlos an z.B.

1-DIN-Autoradios Scott XRB300RC im Test, Bild 21-DIN-Autoradios Scott XRB300RC im Test, Bild 31-DIN-Autoradios Kenwood KDC-BT6544U im Test, Bild 4ch409_547.jpg5ch409_546.jpg61-DIN-Autoradios Alpine iDA-X305 und KCE-400BT im Test, Bild 71-DIN-Autoradios Alpine iDA-X305 und KCE-400BT im Test, Bild 8
das Autoradio übertragen und über die Bordlautsprecher genossen werden. Der Standard erlaubt die Übertragung von Stereosignalen in hoher Qualität bis hin zu 512 kb/s. Übliche MP3-Qualitäten zwischen 64 kb/s und hohen 320 kb/s sind also kein Problem.

Kompatibilität

Geachtet werden muss auf die Kompatibilität zwischen der Quelle, also Ihrem Telefon oder MP3-Player, und dem Empfänger, also der Freisprechanlage oder dem Autoradio. Denn auch wenn es sich um einen festgelegten Standard handelt, ist Bluetooth noch lange nicht gleich Bluetooth. Zunächst besteht Bluetooth aus einer Fülle von verschiedenen sogenannten Profilen, die nicht alle zwingend von allen Geräten unterstützt werden. Besitzen Sie beispielsweise ein Bluetooth-Handy, das zwar das HFP (Hands Free Profile) beherrscht, aber kein A2DP, so können Sie damit voraussichtlich drahtlos freisprechen, aber keine Musik übertragen. Hinzu kommt erschwerend, dass die Spezifikationen der einzelnen Profile zwar manche Parameter zwingend vorschreiben, in vielen Bereichen den Geräteherstellern aber die Wahl zwischen unterschiedlichen Optionen lassen. Die Folge kann sein, dass sich das Telefon der Marke X nicht mit dem Radio der Marke Y versteht und eine Musikübertragung oder gar Freisprechen trotz der Unterstützung von A2DP und HFP nicht möglich ist. Seriöse Gerätehersteller veröffentlichen daher meist Kompatibilitätslisten, welche Telefone mit ihren Bluetoothgeräten funktionieren und welche Funktionen jeweils unterstützt werden. Falls eine solche Liste nicht existiert oder Ihr Telefon nicht aufgeführt ist, empfiehlt es sich, vor dem Kauf die Kompatibilität beim Händler selbst zu prüfen.

Stabilität

„Never change a running system“ („Ändere niemals ein funktionierendes System“, eine Anlehnung an die Aussage „Never change a winning team“ des englischen Fußballtrainers Sir Alf Ramsey) – so lautet eine alte, aber immer noch aktuelle Weisheit aus dem IT-Bereich. Die Installation eines neuen Betriebssystems auf dem heimischen PC bedeutet schon fast zwangsläufig Folgeprobleme, weil irgendetwas nicht mehr funktioniert. Da moderne Telefone und andere Geräte auch im Wesentlichen auf Software basieren, sieht es hier leider nicht viel anders aus. Das heißt, wenn Sie ein funktionierendes System aus Telefon und z.B. Autoradio haben, seien Sie vorsichtig beim Aufspielen von Software-Updates. Es kann passieren, dass die Kommunikation via Bluetooth hinterher nicht mehr funktioniert, und ein späteres Downgrade ist meist schwierig. Erkundigen Sie sich vorab, ob die Bluetooth-Kompatibilität auch mit der neuen Software gegeben ist.

Pairing

Damit sich zwei Bluetooth-Geräte miteinander unterhalten können, müssen Sie einander zunächst vorgestellt werden. Dafür ist einmalig die Eingabe eines PIN-Codes nötig. Ab Werk lautet dieser meist einfach 0000 oder 1234. Sind die Geräte einmal miteinander bekannt gemacht, erkennen sie sich beim nächsten Treffen automatisch, es muss also nicht jedes Mal erneut der Code eingegeben werden. Bluetooth-Übertragungen finden grundsätzlich verschlüsselt statt, das Sicherheitsrisiko ist aufgrund der niedrigen Reichweite insbesondere im fahrenden Auto minimal.

Gerätetypen

Als Musikquelle kommt typischerweise ein MP3- und A2DP-fähiges Mobiltelefon zum Einsatz, vereinzelt gibt es aber schon tragbare MP3-Player, die Bluetooth eingebaut haben. Für andere Mediaplayer wie z.B. den iPod gibt es von Drittanbietern aufsteckbare Bluetooth-Transmitter. Die fürs Freisprechen nötigen Bluetooth-Protokolle werden von einer Vielzahl von Handys unterstützt, und auch drahtlose Freisprechanlagen fürs Auto gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen. Es beginnt bei einfachen Plug’n’Play-Systemen, die entweder per Akku oder über den Zigarettenanzünder mit Strom versorgt werden und keine weiteren Anschlüsse benötigen. Der Ton wird über einen eingebauten Lautsprecher wiedergegeben. Bessere Tonqualität bieten Systeme, die an die Audioanlage des Kfz angeschlossen sind, so dass das Radio stumm geschaltet wird und der Ton aus den Lautsprechern erschallt. Stark im Kommen sind Autoradios mit bereits eingebauter Bluetooth-Schnittstelle. Oft ist auch bereits das zum Freisprechen nötige Mikrofon im Radio integriert. Bedienung und Wiedergabe erfolgen komfortabel und in hoher Qualität direkt übers Radio. Besonders erfreulich ist, dass diese Geräte mittlerweile im bezahlbaren Preissegment unter 200 Euro erhältlich sind und die Bluetooth-Funktion nicht den kostspieligeren Multimedia-Geräten vorbehalten bleibt. Die namhaften Hersteller bieten zudem für bereits vorhandene Autoradios ohne Bluetooth externe Freisprech- und Audiostreaming-Geräte zur Aufrüstung an. Eine Auswahl interessanter Bluetooth- Lösungen aus den unterschiedlichen Bereichen testen wir für Sie auf den folgenden Seiten. Eines sei aus eigener Erfahrung vorab versichert: Wer sich einmal daran gewöhnt hat, dass sich das Mobiltelefon beim Einsteigen automatisch per Bluetooth mit dem Radio koppelt und über dieses dann bedient werden kann, wird dieses Feature nie mehr missen wollen.

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Dipl.-Phys. Guido Randerath
Autor Dipl.-Phys. Guido Randerath
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Datum 26.08.2009, 12:46 Uhr
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