Von Audio System gibt es eine Vielzahl an NachrĂĽstlautsprechern fĂĽr Audi. Wir schaffen den Ăśberblick und testen das RFIT Set fĂĽr den A6 C8.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenForm follows function ist ja ein geflĂĽgeltes Wort fĂĽr Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Elac Alchemy Series PPA-2
Alchemie aus Klang und Ruhe
Es gibt nicht viele Namen in der deutschen Audiolandschaft, die länger nachklingen als Elac.Trotz einiger Turbulenzen stehen die Kieler heute sehr gut da und das liegt auch an ihren schlauen Zukäufen
Schauen wir doch einmal kurz in die Elac-Historie. Waren die Kieler, die unter anderem das Patent auf den ersten Magnet-Tonabnehmer in Händen hielten, früher vornehmlich für Tonabnehmer und Plattenspieler bekannt, haben sie sich heutzutage als Vollsortimenter mit Schwerpunkt Lautsprecher auch international etabliert. Die Urfirma hatte 1913 mit „Wasserschalltechnik“ (Echolote etc.) begonnen und wurde erst ab 1948 ein echter Player in Sachen Audio. Zwischen den 50er- und 70er-Jahren teilte sich Elac den Plattenspieler-Weltmarkt zu 90 % mit Dual und Perpetuum Ebner auf. Noch in den 1970er-Jahren verließen bis zu eine Million Plattenspieler jährlich die Kieler Fabrikation und man beschäftigte etwa 3000 Mitarbeiter.
Doch ab 1978 geriet die Firma in unruhige Fahrwasser, was zum ersten Konkurs und der Trennung von Phono- und Nautiksparte führte. 1981 wurde Elac vom damaligen Vertrieb übernommen und firmierte fortan als Elac Phonosysteme GmbH. Durch den Zukauf des Lautsprecherherstellers AXIOM Elektroakustik begann man sich ab 1984 auf die Lautsprecherherstellung zu konzentrieren, was durch den Erwerb von A.R.E.S. 1993 mit der Entwicklung des Jet-Hochtöners ausgebaut wurde. 1998 kehrte man zum traditionsreichen Namen Elac Electroacustic GmbH zurück. Die Tonabnehmerfertigung hatte man bereits 1997 eingestellt, die der Plattenspieler schon früher. Durch eine enorme Anzahl von Lautsprecherpatenten machte sich Elac attraktiv, weshalb 2010 ein chinesischer Investor die Firma kaufte. Seit einigen Jahren ist nun der international sehr renommierte Andrew Jones (KEF, Infinity, Pioneer-TAD) für die Lautsprecherentwicklung zuständig.
Falls Sie sich wundern sollten, warum der PPA-2 aus der „Alchemy“-Serie stammt, die Antwort ist ganz einfach: Ihr Entwickler ist Peter Madnick, Gründer der nicht ganz unbekannten Firma Audio Alchemy. Die Firma begann in den späten 80er-Jahren als Forschungsbude für einen Freund, mit dem Ziel die dürftige CD-Wiedergabe zu verbessern, was ihnen dank eines guten Kontakts bei Philips mit zudem preislich sehr attraktiven Geräten auch gelang. Schon da lernten Madnick und sein Team, mit dem er bis heute zusammenarbeitet, viel über die Wichtigkeit top designter, diskret aufgebauter Analogstufen, was für die Entwicklung von Phonoamps natürlich sehr hilfreich ist. Madnick wuchs in einer musikverrückten Familie auf und interessierte sich, wen wundert’s, schon früh auch für Musikwiedergabegeräte. Bereits mit 16 arbeitete er für einen HiFi-Laden, baute Plattenspieler auf und reparierte Geräte. Mit Anfang 20 wurde er Co-Gründer von Dennesen, deren Schablone noch heute viele Analogfreaks für die Tonabnehmermontage benutzen, und entwickelte die berühmte JC80-Vorstufe zusammen mit dem legendären John Curl (Mark Levinson, Cello, Parasound), den er seinen Mentor nennt. Audio Alchemy kam dann in diverse Turbulenzen, bis er die Firma vor einigen Jahren wieder zurückkaufte und einen vielversprechenden Neustart hinlegte, im Zuge dessen auch der Vorgänger dieser Phono, die PPA-1, auf den Markt kam. Andrew Jones, der Madnick gut kennt, überzeugte die neuen Elac-Besitzer davon, 2017 Audio Alchemy zu kaufen, die „Alchemy“-Serie wurde überarbeitet, und schon sind wir beim PPA-2.
Für mich sind bei einem Phonovorverstärker vor allem zwei Kriterien entscheidend: Klang und Ruhe. Der PPA-2 bietet zusätzlich eine enorme Flexibilität. Ich zäume das Pferd einmal andersherum auf und sage Ihnen, was er nicht hat: eine Kapazitätsanpassung für MM-Tonabnehmer. Und warum? Madnick meinte, dass die allermeisten Kunden ohnehin nur MCSysteme hörten und er das knappe Geld lieber an anderen Stellen des PPA-2 ausgegeben habe. Und wie er das hat. Jetzt zähle ich Ihnen einmal auf, was in der flachen Kiste alles drinsteckt: Anschlüsse für zwei Plattenspieler, Eingang 2 ist dabei wahlweise mit Cinch- und XLR-Anschlüssen versehen. Beide Eingänge können rückseitig per Dip-Schalter entweder mit 47k für MM oder zwischen 5 und 990 Ohm für MCs konfi guriert werden – der Gute merkt sich die Werte für beide Eingänge auch noch. Die MC-Einstellungen werden kanalgetrennt(!) über vier sehr geräuscharme Leiterplastikpotis auf der Rückseite gemacht. Die Potis reagieren extrem feinfühlig und machen die exakte Übereinstimmung beider Kanäle zur Übungssache. Man kann sich mit ihrer Hilfe gehörmäßig dem Idealwert annähern, denn Madnick meint zu Recht, dass die Herstellerangaben reine Schätzwerte seien. Ach so, ablesen kann man das bequem auf einem frontseitigen Display, dessen Mikrocontroller nur arbeitet, wenn es zugeschaltet wird, und so keine Schweinereien in die Schaltung streut: sauber.
Neben seiner guten internen Abschirmung hat der PPA-2 gleich zwei Erdungsklemmen: Haben Sie das schon einmal gesehen? Ich noch nie. Der Grund dafür ist, dass Madnick Gehäuse- und Signalmasse trennt und damit den Geräuschspannungsabstand verbessert. Die Platine ist also elektrisch nicht mit der Gehäusemasse verbunden und wird mit der Tonarmmasse verknüpft, die Signalmasse geht mit einem Extrakabel zur Vorstufe, und Ruhe kehrt ein, gespenstische Ruhe für eine Phono sogar. Für Besitzer der Elac-Miracord- 70- und -90-Laufwerke hat er außerdem auf der Rückseite eine Netzteilbuchse vorgesehen, die dem Standardnetzteil der Plattenspieler deutlich überlegen sein soll. Auf der Frontplatte finden wir weitere sehr praktische Features: Einen „Low-“ und „High-Gain“-Schalter (+18 db für MCs), eine praktische Mute-Taste, mit deren Hilfe man das Gerät bei allen Veränderungen eingeschaltet lassen kann, ein mit „High Pass“ (HP) bezeichnetes Rumpelfilter sowie einen echten Monoschalter.
Die Schaltung ist volldiskret und vollsymmetrisch aufgebaut. Sie ist teilaktiv und wurde beim Audio Alchemy VITB-1 erstmals eingesetzt. Der Höhenabfall erfolgt passiv, der Bassboost aktiv. Die Eingangsstufe ist mit FETs aufgebaut, die Treiberstufe mit MOS-Fets, die RIAA-Entzerrung mit maximal 0,2 db sehr genau ausgeführt, wofür 0,1%ige Metallfilmwiderstände und selektierte, metallisierte Polypropylenkondensatoren sorgen. Die Signale laufen durch hermetisch versiegelte, hartvergoldete Relais. Hinter dem Netzteil mit hauseigenem Ringkerntrafo sorgt ein Dutzend präziser Spannungsregler für exakte Verhältnisse. Mit einer Ausgangsimpedanz von 50 Ohm passt der PPA-2 prima zu meinen Röhrenvorstufen. Klanglich ist fast alles da, was ich gewohnt bin: Raum, Präzision, Dynamik, ein furztrockener Bass. Was fehlt, sind die leuchtenden Mitten und die Transientenspeed einer Air Tight. Insgesamt spielt sie kompakter, was man sehr gut auf der Charlie-Byrd-Aufnahme hören kann. Es wirkt, als ob die Jungs lässig jammen und kein Aufnahmeband laufen würde: Das kann man genau so machen. Auf Duke Jordans „Thinking of You“ fallen mir der wunderschön farbig abgebildete Bass von Niels-Henning Orsted Pedersen sowie die immense Anschlagsdynamik von Jordans Klavier auf. „Dance of the Tripedals“ von Sam Rivers ist wahrlich keine leichte Kost, aber jetzt verstehe ich die Aufnahme endlich. Erdig und harzig improvisiert sich Rivers durch sperrig-schöne Harmoniefolgen. Und Freddie Hubbards Trompete ertönt so tief im Raum, als sei er nicht über die Schwelle des Tonstudios hinausgekommen. Es macht keinen wirklichen Sinn, den PPA-2 mit meiner vielfach teureren Air Tight ATE-2005 zu vergleichen. Aber mit der Suesskind Zion, einer Transistor- MC-Phono, die nur für MCs gebaut ist, geht das schon. Die Suesskind spielt mit mehr Autorität und Dynamik und etwas mittenbetonter. Aber auch in dieser Gesellschaft macht sich den PPA-2 hervorragend und spielt anders, nicht unbedingt schlechter. Und zum Abschluss will ich auch noch einmal ihre MM-Künste testen und kann nicht finden, dass sie sich da verstecken muss. Neil Youngs „My My, Hey Hey“ klingt authentisch, intensiv und berührend – so, wie es klingen muss.
Fazit
Der PPA-2 ist eine ausgesprochen intelligent gemachte Phonovorstufe, die extrem gut ausgestattet ist, gerade mal unter 1.000 Euro kostet und trotz großer Konkurrenz selbstbewusst auftreten darf, nicht zuletzt, weil sie ausgezeichnet klingt.Kategorie: Verstärker Phono Vorverstärker
Produkt: Elac Alchemy Series PPA-2
Preis: um 999 Euro
318-2422
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenVertrieb | Elac Electroacustic GmbH |
Telefon | 0431-64 77 40 |
Internet | www.elac.de |
B x H x T (in mm) | 445/50/380 |
Gewicht | 5,44 kg |
Garantie (in Jahren) | 2 Jahre |
Eingänge: | 2 x Cinch (unsymmetrisch) oder 1 x Cinch + 1 x XLR (symmetrisch) |
Eingangsimpedanz: | 5 – 1 kOhm variabel oder 47 kOhm |
Frequenzbereich: | 0 Hz – 20 kHz +/- 0,2 dB |
RIAA-Genauigkeit: | Ja /- 0,2 dB |
Klirrfaktor: | <0,005 % |
Störabstand (1 kHz): | >86 dB |
Ausgangsspannung: | >6,0 V RMS |
Übersprechdämpfung (L – R oder R – L): | >80 dB |
Verstärkung Cinch: | 42 dB bzw. 60 dB |
Verstärkung XLR: | 48 dB bzw. 66 dB |
Ausgangsimpedanz: | 50 Ohm |
Analoge Ausgänge: | 1 x XLR symmetrisch + 1 x Cinch unsymmetrisch |
Farbausführungen: | Schwarz |
Unterm Strich... | Der PPA-2 ist eine ausgesprochen intelligent gemachte Phonovorstufe, die extrem gut ausgestattet ist, gerade mal unter 1.000 Euro kostet und trotz groĂźer Konkurrenz selbstbewusst auftreten darf, nicht zuletzt, weil sie ausgezeichnet klingt. |