Kategorie: Lautsprecher Stereo

Einzeltest: Elac Vela FS 409


Facettenreich

Lautsprecher Stereo Elac Vela FS 409 im Test, Bild 1
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Elac, einer der traditionsreichsten Lautsprecherhersteller dieses Landes, erfindet sich im Moment neu. War man technologisch schon immer auf der Höhe Zeit oder sogar etwas darüber, so lässt man nun auch das Design von der Leine

Über die Optik der aktuellen Referenzlautsprecher aus dem Kieler Traditionshaus kann man durchaus geteilter Meinung sein – mir gefallen sie, wenn ich auch zugestehen muss, dass die Klangskulpturen nicht überall gleichermaßen gut aufgehoben sind, was das Interieur eines Wohnzimmers angeht. Wir sprechen hier über die neue Vela-Serie, direkte Nachfolgerin der 400er-Reihe, die ein dezentes und dabei gleichzeitig schwungvolles Design bekommen hat und so in jede moderne Wohnumgebung passen wird. Tatsächlich haben es die Kieler geschafft, die immerhin gut 1,30 Meter hohe Vela FS 409 so zu gestalten, dass sie trotz ihrer enormen Höhe optisch nicht gleich alles erschlägt und mit ihrer schlanken Silhouette unauffällig bleibt.

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Aus derselben Familie gibt es natürlich noch kleinere Modelle: Den kleineren Standlautsprecher FS 407 und die kompakte Box FS 403 sowie einen Center-Lautsprecher. Damit lässt sich neben einem Stereo-Setup auch ein treffliches Surroundset zusammenstellen – den passenden Subwoofer findet man ebenfalls in der riesigen Elac-Modellpalette. Zurück zur FS 409: Die leicht nach hinten geneigte Box mit den hübsch gerundeten Formen versammelt auf ihrer Front zwei Tieftöner, einen Mitteltöner und – natürlich – einen Jet-Hochtöner, also einen Air- Motion-Transformer, der ja seit langer Zeit eines der Hauptmerkmale der hochwertigen Elac-Boxen ist. Die Konustreiber haben die vor einigen Jahren eingeführte AS-XR „Facettenmembran“, ein Vollkonus in Sandwichbauweise mit geprägter Front, der die innere Stabilität der Membran erhöht und vor allem ihr Resonanzverhalten entschärft und so deutlich vereinfachte Filterschaltungen in der Frequenzweiche ermöglicht. Zwei 180-Millimeter-Tieftöner bearbeiten die ganz tiefen Frequenzen, wobei sie nur im Tiefbass parallel arbeiten. Der untere der beiden Bässe wird bereits bei 140 Hertz aus dem Rennen genommen, während der obere bei 360 Hertz an den Mitteltöner übergibt, ein weitgehend baugleiches Chassis mit 150 Millimetern Durchmesser. Bei 2700 Hertz steigt der Jet-Hochtöner ein. Der AMT hat einen neu designten Waveguide bekommen, der die Schallabstrahlung optimiert und für weniger seitliche Reflexionen sorgt. Die beiden Tieftöner arbeiten auf ein gemeinsames Volumen, dessen Reflexrohr durch die Bodenkonstruktion nach unten abstrahlt, um eine optimale Ankoppelung an den Raum zu erreichen. Diese Konstruktion besteht aus einem massiven Aluminiumprofil, das für enorme Stabilität und einen sicheren Stand sorgt. Bei der FS 409 gehört eine Bodenplatte mit angeschraubten Spikes und den entsprechenden Gegenstücken zur Schonung des Fußbodens. In Sachen Finish hat der Kunde die Wahl zwischen Weiß, Schwarz und glanzlackiertem Nussbaum. Der Preis für die beiden lackierten Lautsprecher liegt bei 6.400 Euro, für die Furniervariante nimmt man einen moderaten Aufpreis von 200 Euro. Optional gibt es Abdeckungen für die Front. Wenn man ihr im Hörraum gegenüber sitzt, muss man der großen Vela zugestehen, dass sie trotz ihrer durchaus imposanten Erscheinung nicht „dick aufträgt“: Sie gibt klar zu verstehen, dass sie vorhanden ist, drängt sich aber mit ihren sehr organischen Formen auch nicht ungebührlich in den Vordergrund. Und etwas Ähnliches lässt sich auch über den akustischen Auftritt sagen: Die FS 409 versucht nicht, irgendwelche Ausschnitte des hörbaren Spektrums besonders herauszustellen, sondern verhält sich sehr neutral. Dafür macht sie in Sachen Dynamik genau das, was man von einem so großen Lautsprecher erwarten kann: Die Fläche von zwei 18ern kann schon für einen ordentlichen Antritt im Bass sorgen, je nach aufgelegtem Material und Lautstärke fahren Bassimpulse auch mal ohne Umwege über den Gehörgang in die Magengrube. Da kann man jetzt als erklärter Audiophiler die Nase rümpfen – mal ganz ehrlich: So ein bisschen Spaß darf das Musikhören schon machen, oder? Der Übergang zum Mitteltöner gelingt bruchlos, kein Wunder, bei der Ähnlichkeit der Chassis. Der 150-Millimeter-Treiber steht seinen Basskollegen in nichts nach und sorgt vor allem für exzellente Feindynamik in dem Bereich, wo die meisten Naturinstrumente ihre Grund- und ersten Obertöne produzieren. Der Jet-Hochtöner integriert sich perfekt in diese ausgewogene Wiedergabe – und das ist gar keine so leichte Übung: Die meisten Boxen mit Air-Motion-Transformer spielen in meinen Ohren im Übernahmebereich deutlich zu offensiv. Nicht so die Elac: Man kann zwar die energiereiche Wiedergabe des AMT hören, dies wird aber nicht durch Aufdringlichkeit im Präsenzbereich oder Überlagerung anderer Frequenzbänder erkauft. Nun, hier profitiert das Endprodukt natürlich vom Erfahrungsvorsprung einer Traditionsfirma. Tatsächlich ist die Elac Vela FS 409 einer der komplettesten Lautsprecher, den ich letzter Zeit hören durfte. Sicher keine Box für Leute, die einen „Aufhänger“ brauchen, um sich an irgendeiner Stelle festzuhören. Solche Boxen werden nach meiner Erfahrung aber auch sehr schnell lästig. Ganz anders die Elac: Stundenlang kann man mit ihr ermüdungsfrei und auch mit höheren Lautstärken Musik genießen und sich an ihren dynamischen Fähigkeiten erfreuen. Das Ganze geht bei allen Musikrichtungen und so gut wie allen Lautstärken – der Pegel, bei dem die Elac anfängt, zu komprimieren, liegt auf jeden Fall ein ganzes Stück Weges des Lautstärkepotis hinter dem ersten Polizeieinsatz, den wohlmeinende Nachbarn initiiert haben. Ein Wort noch zur räumlichen Abbildung: Hier war ich doch etwas in Sorge, weil ja der Hochtöner doch deutlich über der Sitzposition angeordnet ist. Entwarnung: Auch die Rauminformation wird in Tiefe wie Breite optimal wiedergegeben, wobei man die Gesamtgröße der virtuellen Bühne bei der FS 409 sehr gut über den Abstand der Boxen zueinander und die Einwinkelung zum Hörplatz steuern kann.

Fazit

Optisch wie klanglich ein hervorragender und durch und durch ausgewogener Lautsprecher, der auch bei anspruchsvollsten Hörern ein sehr langes Bleiberecht bekommen wird.

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Kategorie: Lautsprecher Stereo

Produkt: Elac Vela FS 409

Preis: um 6380 Euro

6/2019
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Ausstattung & technische Daten 
Paarpreis ab 6.380 Euro 
Vertrieb Elac Electroacoustic, Kiel 
Telefon 0431 647740 
Internet www.elac.de 
Garantie 2 Jahre 
B x H x T 276 x 1307 x 332 mm 
Gewicht: 32,1 kg 
Unterm Strich... » Optisch wie klanglich ein hervorragender und durch und durch ausgewogener Lautsprecher, der auch bei anspruchsvollsten Hörern ein sehr langes Bleiberecht bekommen wird. 
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Autor Thomas Schmidt
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Datum 04.06.2019, 09:54 Uhr
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