Kategorie: Lautsprecher Stereo

Einzeltest: Audio Physic Classic 15


Pure Eleganz

Lautsprecher Stereo Audio Physic Classic 15 im Test, Bild 1
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Von Audio Physic haben wir ein Paar wunderschön gestaltete Standlautsprecher mit glasveredelten Oberflächen in die Redaktion geliefert bekommen. Wie sich die schlanken Lautsprecher namens Classic 15 im Test schlagen, erfahren Sie auf den folgenden Seiten.

In aller Regelmäßigkeit begeistern uns Lautsprecher aus dem Hause Audio Physic mit ihrem Reifegrad. Als Tester hört man damit keine Musik – man genießt sie. Es ist, als ob man einen besonders gut ausgebauten und perfekt gelagerten Wein trinkt. Zahlreiche Facetten der Musik erschließen sich einem nach und nach, das Klangbild ist angenehm rund und ausgewogen, mit einer wohligen Wärme laden sie zu langen Hörsitzungen ein und lassen einen als Zuhörer den Alltag vergessen. Doch die Lautsprecher haben durchaus ihre Ecken und Kanten, erlauben es also, Charakter zu entwickeln und so die Musik zu einem Erlebnis werden zu lassen.

Lautsprecher Stereo Audio Physic Classic 15 im Test, Bild 2Lautsprecher Stereo Audio Physic Classic 15 im Test, Bild 3Lautsprecher Stereo Audio Physic Classic 15 im Test, Bild 4Lautsprecher Stereo Audio Physic Classic 15 im Test, Bild 5Lautsprecher Stereo Audio Physic Classic 15 im Test, Bild 6Lautsprecher Stereo Audio Physic Classic 15 im Test, Bild 7
Ob das auch für die brandneue Classic 15 gilt, wollen wir im Labor und vor allem in der Praxis erfahren. Bei der schlank und rank bauenden Classic 15 handelt es sich um einen Zweieinhalbwege- Lautsprecher, der sich durch sein attraktives Äußeres in Wohnräumen perfekt zu präsentieren weiß. Rund einen Meter hoch ist er, gerade mal 17 Zentimeter breit und 24 Zentimeter tief.


Ausstattung


Die Lautsprecher „Made in Germany“ begeistern optisch wie technisch mit schönen Lösungen, beispielsweise den aus einem Glas-MDF-Sandwich bestehenden Gehäusen. Durch die mehrschichtige Bauweise ist der Lautsprecher sehr steif und resonanzarm, wodurch klangmindernde Gehäuseeinflüsse minimiert werden. Zeitlos elegant wirken die Standboxen aufgrund ihrer „klassischen“ Bauweise, der sehr gelungenen Proportionen und der wunderschönen Hochglanz-Glasoberflächen. Standardmäßig werden die Classic 15 in Schwarz oder Weiß zum Paarpreis von 2.790 Euro angeboten, optional stehen gegen Aufpreis von 100 Euro zahlreiche Farbvarianten zur Auswahl. Die Zweieinhalbwege-Konstruktion verbirgt ganz geschickt, dass es sich um ein Bassreflexsystem handelt. Nur wer ganz genau hinsieht, entdeckt den Bassreflexkanal im Gehäuseboden, der nach unten in Richtung Sockel Schall abstrahlt. So wird der Hörraum gleichmäßig mit tiefen Tönen angeregt. Die Aufstellung der Lautsprecher gestaltet sich dadurch ebenfalls unkompliziert. Dank dieser Konstruktionsmerkmale schafft es die elegante Classic 15, einen sehr tiefen Bass zu reproduzieren, der so manch unbedarften Zuhörer verblüffen dürfte. 

Technik


Audio Physic setzt in der Classic- Serie für die Classic 15 erstmals die Doppelkorb- Bauweise ein. Der Hersteller verspricht sich dadurch eine Verminderung der mechanischen Übertragung zwischen Chassis und Gehäuse. Herkömmliche Chassis sind mit nur einem Korb ausgestattet, der alle schwingenden Komponenten und den Antriebsmagneten trägt. Ist die Membran in Bewegung, werden Vibrationen über die Sicke und Zentrierung auf den Korb übertragen und schließlich zum Lautsprechergehäuse transferiert. Audio Physics Körbe sind zweigeteilt: Der innere Korb hat sehr gute Dämpfungseigenschaften und reduziert Resonanzen bereits im Kern. Für Stabilität sorgt der äußere Korb aus Aluminiumdruckguss, der über eine schmale, ringförmige Fläche mit dem inneren Korb verbunden ist. Tief- und Tiefmitteltöner sind mit Membranen aus Glasfasergewebe ausgerüstet. Optisch sind sie gut voneinander zu unterscheiden: Der Mitteltöner besitzt einen feststehenden Phaseplug, um die Belüftung des Antriebs zu verbessern. Auf ihren jeweiligen Einsatzzweck hin sind die Sicken, Antriebe und Schwingspulen der beiden Treiber optimiert. Das dritte Chassis im Bunde ist mit einer in Deutschland gefertigten Gewebekalotte ausgerüstet. Eine aufwendige Belüftung des Schwingsystems, der kräftige Antrieb sowie die niedrige Eigenresonanz sorgen für ideale Arbeitsbedingungen des Hochtöners. Die Kalotte ist von einer kleinen hornförmigen Schallführung umgeben und mit einer filzartigen Auflage klanglich feingetunt. Höhenverstellbare M8-Metallspikes im soliden Sockel (21 x 30 cm) verankern die Lautsprecher unverrückbar mit dem Untergrund. Wer seine Classic 15 klanglich noch weiter optimieren möchte, kann sie auf die sehr aufwendig konstruierten „VCF II Magnetic“ Füße von Audio Physic setzen. Sie entkoppeln die Lautsprecher vom Untergrund und schonen empfindliche Böden. 

Labor


Im Messlabor schreiben die Classic 15 einen recht ausgewogenen Frequenzgang in das Diagramm. Die Amplitude reicht von rund 50 Hertz bis deutlich über 20 Kilohertz hinaus. Auffällig ist die Stufe bei etwa 600 Hertz und die kleine Senke bei 7.000 Hertz. Auf Achse und unter einem Winkel von 15 Grad betrachtet, sind die beiden Messschriebe nahezu deckungsgleich, auch 30 Grad abseits der Hauptachse sinkt der Pegel nur minimal ab. Oberhalb von 1.200 Hertz sieht das Zerfallspektrum sehr sauber aus. Sehr niedrig sind die harmonischen K2- und unharmonischen K3-Klirrwerte, die im relevanten Bereich immer deutlich unterhalb der 1-Prozent-Grenze liegen.

Klang-Check


Auch wenn es nicht so recht zu den schlanken Standlautsprechern passen möchte, starte ich den Hörtest mit etwas „Brachialromantikrock“ aus dem pfälzischen Pirmasens. Die Platte „Nexus“ der Band Colaris ist durchaus sehr ansprechend produziert und verlangt der angeschlossenen HiFi-Kette einiges ab, um akustisch Wirkung zeigen zu können. Mit „Mælstrøm“, dem zweiten Track des Albums, fühlen wir den Classic 15 auf den Zahn. Das bombastische Rockstück wird von den kompakten Standlautsprechern überraschend opulent, mit schön federnden Bass- Lines, energischen Gitarrenriffs und knackigen Drums in den Hörraum transportiert. Sie bauen eine große Bühne auf, die sich deutlich über die Grenzen der Lautsprecher ausweitet. Bleiben wir doch bei bombastischen Sounds, allerdings ganz anderer Musik. Der Altmeister Gary Numan darf ran, mit dem Titel „Ghost Nation“ aus dem Album „Savage (Songs from a Broken World)“. Numans prägnant nörgelnde Stimme kommt bestens zur Geltung und verbreitet kurzfristig Endzeitstimmung im Hörraum. Doch die effektgeladenen Synthie-Sounds fegen diese direkt wieder hinweg und sorgen für ein Grinsen im Gesicht. Die Classic 15 spielen energiegeladen, mit stets präzisen, trockenen Bässen und Informationen im Überfluss. Vom NAS spielen wir diverse, uns bestens bekannte Teststücke aller Genres über die Audio Physic ab. Natürlich sind die Dire Straits mit von der Partie, und auch hier zeigen sich die Classic 15 in bester Laune. Die große Bühne, die von den schlanken Standlautsprechern aufgebaut wird, ist wirklich beachtlich. Darauf stehen die Musiker präzise platziert auf ihren exakt zugewiesenen Positionen. Hier und da könnte die Bassdrum etwas voller tönen, eine ganz freie Aufstellung fernab aller Wände lässt die Classic 15 eher asketisch erscheinen. Näher an der Rückwand scheint der bessere Stellplatz zu sein, da hier der Punch im Bass etwas zunimmt. So machen dann auch „Rage Against the Machine“ richtig Laune – erstaunlich, was die kleinen Standlautsprecher an Pegel abkönnen, ohne im Klangbild aufzuweichen. Wieder zurück zu normalen Pegeln, lassen wir den Test mit Cassandra Wilson ausklingen. Deren temperamentvolle, farbenreiche Stimme kommt über die Classic 15 perfekt zur Geltung und produziert ab der ersten Silbe eine wohlige Gänsehhaut. Auch hier steht die Stimme wieder wunderbar transparent im Raum.

Fazit

Die Classic 15 von Audio Physic sind vorzüglich designte Standlautsprecher mit hochwertiger Verarbeitung und einer ebensolchen technischen Ausstattung. Klanglich umschmeicheln die schlanken Modelle ihre Zuhörer. Sie bauen ein Klangbild mit viel Atmosphäre auf, liefern präzise Tieftöne, wunderbare Stimmen und punkten zudem mit bester Auflösung in den Mitten und Höhen. Klasse gemacht – schöner Lautsprecher!

Weitere Informationen

Weitere Informationen zur Classic 15 auf audiophysic.com
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Kategorie: Lautsprecher Stereo

Produkt: Audio Physic Classic 15

Preis: um 2800 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


3/2019
4.5 von 5 Sternen

Spitzenklasse
Audio Physic Classic 15

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Bewertung 
Klang 70% :
Tonale Ausgewogenheit 20%

Abbildungsgenauigkeit 15%

Detailauflösung 15%

Räumlichkeit 10%

Dynamik/Lebendigkeit 10%

Labor 15% :
Frequenzgang 5%

Verzerrung 5%

Pegelfestigkeit 5%

Praxis 15% :
Verarbeitung 5%

Ausstattung 5%

Bedienungsanleitung 5%

Ausstattung & technische Daten 
Kategorie Standlautsprecher, Stereo 
Paarpreis 2800 
Vertrieb Audio Physic, Brilon 
Telefon 02961 96170 
Internet www.audiophysic.de 
Laborbericht
Ausstattung
Ausführungen 2 Glasoberflächen (weiß und schwarz, andere Farben auf Anfrage 
Abmessungen (B x H x T in mm) 170/1055/290 
Gewicht (in Kg) 15 
Bauart Bassreflex 
Anschluss Single-Wiring 
Impedanz (in Ohm)
Tieftöner (Nenndurchmesser/Membrand.) 1 x 150 / 110 
Tiefmitteltöner (Nenndurchmesser/Membrand.) 1 x 150 / 110 
Mitteltöner (Nenndurchmesser/Membrand.) Nein 
Hochtöner 1 x 25 mm 
Besonderheiten Nein 
+ sehr schönes Design 
+ hochwertige Technik 
+/- + zahlreiche Farbvarianten erhältlich 
Klasse Spitzenklasse 
Preis/Leistung sehr gut 
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Jochen Schmitt
Autor Jochen Schmitt
Kontakt E-Mail
Datum 13.03.2019, 09:46 Uhr
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