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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Blizzard Diablo III
Bleibt ein Weilchen und hört zu ...
Beinahe zwölf Jahre mussten Diablo-Fans warten, bis Entwickler Blizzard den dritten Teil seines Action-Rollenspiels veröffentlichte. Seit 15. Mai ist Diablo III erhältlich und schlug ein wie eine Bombe – alleine in den ersten 24 Stunden nach Veröffentlichung wurden mehr als 3,5 Millionen Exemplare verkauft.
Inzwischen ist seit dem von unzähligen Gamern ungeduldig herbeigesehnten Tag etwa ein Monat vergangen. Blizzard Entertainment musste seither einiges an Kritik einstecken, da sich Spieler weltweit von Diablo III mehr erhofft hatten. Und der Spiele-Gigant hat nachgelegt – kurz vor Redaktionsschluss wurde der sehr umfangreiche Patch 1.0.3 auf Blizzards Server aufgespielt, der eine Vielzahl an kleineren Fehlern korrigierte und das Spiel in manchen Details komplett umkrempelte. Nebenbei wurde kurz zuvor noch das Echtgeld-Auktionshaus integriert, in dem Spieler nun virtuelle Waren gegen bare Münze feilbieten können.
Wie sich das aktualisierte Diablo III spielt, haben wir für Euch herausgefunden.Story
Zwanzig Jahre nach den Ereignissen von Diablo II setzt die Geschichte des Nachfolgespiels ein. Baal, Mephisto und auch Diablo wurden besiegt, in Sanktuario glaubt kaum jemand noch an die Ereignisse, die sich damals zugetragen haben. Vielmehr denken viele, dass die Überlebenden Geschichten erzählen und dabei maßlos übertreiben. Deckard Cain jedoch weiß genau, wovon er spricht, und treibt mit seiner Nichte Leah in der alten Kathedrale die Forschungen über das Böse voran. Cain weiß die sich häufenden Vorzeichen zu deuten und befürchtet das Schlimmste, als über Neu-Tristram ein Feuerregen niedergeht. Bevor er seine Warnungen aussprechen kann, stürzt ein fallender Stern in die Kathedrale und hinterlässt einen nicht enden wollenden Krater in der Erde. Der Schlund zur Hölle ist erneut offen – das Böse ist zurück!
Gameplay
Das Böse kam zuallererst in Form des schnell zu zweifelhaftem Ruhm gelangten Fehlers „Error 37“, der Spielern den Zugang zu Blizzards Servern verwehrte und damit ein Spielen unmöglich machte. Doch das ist Geschichte, die Online-Plattform läuft inzwischen sehr stabil und kickt niemanden mehr unbeabsichtigt aus dem Spiel.
Diablo III hält am bewährten Spielprinzip des Vorgängers fest und bleibt sich in vielen Dingen treu. Das „alte“ Diablo-Gefühl ist sofort wieder da und zieht alle Spieler in seinen Bann. Zu Beginn wird eine weibliche Kriegerin oder ein männlicher Kämpfer aus sechs möglichen Charakterklassen ausgewählt. Damit zieht man dann gegen die Horden des Bösen ins Feld, wobei die Wahl des Geschlechts keine Auswirkungen auf die Schlagkraft hat. Unterschiede gibt es sehr wohl bei den verschiedenen Charakterklassen, die sich in ihrer Art zu kämpfen deutlich voneinander differenzieren. Doch egal, ob man den mächtigen, Nahkampf liebenden Barbaren wählt oder lieber auf Fernkämpfer setzt – in Diablo III kommt jeder ans Ziel. Blizzard hat ein sehr ausgewogenes Spiel geschaffen, das es auch Einsteigern ermöglicht, die Akte I bis IV in einem Rutsch zu meistern. Erst bei erneutem Durchspielen steigt der Schwierigkeitsgrad deutlich, so dass die erste Runde auf Stufe „Normal“ fast schon als Spiele-Tutorial durchgehen könnte.
Altes und Neues
Die vier Akte sind grafisch sehr verschieden und bieten einiges fürs Auge. Diablo III treibt seine Geschichte mit Video-Zwischensequenzen voran, die unglaublich aufwendig produziert wurden und zeigen, was an Rendering derzeit möglich ist. Das setzt definitiv Maßstäbe und ist ein echter Augenschmaus. Im Spiel glänzt Diablo III mit liebevollen Details, die vor allem die Hintergrundgrafiken sehr lebendig erscheinen lassen. Wer genau hinguckt, findet immer wieder neue Elemente, die das Spielerlebnis intensivieren. Ebenfalls eine Bereicherung sind die zufallsgenerierten Ereignisse in den Karten, so dass es immer wieder Spaß macht, auch bereits gespielte Quests erneut zu meistern. Denn bei jedem erneuten Durchgang finden sich wieder neue Drop-Items, die zum Ausrüsten der Spielfigur oder deren Begleitern genutzt werden können.
Spaßbremse
Alternativ lassen sich die Gegenstände im Auktionshaus gegen Echtgeld oder Spielwährung versteigern. Das bereichert zwar Diablo III um ein neues Element, doch der Handelsplatz kann uns nur wenig überzeugen. Im Spielverlauf können die Fertigkeiten des Schmieds und Juweliers durch Einsatz von viel Gold verbessert werden. Hat man seine mühsam gesammelten Goldmünzen investiert, stellt der Schmied spezialisierte Ausrüstungsgegenstände her. Vom Juwelier erhält man wertvollere Edelsteine, die zum Sockeln genutzt werden können. Bis es soweit ist, dass effektive und wertvolle Gegenstände dabei herausspringen, hat man bereits viel von seinem Ersparten investiert. Viel einfacher und wesentlich kostengünstiger ist es, sich im Auktionshaus nach angebotenen Waffen, Rüstungen oder Edelsteinen umzusehen. Dort gibt es Ausrüstungsgegenstände, die mit Sicherheit viel besser sind als alles, was vom Schmied hergestellt wird. Ebenfalls erhält man alle Edelsteine, so dass sich das Upgrade des Juweliers kaum lohnt. Das hat unsere Sammelleidenschaft im Spiel etwas geschmälert, auch wenn das Verbessern von Schmied und Juwelier mit dem Einzug von Patch 1.0.3 deutlich günstiger geworden ist. Deckt man sich komplett mit gekauften Ausrüstungsgegenständen ein, kann es sein, dass sich Gegner im Spiel viel zu einfach besiegen lassen und man selbst kaum noch Schaden nimmt. Uns macht es jedenfalls wesentlich mehr Spaß, im Spiel Gegnerscharen zu besiegen, deren Items einzusammeln, beim Händler zu verkaufen und erneut auf die Monsterhatz zu gehen. Lohnend sind vor allem die „Championaten“, die erfreulicherweise viele seltene Gegenstände fallen lassen.
Grafik und Sound
Diablo III überzeugt aus grafischer Sicht durch sein liebvoll ausgearbeitetes Leveldesign. Exzellent sind die Sprecher und der atmosphärische Soundtrack des mit bombastischen Effekten inszenierten Spiels.
Suchtfaktor
Das neue Diablo ist mit gewissen Einschränkungen absolut langzeittauglich und bereitet vor allem mit Teamunterstützung durch echte Spieler großen Spaß. Der leichte Einstieg macht es auch Genre-Neulingen möglich, sich vom Jagd- und Sammeltrieb schnell anstecken zu lassen. Ab etwa Level 50 in Stufe „Hölle“ wird der Schwierigkeitsgrad dann allerdings sehr heftig, so dass auch erfahrene Diablo-Recken taktisch vorgehen müssen.
Eine zweite Meinung:
Nach der Absolvierung des ersten Schwierigkeitsgrades dachte ich noch, dass mich Blizzard auf den Arm nehmen möchte – so leicht sollte es sein, Diablo und seine Diener zu besiegen? Umso überraschter ist man dann, wenn man auf der Stufe „Alptraum“ plötzlich gegen Championaten kaum noch Land sieht und erst recht in der „Hölle“, wo 25000 Einheiten Leben schon mal in einem einzigen Schlag erlöschen. Abseits aller Spielfaszination und Langzeitmotivation muss man Diablo III ankreiden, dass die Balance perfekter hätte abgestimmt sein müssen. Seltsamerweise bleiben selbst in der „Hölle“ Endgegner kein Problem, während ein Dreierverbund von verketteten Champions auch im x-ten Anlauf kaum zu schlagen ist. Ebenfalls wünscht man sich hin und wieder eine Art Charakterentwicklung wie beim Vorgänger, um besonders lieb gewonnene Mächte noch zu verstärken. So muss man auf den vorgefertigten Weg vertrauen, den Blizzard uns mitgibt, und ist extrem abhängig von der Schlagkraft seiner Waffen, der Vitalität und damit wiederum vom Auktionshaus, das deutlich bessere Gegenstände bereithält als Schmied oder Händler sie einem anbieten können – schade. Allerdings stirbt die Hoffnung zuletzt und es steht schon Version 1.04 in den Startlöchern mit angekündigten Veränderungen im Skillsystem.
Fazit
Blizzard liefert mit Diablo III ein sehr gutes Hack’n’Slay alter Schule ab, garniert mit neuen Elementen und verbesserter Grafik. Beste Voraussetzungen für viele Stunden Spielspaß.Kategorie: Games PC
Produkt: Blizzard Diablo III
Preis: um 60 Euro
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenAtmosphäre / Story | 25% | |
Gamesplay | 25% | |
Grafik | 20% | |
Sound | 20% | |
Suchtfaktor | 10% |
Plattform | PC |
Vertrieb | Activision |
Alterseinstufung (USK) | 16 |
Preis (UVP) | 60 |
Schwierigkeitsgrad | Anfänger, Amateur, Profi, Nerd |
+ | zufallsgenerierte Ereignisse, gute Grafik mit sehr liebevollen Details, sehr gute Sprecher |
- | derzeit Auktionshaus zu gewichtig, wenig motivierende Drop-Items |