Einzeltest: Philips 58PFL9955H

Der Philips Cinema 21:9 ist so etwas wie der Cineast unter den Fernsehern, ausgestattet mit Spitzentechnologie und einem Bildschirm, der dem Bildformat der meisten Hollywoodfilme entspricht. Auf den üblichen 16:9-Displays haben die Kinostreifen im breiten Leinwand-Look schwarze Balken. Abhilfe schafft Philips mit seinem 21:9-TV.

Bereits 2009 kam Philips mit dem ersten „Cinema 21:9“ auf den Markt. Mit der zweiten Generation der Cinema-21:9-Fernseher präsentiert Philips nun TV-Boliden der Superlative. Volles Kino-Breitbildformat, universeller TV-Empfang, vollflächige LED-Hinterleuchtung, Ambilight und Net-TV und sind nur einige Anhaltspunkte, um den neuen Cinema 21:9 (58PFL9955H) zu beschreiben.

Ausstattung

Das matte Display des neuen Cinema 21:9 ist mit 58 Zoll Diagonale noch etwas größer als das seines Vorgängers. Insgesamt sind die Kinofilme auf diesem Bildschirm somit noch breiter als auf einem 60-Zoll- TV im herkömmlichen 16:9-Format.

Seine Auflösung beträgt 2.560 Pixel in der Breite und 1080 Pixel in der Höhe, als Backlight setzt Philips diesmal auf LED-Technik mit Local Dimming für diesen 400-Hertz- Fernseher. Das „H“ in der offiziellen Typenbezeichnung „58PFL9955H“ des Cinema 21:9 bezeichnet üblicherweise bei Philips Geräte mit DVB-C/-T-Empfang, während TVs mit vierfachem Tuner (DVB-C/-T/-S und Analog) ein „K“ im Namen führen. Hier stellt der Cinema 21:9 eine Ausnahme dar, denn auch er bietet die volle, HDTV-fähige Empfangsausstattung über alle Wege einschließlich Satellit (trotz des H in der Typenbezeichnung). Zunehmend wichtig wird der Empfangsweg Internet, für den Philips Net-TV über LAN und WLAN in sein Flaggschiff integriert hat, um beispielsweise die Online-Mediatheken von ARD und ZDF zu nutzen oder frei im Netz zu surfen. Ebenfalls integriert sind die 3D-Funktion und die Steuerung der aktiven Shutterbrillen, die für das dreidimensionale Heimkino zusätzlich benötigt werden. Neben den vielfältigen Anschlüssen, zu denen auch HDMI 1.4 mit Audio-Return-Channel gehört, sei noch das Ambilight erwähnt, das an drei Seiten (links, rechts und oben) den Bildinhalt mit passendem farbigen Licht begleitet. Dabei kann die Tönung des Ambilight an die Farbe der Wand angepasst werden.

Intelligente Anpassung

Dadurch, dass der Cinema 21:9 mit mehr Bildpunkten arbeitet als jeder herkömmliche Full-HD-Bildschirm, ist es notwendig, dass jeder Bildinhalt optimal aufbereitet und skaliert wird. Hier hat Philips ein ausgeklügeltes Bildmanagement entwickelt, das die verfügbare Fläche intelligent nutzt. Im Test haben sich die Einstellungen „sichtbarer Bereich maximal vergrößern“ und „Autozoom“ als ausgesprochen praxistauglich erwiesen, um beispielsweise 16:9-HDTV-Sendungen möglichst formatfüllend oder aber geometrisch korrekt ohne „Dehnung“ (also mit schwarzen Flanken) auf den Schirm zu bringen. Für HD-Quellen ist zudem eine native Pixel-für-Pixel-Darstellung aufrufbar. Insgesamt können wir dem Cinema 21:9 eine sehr gute Leistung bei der intelligenten Anpassung der verschiedensten Bildformate bescheinigen. Bei Bedarf lässt sich das Bildformat zudem rasch über die Fernbedienung dem eigenen Wunsch anpassen.

Multiview und Net-TV

Die opulente Breite des 21:9-Formats ist geradezu eine Einladung, zwei Bilder nebeneinander darzustellen. Und genau dies macht Philips mithilfe der Multiview-Funktion. Multiview wird über das Home-Menü aufgerufen und ermöglicht es, Net-TV und Fernsehen oder eine externe Quelle und ein Fernsehprogramm parallel auf den Schirm zu bringen. In unserem Test hat sich der Philips-Fernseher problemlos mit unserem WLAN-Netz verbunden und den Zugang zur Welt des Net-TV freigegeben. Philips hat dem Net-TV eine neue, benutzerfreundliche Oberfläche spendiert und wird auch „HbbTV“-Inhalte über Net-TV nutzbar machen. Wir haben über das Net-TV unter anderem in die ZDF-Mediathek geklickt und konnten deren Streams ruckelfrei in passabler Bild- und Tonqualität genießen.

Bild- und Tonqualität

Das LED-Display zeichnet sich durch eine sehr gleichmäßige Ausleuchtung aus, die nur im äußersten Randbreich etwas abfällt. Dank des vollflächigen „LED-Pro“ mit Local Dimming bringt der Cinema 21:9 ein sensationell tiefes Schwarz, das sich insbesondere durch Gleichmäßigkeit auszeichnet. Dunkelgraue „Kegel“ oder „Wolken“ haben sich nicht gezeigt. Mit einer Spitzen-Leuchtdichte von fast 250 Candela pro Quadratmeter produziert der Philips kräftige Kontraste, die einen lebendigen Bildeindruck vermitteln. Für Filmfans bietet sich das Preset „Kino“ an, das zusätzlich den eigenen Bedürfnissen angepasst werden kann – beispielsweise beseitigt das Zuschalten der 400-Hertz- Bewegungskompensation auf „Minimun“ das typische Filmruckeln fast völlig und sorgt für bessere Bewegungsschärfe. Apropos Schärfe: Eventuelle Sorgen, dass die Skalierung von Blu-ray-Bildern auf die 2560 x 1920 Pixel des Displays sichtbare Unschärfen nach sich zieht, sind unbegründet. Dass hingegen eine SD-Fernsehsendung auf einem so großen Bildschirm nicht wirklich scharf sein kann, ist allerdings mit Blick auf die gesendete Qualität nachvollziehbar. Bei HDTV-Empfang über Satellit oder Kabel kann der Cinema 21:9 zeigen, dass auch ein sehr guter Fernseher in ihm steckt. Anhand von Szenen aus „Avatar 3D“ und „Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“ ging es zum 3D-Test. Hier zeigte der Cinema 21:9 eine gute 3D-Wiedergabe, die sich vor allem durch beeindruckende Räumlichkeit und helle, plastische 3D-Bilder auszeichnet. Allerdings ist bei kritischen Szenen auch der Philips-21:9-Fernseher nicht völlig frei von Geisterbild-Effekten. Erwähnenswert ist noch, dass die Shutterbrillen, die Philips als Zubehör anbietet, sich automatisch ein- und wieder ausschalten, sofern sie ein 3D-Signal vom Fernseher empfangen. Beeindruckend ist zudem die klangliche Fülle, die das TV-Flaggschiff von Philips aus seinen integrierten Lautsprechern produziert.

Fazit

Mit dem neuen 21:9 verbindet Philips Kino, Wohnzimmer-TV und Multimedia zu einem Gesamtpaket, das einen hohen Spaßfaktor garantiert. Das neue, kontraststarke 21:9-Display sorgt für Kinoatmosphäre mit knackigen Bildern im Leinwandformat. Sowohl in der Bildqualität als auch in der gesamten Ausstattung hat der „58PFL9955H“ gegenüber seinem (schon sehr guten) Vorgänger noch einmal kräftig zugelegt.