Systemtest: Denon DBP-A100, Denon AVR-A100

Als Fredrick Whitney Horn vor 100 Jahren das Unternehmen „Nippon Chikuonki Shokai“ gründete, ließ er sich wohl kaum träumen, dass daraus einmal einer der führenden Hersteller von AV-Geräten namens Denon werden würde. Heute, ein Jahrhundert später und pünktlich zum eigenen Geburtstag, präsentiert das japanische Traditionsunternehmen ein AV-Jubiläumspaket, welches wir Ihnen exklusiv vorstellen dürfen.

Die Erfolgsgeschichte Denons nahm nach der Firmengründung im Jahre 1910 nach der Fusion mit der Plattenfirma „Columbia“so richtig Fahrt auf. Der Name wurde ab 1927 in den Firmennamen „Nippon Columbia Co. Ltd“ integriert. Ab dem Jahre 1939 wurde die Markenbezeichnung Denon, was so viel wie Klang/Ton bedeutet, eingeführt und das erste professionelle Schallplattenaufnahmegerät wird entwickelt. Im Jahre 1963 wird das legendäre Tonabnehmersystem DL-103 auf den Markt gebracht, das heute noch von den HiFi-Fans überaus geschätzt wird.

1988 kommen die ersten AV-Verstärker mit Dolby ProLogic von Denon auf den Markt und 1995 stellt das Unternehmen die ersten Heimkinosysteme mit Dolby Digital vor. Der erste AV-Receiver mit diesem Dekoder war der AVR-5600. Ab Ende der Neunziger folgten die ersten DVD-Player und zum 90. Geburtstag im Jahre 2000 folgte der AVC-A1SE, der weltweit erste AV-Verstärker mit DTS-ES Discrete. Die rasche Implementierung neuer Technologien zeichnet Denon-Produkte bis heute aus. So zum Beispiel beim DVD-A1UD, dem weltweit ersten Universal-Blu-ray-Player. Auch die zum 100. Jubiläum auf den Markt kommenden AV-Produkte werden natürlich technologisch absolut auf der Höhe der Zeit sein und dazu das eine oder andere Bonbon bereithalten. Lesen Sie darüber im nachfolgenden Testbericht.

Universal-Quelle: DPB-A100

Den Part des Zuspielers in unserem Jubiläums-Duo übernimmt der DPB-A100. Der Universal-Player spielt mit CD, SACD, DVD-Video/Audio und Blu-ray alle gängigen Disk-Formate und kann außerdem zahlreiche verschiedene Multimedia-Dateien von SD-Karte wiedergeben. Neben der Formatvielfalt stand bei der Entwicklung des A100 vor allem die Qualität der Wiedergabe im Vordergrund. Die konstruktiven Grundlagen dafür liefern das aufwendig und mehrlagig aufgebaute Gehäuse, welches auf massiven Gussfüßen, ruht sowie das mehrfach vibrationshemmend gekapselte Laufwerk; eine intelligente Verteilung der verschiedenen Baugruppen im Gerät sowie die Verwendung streng selektierter Komponenten tragen weiter zur optimalen Signalverarbeitung bei. Damit diese auch bei der Weitergabe an den AVR-A100 gewährleistet ist, verfügt der DPB-A100 über Denon- Link der vierten Generation. Die bewährte hochwertige Übertragung der Tonsignale von CD, DVD, DVD-Audio und SACD über ein Ethernet-Kabel wurde in dieser jüngsten Variante um eine Jitter- Reduktion für Blu-ray-Tonformate erweitert (siehe Kasten). Denons Ingeneure überlassen beim DBP-A100 nichts dem Zufall und statten den Player mit einer komplett unabhängigen analogen Audiosektion aus. Als Besonderheit verfügt diese zusätzlich zum 7.1-Ausgang über einen klanglich noch einmal optimierten separaten Stereo-Ausgang, an dem Fans klassischen HiFis ihre besondere Freude haben werden. Um die Optimierung der Videoausgabe kümmert sich weiterhin die auf einem hochwertigen Chipsatz von Anchor Bay aufsetzende Denon- Bildtechnologie, die mit umfangreichen Einstellmöglichkeiten eine perfekte Justage aller Bildparameter erlaubt. Auch ansonsten ist der Denon-Universalplayer ganz auf der Höhe der Zeit: Der elegant versteckte Slot für SD-Karten versteht sich auf alle gängigen Multimedia-Formate; den obligatorischen Netzwerk-Anschluss nutzt der DBP-A100 auf Wunsch für automatische Updates der eigenen Betriebssoftware. Der unübersehbare Aufwand bei der Konstruktion, die umfangreiche Ausstattungsliste und nicht zuletzt die goldene Jubiläumsplakette auf der Front in Metallic-Sonderlackierung lassen die Erwartungen steigen. Bevor sich der DBP-A100 jedoch in unserem Testkino beweisen darf, widmen wir uns seinem Partner in diesem Duett.

Dreh- und Angelpunkt: AVR-A100

Was nutzt der beste Blu-ray-Player, wenn kein ebenbürtiger AV-Receiver seine hochaufgelöst zugespielten Tonformate mit erstklassiger Dekodierung und souveränem Klang wiedergeben kann? Der AVR-A100 kann es und obendrein noch einiges mehr: Auch die mechanische Konstruktion des AVR-A100 wurde auf absolute Stabilität und beste Trennung der einzelnen Baugruppen ausgelegt. Speziell entwickelte Block-Kondensatoren kommen in ihm (wie beim Player in der Wandlersektion) zum Einsatz und vibrationshemmende Gerätefüße sorgen für ruhigen und stabilen Stand. Seine neun Endstufen in diskretem Mono-Block-Aufbau werden durch einen üppigen, in der Mitte des Geräts thronenden Trafo versorgt. Sechs HDMI-1.4a-Eingänge und zwei HDMI-Ausgänge lassen das Herz eines jeden Heimkinofans höher schlagen, und für die Weiterreichung der Audiosignale an externe Verstärker oder Aktivlautsprecher steht eine 11.2-kanalige analoge Ausgangssektion zur Verfügung. Der Ausrichtungsschwerpunkt des AVR-A100 ist natürlich und zeitgemäß digitaler Natur. Dazu zählen sowohl seine USB-Anschlüsse für den direkten Anschluss eines iPods, iPads oder iPhones als auch die DenonLink- 4th-Schnittstelle, über die separat die hochaufgelösten Tonsignale von Blu-ray in feinster Qualität und mit minimalem Jitter zum AV-Receiver übertragen werden. Der direkt daneben befindliche Netzwerkanschluss öffnet die Tore in die weite Welt zu Tausenden von Internetradiostationen, Napster und Flickr und zum Streaming von Musik und Fotos aus dem Heimnetzwerk. Brandneu ist die „AirPlay“-Funktion zur Wiedergabe von iTunes-Songs. Weitere Modernität beweist der AVR-A100 durch seine automatische Audyssey-Einmessfunktion, die in der Version „MultEQ XT32“ implementiert ist. Sie ermöglicht nicht nur die Einmessung der Anlage auf bis zu 8 Hörplätze, sondern kann mithilfe des „MultEQ Pro Calibration Kit“ von einem professionellen Heimkinoanlagen-Installateur auf bis zu 32 Hörplätze optimiert werden. Die beiden am Denon-Receiver anschließbaren Subwoofer lassen sich über Auswahl der Menüpunkte „Einstellung/Kanalauswahl“ separat einmessen und kalibrieren (Pegel, Frequenzgang und Delayzeiten werden für beide Subwoofer getrennt ermittelt). Die Verwendung der neun Endstufen im AVR-A100 lässt sich ebenfalls bequem über das sehr schön aufbereitete Bildschirmmenü einstellen.

Bild und Ton

Wer dem Irrglauben anhängt, an der digitalen Bildausgabe per HDMI könnte man nichts mehr verbessern, darf sich bei diesem Duo auf eine Überraschung gefasst machen. Bereits in der Grundeinstellung liefert das Paket eine Bildperformance auf referenzverdächtigem Niveau ab. Beschäftigt man sich dann jedoch eine Weile mit den vielen Bildeinstellungen des DBP-A100, erkennt man erst das wahre Potenzial der Denon-Kette. Viel feinfühliger, als das bei den meisten TVs oder Projektoren möglich ist, lassen sich hier u.a. Kontrast, Helligkeit und die Schärfe in verschiedenen Frequenzbereichen beeinflussen, so dass man sich Stück für Stück an ein nahezu perfektes Bild heranarbeiten kann. Sicher, diese Feinarbeit kostet durchaus Zeit, doch das Ergebnis entlohnt später garantiert für diese Mühe. Denn so filigran herausgearbeitete Details, so sanfte und punktgenaue Kontrastübergänge über den gesamten Helligkeitsbereich oder so natürliche und gleichzeitig kräftige Farben hat unser wahrlich nicht schlechter Referenzprojektor noch nie auf die breite Leinwand des Testkinos gezeichnet. Auch klanglich wissen die beiden Jubiläums-Geräte zu begeistern. Vor allem ist die Verbindung über DenonLink dazu geeignet, selbst eingefleischten „Analogis“ sämtliche Vorurteile gegenüber digitaler Klangübertragung aus dem Kopf und ein breites Grinsen ins Gesicht zu zaubern. Keine Spur ist zu hören von der oft unterstellten digitalen Sterilität, im Gegenteil: Warm und musikalisch wird Musik von allen möglichen Datenträgern wiedergegeben; gleichzeitig aber auch mit ungeheurer Dynamik und enormer Impulstreue, wie es eben nur eine hochbittige digitale Verbindung erlaubt. Hammerharte Actionszenen wie in „Fast & Furious“ oder im letzten Bond-Abenteuer seien als Testmaterial für den Heimkinoeinsatz empfohlen, um sich von der mehrkanaligen Performance des Denon-Duos zu überzeugen. 

Info: Was ist AirPlay

AirPlay erlaubt das Musik-Streaming von iTunes-Songs direkt auf ausgewählte Denon-Produkte. So haben Sie es direkt von Ihrer iTunes-Mediathek in der Hand, Ihre Lieblings-Songs auf Ihrem Denon-Gerät zu hören und können sogar aus iTunes die Lautstärke des Geräts regeln. Im Display und/oder Bildschirmmenü werden darüber hinaus auch die Interpret- und Titelinformationen sowie die Spielzeit angezeigt. Die AirPlay-Funktionalität kann über ein kostenpflichtiges Firmware-Upgrade freigeschaltet werden, das ganz einfach zu Hause durchgeführt wird. Das Upgrade (unverbindliche Preisempfehlung: 49 EUR) wird Ende November verfügbar sein, nähere Informationen sind dann auf der Denon-Internetseite erhältlich. Unterstützt werden die A/V-Receiver AVR-4311, AVR-3311 und das Jubiläums-Modell AVR-A100 sowie das Netzwerk-Musik-System CEOL.

Fazit

Tradition verpflichtet. Getreu diesem Motto bietet Denon seinen Kunden mit seiner 100th. Anniversary Edition ein echtes Schmankerl. Kein Wunder, haben anspruchsvolle Mehrkanalprodukte bei Denon doch Tradition – schließlich gehören die japanischen Klangspezialisten seit Beginn der 90er-Jahre zu den führenden Herstellern leistungsstarker AV-Receiver und weiterer anspruchsvoller Heimkinoprodukte. So gratulieren wir Denon nicht nur zum 100. Geburtstag, sondern auch zu dieser optisch gelungenen und hochmodernen AV-Kombination, die zu Recht einen Platz in unserer Referenzklasse beansprucht und freuen uns schon jetzt auf weitere innovative Mehrkanalprodukte aus dem Hause Denon.