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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenFilmrezension: Total Recall (Sony Pictures)
Total Recall
Colin Farrell in der Identitätskrise
„Sie werden so viel Spaß haben, dass sie gar nicht mehr zurückkommen wollen!“ – Genau deshalb hat sich Fabrikarbeiter Douglas Quade in das Institut begeben, das Wunschträume direkt ins Hirn des Kunden transferiert. Quade will seinem tristen Alltag in einer Welt entfliehen, die nach dem exzessiven Einsatz von chemischen Waffen nur noch aus zwei Territorien besteht: Dem ehemaligen Australien, das jetzt lediglich als „Kolonie“ bekannt ist und von der vereinten Föderation Britanniens unterdrückt wird. Kaum hat Quade jedoch die Injektionsnadel im Arm, dringen Polizisten ein und erschießen alle außer ihn. Der wiederum reagiert blitzschnell, tötet mit versierter Technik sämtliche Uniformierten, und bevor er sich darüber wundern kann, wie ihm dies gelang, trachtet ihm sogar seine Frau nach dem Leben.
Das Leben, wie er es kannte, scheint vorbei und vor allem die Widerstandsbewegung, die sich gegen die Missstände wehrt, scheint Interesse an ihm zu haben … Humor und Sozialkritik von Verhoevens Original weichen bei Len Wisemans Remake atemloser Action und hervorragender Tricktechnik. Mit einer im Setdesign und der Lichtgestaltung kaum zufällig an „Blade Runner“ erinnernden Optik ist er noch dazu deutlich düsterer, wirkt aber auch realistischer, stellt häufiger die Frage nach der Identität Quades. In seiner stärksten Szene erreicht Wisemans Version nachhaltig, dass der Zuschauer nicht Wer bin ich? mehr weiß, was er glauben soll, und sich fragt, wie es wohl wäre, befände man sich ebenfalls in einer Situation, in der man nicht mehr zwischen Realität und Fiktion unterscheiden kann. Dass der kritische Ansatz hier in pausenlosen Action- und Kampfsequenzen untergeht, kann Fans des Originals stören, macht den 2012er-„Total Recall“ aber auch zu einem sehr unterhaltsamen Film. Der zwölf Minuten längere Dir. Cut bietet mehr Hintergrundinfos und – viel wichtiger: das deutlich bessere alternative Ende.Bild und Ton
Die Blu-ray hat ein sehr ruhiges Bild ohne Körnung. Farben sind kräftig und auch in dunklen Szenen bleibt die Durchzeichnung sehr gut. Hin und wieder könnte die Detailtiefe noch etwas größer sein, doch insgesamt bleibt ein rundum positiver Bildeindruck. Noch besser schlägt sich „Total Recall“ akustisch. Da sowohl die deutsche als auch die englische Version mit hochauflösendem Dolby-True-HD-Sound aufwartet und kaum Unterschiede wahrzunehmen sind, hat endlich wieder ein Film eines großen Studios einen uneingeschränkt hervorragenden Ton. Von Beginn an hagelt es Effekte und setzt der Tiefbass dem Subwoofer ordentlich zu. Die akustische Kulisse mit innovativen Sounds lässt die Zukunft im Wohnzimmer stattfinden und der Filmsoundtrack pumpt dauerhaft Signale auf alle Kanäle.
Extras
Auf Disk 1 befinden sich der Audiokommentar von Wiseman sowie interaktive Hintergrundinfos. Hier blenden sich an entsprechenden Stellen Text- und Videofenster mit Einblicken in die Dreharbeiten ein. Allerdings muss man bei beiden Features mit der englischen Filmfassung vorliebnehmen. Die Bonusdisk enthält neben einem wirklich witzigen Gag-Reel vier Featurettes, die sich mit der Realität hinter der Fiktion sowie mit dem Dreh und Design der Actionszenen beschäftigen. Prävisualisierungen runden das Ganze ab, das auf Disk 2 allerdings nicht allzu viel Laufzeit hat.
Fazit
Inhaltlich etwas leeres, tricktechnisch jedoch spektakuläres Remake von Paul Verhoevens 1990er-„Total Recall“ mit rasanten Actionsequenzen und einer Kate Beckinsale, die die bessere Sharon Stone abgibt.Kategorie: Blu-Ray Film
Produkt: Total Recall (Sony Pictures)
Total Recall (Sony Pictures)
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