Marke: Sharp
Alles, was Sie über 8K wissen müssen
Ultra-HD-hat sich als Bildschirm-Auflösung bei TV-Geräten als Standard etabliert, Full-HD findet man nur noch bei kleineren Fernsehern oder wirklich billigen Geräten. Der nächste Schritt in der technischen Entwicklung ist „8K“. Wir sind der Frage nachgegangen, was die noch höhere Auflösung bringt.
Die ersten 8K-Fernseher sind auf dem Markt oder können zumindest vorbestellt werden. Sharp hat mit dem 8K-LCD „LV-70X500E“ einen EISA-Award als Monitor-Innovation errungen, und Samsung sorgte mit der Vorstellung der „Q900“-Geräte mit 8K-Auflösung für Aufsehen. Während der LV-70X500E ein reiner Monitor ist, verfügt der Samsung über eingebauten TV-Empfang (HD und Ultra-HD). Doch wozu benötigt man eine noch höhere Auflösung im TV? Immerhin hat 8K, auch Super-Hi-Vision genannt, mit über 33 Millionen Pixeln die vierfache Ultra-HD-Auflösung bzw. die sechzehnfache Zahl von Bildpunkten gegenüber Full-HD.
Feinstes Großbild
Das einleuchtendste Argument für die superfeine Auflösung ist der anhaltende Trend zu immer größeren Bildschirmen in den Wohnzimmern. Diagonalen ab 55 Zoll (139 cm) machen weltweit die Hälfte aller verkauften Fernseher aus, die stärksten Wachstumsraten haben dabei die richtig großen Geräte ab 65 Zoll. Die GfK stellte im August fest: „In Deutschland verzeichnen Geräte ab 55 Zoll ein zweistelliges Wachstum und stehen mittlerweile für 57 Prozent des Gesamtumsatzes. Vor allem TV-Geräte ab 70 Zoll weisen überproportional hohe Wachstumsraten auf.“ Mit einer höheren Auflösung kann bei gleichem Betrachtungsabstand ein wesentlich größerer Bildschirm in die gute Stube einziehen, ohne dass ein Pixelraster sichtbar wird. Bilder in 8K-Auflösung mit einer Diagonale von rund zwei Metern wirken enorm lebensecht und machen aufgrund ihres realistisch dargestellten Detailreichtums einen visuell räumlichen Eindruck, auch ohne 3D-Technik. Solange es keine Filme und TV-Sendungen in 8K gibt, sind hochwertige digitale Fotos optimal für die Darstellung auf einem 8K Display geeignet. Im Übrigen sind sowohl der Sharp-8K Monitor, für den schon ein Nachfolger („AX1“) angekündigt wurde, als auch ein 8K-Q900 von Samsung prima für HDTV- und UHD-Wiedergabe geeignet.
Dank intelligenter Upscaling- Verfahren werden die Bildinhalte auf die vielfach höhere Auflösung des Displays hochgerechnet.HDMI am Limit?
Die bisher üblichen HDMI-2.0-Schnittstellen sind gut für 4K und UHD geeignet und unterstützen die Auflösung 2840 x 2160 mit bis zu 60 Hertz (2160p). 8K-Auflösung lässt sich bisher über vier miteinander kombinierte HDMI-2.0 Schnittstellen transportieren, wie es z.B. beim Sharp-Monitor 70XE500 der Fall ist. Das funktioniert auch mit Bildfrequenzen bis 50 oder 60 Hertz. Die neueste HDMI-Version 2.1 ermöglicht die Übertragung von 8K Inhalten mit nur einer HDMI-Verbindung: Doch hier gibt es noch Entwicklungspotenzial. Die 8K-Q-LED-Serie (Q900) von Samsung ist mit ihrer HDMI-2.1-Schnittstelle lediglich für 8K bis 30 Hertz geeignet. So bleibt der Vorteil der höchsten Auflösung über eine einzige Strippe mit dem Kompromiss einer niedrigen Bildfrequenz behaftet, die hinter dem zurückbleibt, was bei HDTV bzw. UHD-TV möglich ist. Die neue HDMI-Standard 2.1 sieht Auflösungen bis zu 10K, variable Bildfrequenzen und dynamische Metadaten für HDR vor. Damit ist die technische Spezifikation auf Zukunftssicherheit ausgelegt. Wann diese Zukunft mit bis zu 120 fps für 4K oder 60 fps für 8K zur Realität in derHardware-Herstellung wird, und welche Features tatsächlich umgesetzt werden, bleibt vorerst abzuwarten. (fps: frames per second = Bilder pro Sekunde)
Bessere Bewegung
Vielleicht fragen Sie sich, warum ich so ausführlich auf die möglichen Bildfrequenzen eingehe. Der Grund liegt darin, dass mit der Vervielfachung der Auflösung gleichzeitig das Maß an Bewegungsunschärfe aus technischer Sicht zunimmt. Um raschen Bewegungen wie Sportereignissen künftig in 8K-Auflösung gerecht zu werden, wäre eine Bildfrequenz von mindestens 50 fps in Produktion und Übertragung angebracht. Der Fernseher könnte damit bestens auf 100 Hertz hochrechnen. Eine gute Alternative zu nativem 8K wäre 4K mit bis zu 120 fps. Erste Versuche, wie man mit 8K Technik Sportereignisse aufzeichnen und übertragen kann, sind bereits gelaufen – zuletzt in Frankreich beim French-Open-Tennisturnier 2018. Um die Datenmengen, die bei 8K anfallen, sinnvoll zu reduzieren und damit besser übertragen zu können, ist eine leistungsstarke Videokompression erforderlich. 8K ist mit dem jetzigen HEVC H.265 machbar, gleichzeitig feilen Spezialisten an einem neuen Kompressionsstandard („H.266“). Ein anderer Aspekt ist Gaming. Hier könnte ein High-End-Monitor mit bis zu 120 fps das Zockerherz höherschlagen lassen. Ich vermute, dass in den nächsten Jahren leistungsstarke 8K-Großbildschirme auf den Markt kommen werden, die an das anknüpfen, was heute mit den schnellsten 4K-Displays schon möglich ist.
Fazit
Die Zukunft der 8K-Technik steht vor der Tür. Die ersten marktreifen 8K-Fernseher sind da, für die weitere Entwicklung ist allerdings noch reichlich Luft.