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>> jetzt bis 31.01.2025>> Alle anzeigenVergleichstest: Ab August 2011: DAB+ startet bundesweit
Digitalradio, Radio der Zukunft
Als am 28. Februar 1949 in München der erste europäische UKW-Sender in Betrieb ging, war das Angebot an Empfangsgeräten freilich noch sehr gering. Heute ist das UKW-Band voll gestopft und mehrere Millionen Empfänger sind im Umlauf. Doch auch die gute alte Ultrakurzwelle ist in die Jahre gekommen. Mit DAB+ steht jetzt ein digitaler Nachfolger in den Start löchern, der ab dem 1. August deutschlandweit den Regelbetrieb aufnimmt. Lesen Sie hier, was die neue Technik zu bieten hat.
Wie schon bei der UKW-Verbreitung wird auch DAB+ über am Boden befindliche Sendetürme ausgestrahlt. Dies hat den Vorteil, dass eine flächendeckende Versorgung erreicht werden kann und die Signale auch mobil, also beispielsweise im Auto empfangen werden können. DAB+ ist eine Weiterentwicklung des bereits seit mehreren Jahren bestehenden DAB-Standards. Im Vergleich zum herkömmlichen DAB, welches im MPEG-2-Verfahren ausstrahlt, nutzt DAB+ die Audiokodierung AAC+ und die zur Verfügung stehende Bandbreite dadurch wesentlich effektiver. Für die Programmveranstalter bedeutet dies nicht nur mehr Kapazität, sondern vor allem geringere Übertragungskosten.
Anders als bei UKW können zudem interessante Zusatzdienste, wie Titelinfos, Verkehrsmeldungen, CD-Cover etc. angeboten werden. Trotz der Umwandlung der Audiosignale in digitale Daten ist laut ersten Tests die Klangqualität nicht schlechter als ein UKW-Signal. Ein weiterer Vorteil des Systems ist, dass bei DAB+ keinerlei Rauschen zu hören ist. Nicht alle Radioprogramme erfordern im Übrigen die gleiche Klangqualität. Während der „Sound“ für den Genuss von Musikformaten und Konzertmitschnitten entscheidend ist, spielt er bei wortlastigen Sendungen kaum eine Rolle. Mit DAB+ können diese Unterschiede berücksichtigt werden, so dass Sender über variable Datenraten verfügen können.Digitalradio im Auto
Zum offiziellen Regelbetrieb am 1. August 2011 werden rund 38 Millionen Bundesbürger die digitalen Signale empfangen können. Neben den Ballungsgebieten konzentriert man sich vornehmlich auf einen nahezu lückenlosen Autobahn-Empfang, der zum Start zu rund 50 Prozent abgedeckt sein soll. Hierbei kommt zugute, dass die DAB+-Technik selbst bei sehr hohen Geschwindigkeiten noch störungsfrei funktioniert. Da DAB+-Programme in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet auf der gleichen Frequenz gesendet werden, ist eine manuelle Suche nicht mehr erforderlich.
Viele neue Radioprogramme ab August
Am 1. August wird das bundesweite Paket an zunächst 27 Senderstandorten aufgeschaltet. Neben drei Programmen vom Deutschlandradio (Deutschlandfunk, DRadio Kultur und DRadio Wissen) sind ab dann auch viele private Radiosender via „Digitalradio“ zu empfangen. Mit dabei sind beispielsweise das Fußball- Radio 90elf, das auf Dancemusik spezialisierte „RemiX“, der Literaturkanal „Litera“, ERF Radio, Radio Horeb, Lounge FM, Radio Energy, Klassik Radio, absolut radio und ein Musikspartenprogramm des Anbieters Norfom. Zusätzlich zu diesen bundesweit verbreiteten Sendern gibt es wie auch bei UKW spezielle regionale DAB+-Angebote. Somit wird gewährleistet, dass auch die bisher verbreiteten Anbieter (z. B. die Radioprogramme der ARD) in ihrem jeweiligen Sendegebiet verbreitet werden können. Auch hier soll es neben den bekannten Programmen viele neue Spartenangebote geben.
Neue Empfänger erforderlich
Wer Digitalradio hören möchte, muss sich in jedem Fall ein neues Radiogerät zulegen. Für den mobilen Einsatz ist auch eine zusätzliche Antenne notwendig. Ein Digitalradiogerät, das innerhalb Deutschlands genutzt werden soll, sollte mindestens DAB, DAB+ und UKW empfangen können. In Deutschland kommen derzeit die Frequenzbereiche Band III (174,928 – 239,200 MHz) für DAB+ und L-Band (1.452 – 1.492 MHz) für DAB für die Verbreitung von Digitalradio zum Einsatz. Es ist daher wichtig, dass das gewählte Gerät Signale in beiden Frequenzbereichen empfangen kann. Einige bereits am Markt befindliche DAB-Empfänger können via Firmware-Update unter Umständen auch DAB+-Signale empfangen. Dies sollte man am besten beim Hersteller erfragen. Wir haben uns zwei solcher Kandidaten angeschaut, welche bereits heute zukunftssicher sind.