Kategorie: Plattenspieler

Serientest: AVM Rotation R 2.3, AVM Rotation R 5.3


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Plattenspieler AVM Rotation R 2.3, AVM Rotation  R 5.3 im Test , Bild 1
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Jetzt also auch AVM: Der seit Jahrzehnten sehr renommierte Hersteller höchstwertiger Elektronik hat sich dazu durchgerungen, gleich zwei eigene Plattenspieler anzubieten. Wir nehmen das mal als Kompliment für unsere Arbeit

Natürlich sehen wir das ganze realistisch: Ein einzelnes HiFi-Magazin kann vielleicht nicht viel ausrichten, aber wenn man seit so langer Zeit Teil einer, wie wir immer noch finden, schönen Tradition ist, dann freut man sich umso mehr, wenn diese um ein weiteres Mitglied bereichert wird. Willkommen also, AVM, im Kreis der Analogverrückten. Etwas pragmatischer kann man es auch sehen – und auch diese Tatsache mag erfreuen: Wenn ein Hersteller wie AVM, der ja für seine eher progressive und technische Ausrichtung bekannt ist, im Jahr 2018 eine Chance darin sieht, gleich zwei Plattenspielermodelle auf den Markt zu bringen, dann muss es da eine Nachfrage geben, vermutlich sogar den ausgesprochenen Kundenwunsch vieler treuer AVMKunden, endlich die eigene Anlage mit einem optisch passenden und technisch auf einem Niveau agierenden Laufwerk zu komplettieren.

Plattenspieler AVM Rotation R 2.3, AVM Rotation  R 5.3 im Test , Bild 2Plattenspieler AVM Rotation R 2.3, AVM Rotation  R 5.3 im Test , Bild 3Plattenspieler AVM Rotation R 2.3, AVM Rotation  R 5.3 im Test , Bild 4Plattenspieler AVM Rotation R 2.3, AVM Rotation  R 5.3 im Test , Bild 5Plattenspieler AVM Rotation R 2.3, AVM Rotation  R 5.3 im Test , Bild 6Plattenspieler AVM Rotation R 2.3, AVM Rotation  R 5.3 im Test , Bild 7Plattenspieler AVM Rotation R 2.3, AVM Rotation  R 5.3 im Test , Bild 8Plattenspieler AVM Rotation R 2.3, AVM Rotation  R 5.3 im Test , Bild 9Plattenspieler AVM Rotation R 2.3, AVM Rotation  R 5.3 im Test , Bild 10Plattenspieler AVM Rotation R 2.3, AVM Rotation  R 5.3 im Test , Bild 11


Nun, von einem mehr oder weniger privaten Eigenbau Udo Bessers, seines Zeichens Chef von AVM, bis hin zum fertigen Produkt sind dann doch ein paar Jahre ins Land gegangen – was uns beim Anspruch AVMs an die eigenen Produkte mit großem Optimismus erfüllt, was den Qualitätsanspruch angeht. Die technischen Vorgaben und Entwicklungsarbeit haben in Malsch stattgefunden, die Fertigung hat man aber in weiser Voraussicht in die kompetenten Hände der Analogexperten vom European Audio Team gelegt, die einfach alle Ressourcen vor Ort haben, so anspruchsvolle Geräte zu fertigen.

Das kann man an der einen oder anderen Stelle sehen – man muss ja auch nicht jede einzelne Schraube neu erfinden. Was sind denn nun der Rotation R 2.3 und der R 5.3? Nun, schon einmal keine Masselaufwerke im landläufigen Sinne – allerdings finde ich das Wort „Brettspieler“ angesichts der sehr soliden Konstruktionen irgendwie auch unangemessen. Klar: Das typische AVM-Design mit den matt gebürsteten Aluminium-Oberflächen musste hier auch verwendet werden – der Anlagengedanke steht ja im Vordergrund. Übrigens hat man parallel zu den Plattenspielern auch eine Reihe sehr hochwertiger Phonostufen auf den Markt gebracht, über die wir ja schon berichtet haben. Unter der Beplankung aus Aluminium befinden sich HDF-Zargen, die mit dieser Sandwichkonstruktion beim traditionellen Klopftest absolut ruhig bleiben – der schlanke 2.3 ebenso wie der massive 5.3. Das Geheimnis dahinter ist eine spezielle Anmischung der hochdichten Faserplatte, bei der unter anderem auch Steinmehl zum Einsatz kommt. Beim Plattenteller hat man sich für mattes Acryl entschieden – und das aus einem guten Grund. Beide AVM haben nämlich beleuchtete Teller: Ein Ring aus blauen LEDs unter dem Tellerrand illuminiert auf Wunsch die Acrylscheibe im typischen Blau der AVM-Displays. Und das geht sogar richtig hell – wenn man im Dunkeln eine Weile auf den Teller (ohne Schallplatte darauf) gestarrt hat, dann hat man noch ein bisschen länger etwas davon. Aber erstens lässt sich die Beleuchtung auch dimmen oder ganz abschalten und zweitens liegt ja doch meistens eine Platte auf den Drehern, denn dafür sind sie schließlich gemacht. Abgesehen von der Illumination gibt es natürlich noch jede Menge solide Analogtechnik: Der Acrylteller liegt auf einem gedrehten Aluminium-Subteller mit Edelstahlachse auf, die sich in einer Lagerbuchse aus Messing mit eingelegtem Lagerspiegel dreht. Der Antrieb erfolgt über einen Flachriemen. Die Motorsteuerung ist eine von Grund auf neu entwickelte AVMeigene Technik, die auf den schönen Namen „Look-Forward-Servo-Drive“ hört.

Beim größeren R 5.3 wird der Riemen über eine Umlenkrolle gegenüber dem Motors sozusagen symmetriert, das heißt, es gibt keinerlei einseitige Zugkraft auf die Tellerachse. Der Plattenteller selbst ist beim 5.3 fünf Kilo, beim kleineren 2.3 immer noch dreieinhalb Kilo schwer. Die Zargen haben eine Dicke von 37 und 60 Millimetern, was dann unterm Strich den Unterschied im Gesamtgewicht von 12 respektive 17 Kilogramm ausmacht. Unter den Zargen sind sehr effektiv dämpfende und höhenverstellbare Füße untergebracht, die auch noch der letzten Anfechtung durch Resonanzen und Trittschall den Garaus machen. Und auch beim Tonarm unterscheiden sich die beiden AVM-Plattenspieler: Beide Arme sind kardanisch gelagert, mit einem Kugellager für die horizontale Drehbewegung und Spitzenlagern für die vertikale Auslenkung. Schon optisch macht der 10-Zoll-Arm des R 5.3 klar, dass er hier den Alleinanspruch auf die Spitzenposition hat, während der kürzere 9-Zöller des R 2.3 eine Mischung aus schwarzen und polierten Teilen hat. Hier gibt es ein einfaches Faden-Antiskating, während der lange Arm eine Konstruktion mit Umlenkrolle an der Basis hat. Die Arme sind natürlich in der Höhe verstellbar, um allen Tonabnehmern die optimalen Arbeitsbedingungen bieten zu können. Und auch beim Gegengewicht gibt es einen Komfortunterschied. Klassisch zum Verdrehen beim R 2.3, mit einer Rändelschraube verschieb- und über eine weitere fixierbar beim R 5.3. Die effektive Masse der Arme liegt im mittelschweren Bereich, das frei verstellbare Headshell ist fester Bestandteil der Arme. Bei beiden Armen gibt es die Möglichkeit, durch ein zusätzliches Gegengewicht auch schwerere Systeme auszubalancieren. Und dankenswerterweise kann man bei beiden Armen den Azimut durch Lösen einer Fixierschraube am zentralen Armschaft einfach verstellen. Nun, ein paar Tonabnehmer hatten wir ja da, also konnten wir auch auf unterschiedlichen Qualitätsleveln arbeiten. Und ich finde es durchaus auch mal interessant, sehr günstige mit teuren Komponenten zu verbinden – das verrät viel über deren Fähigkeiten. Klar reizt schon der R 2.3 die Fähigkeiten eines gehobenen Einsteigertonabnehmers wie des Sumiko Rainier voll aus – dennoch muss man ihm zugestehen, dass er das kleine MM-System zur Höchstleistung anspornt: Es klingt am AVM sehr neutral, fast schon analytisch, während es an ein paar älteren Drehern meiner Sammlung eher etwas ungehobelt war. Nun, das macht Hoffnung.

Und tatsächlich konnte der R 2.3 diese disziplinierte Spielweise mit allen Sumikos bis hoch zum Amethyst bestätigen – wobei das mit dem großen System schon eine Kombination wurde, die auch anspruchsvollere Hörer begeistern kann. Nehmen wir also das große Sumiko und schrauben es an den R 5.3. Der erste Eindruck ist ein ähnlicher wie beim R 2.3: Straff, diszipliniert und trocken im Bass entfaltet der AVM eine Art kontrollierte Charme-Offensive, die zwar nicht überschwänglich daherkommt, sich aber umso nachhaltiger ins Gehör spielt. An den äußersten Ecken des hörbaren Spektrums kann der R 5.3 noch ein bisschen mehr als der R 2.3, bietet noch das eine oder andere Hertz nach unten und definiert Tiefbass noch etwas klarer, während ihm die räumliche Abbildung vor einem tiefschwarzen Hintergrund auch noch einen Hauch präziser gelingt. Ja, er „schlägt“ seinen kleinen Bruder in ein paar Disziplinen, aber trotzdem gibt es ein Kompliment für den 2.3, der klanglich in dieselbe Kerbe schlägt wie sein großer Bruder und für einen um fast 2.000 Euro günstigeren Preis eine sehr gute Figur macht. Zu guter Letzt haben wir ein bisschen in der Schatzkiste gewühlt und den AVM-Plattenspielern ein paar echte Topsysteme gegönnt. Und sie können sie wirklich tragen, selbst wenn der Tonabnehmer dann schon mehr kostet als der ganze Plattenspieler. Der Abstand zwischen den beiden AVM bleibt in etwa gleich – mit einem eher warm abgestimmten Tonabnehmer verschwinden sie fast völlig, während der R 5.3 mit analytischeren Systemen noch etwas Boden gewinnt. Insgesamt bestätigt sich aber mit allen Tonabnehmern das Bild zweier Plattenspieler, die zwar spät auf den Markt kommen, dafür aber ausgeschlafene Technik und einen wirklich überzeugenden Klang bieten.

Fazit

Das späte Plattenspielerdebüt der Firma AVM mit gleich zwei Volltreffern: Der R 2.3 und der R 5.3 überzeugen optisch, technisch und klanglich in jeder Hinsicht.

Bezugsquellen

AVM Rotation R 2.3
AVM Rotation R 5.3

Kategorie: Plattenspieler

Produkt: AVM Rotation R 2.3

Preis: um 3590 Euro

12/2018

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Produkt: AVM Rotation R 5.3

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Ausstattung & technische Daten: AVM Rotation R 2.3
Vertrieb AVM, Malsch 
Telefon 07246 309910 
Internet www.avm.audio 
Garantie (in Jahre) 2 Jahre 
B x H x T (in mm) 462/155/350 
Gewicht (in Kg) 12 kg 
Unterm Strich ... Das späte Plattenspielerdebüt der Firma AVM mit gleich zwei Volltreffern: Der R 2.3 und der R 5.3 überzeugen optisch, technisch und klanglich in jeder Hinsicht. 
Ausstattung & technische Daten: AVM Rotation R 5.3
Vertrieb AVM, Malsch 
Telefon 07246 309910 
Internet www.avm.audio 
Garantie (in Jahre) 2 Jahre 
B x H x T (in mm) 470/175/390 
Gewicht (in Kg) 17 kg 
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Autor Thomas Schmidt
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Datum 19.12.2018, 09:56 Uhr
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