Kategorie: Lautsprecher Stereo

Standlautsprecher · Revival Audio Atalante 7 Evo


Wenn Hub keine Rolle spielt

Lautsprecher Stereo Revival Audio Atalante 7 Evo im Test, Bild 1
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Die 2 x 55 Kilogramm der Revival Audio Atalante 7 Evo muss man erstmal bewegt bekommen. Wenn sie aber dann stehen und loslegen, muss man nicht mehr viel tun. Außer Grinsen.

Die Frage stelle ich mir immer wieder bei großen Lautsprechern: Wer kann sich die hinstellen? Ich meine, es ist ja nicht damit getan, dass sie irgendwie in die Ecken passen (wo sie schonmal gar nicht stehen sollten, nebenbei bemerkt). Diese Lautsprecher benötigen selbstverständlich ordentlich Luft um sich rum. Auf den schönen Fotos des Herstellers ist das vorbildlich gelöst. Es hilft halt manchmal, in einer Villa zu wohnen.  

Wie dem auch sei: Wer sich das Paar hinstellen kann und will, muss zuvor 10.000 Euro ausgeben. Das ist eine Menge Holz, aber sicher nicht schlecht angelegt. Dennoch ist es bei diesem Preisschild tröstlich, dass der Ständer zum Lieferumfang gehört.

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Unser Testmuster war optisch noch Vorserie, technisch aber „fertig“ und wurde noch in vier Kartons geliefert. Wer ein Serienmodell erwirbt, bekommt nur zwei Kartons, da die Lautsprecher bereits auf den Ständern montiert ausgeliefert werden. Das ist praktisch, macht die Angelegenheit aber nochmal 12 Kilogramm schwerer, sodass man bei insgesamt 67 kg pro Kanal landet.  

Die Maße sind immens, die Bilder täuschen etwas. Ohne Ständer hat die Atalante 7 Evo eine Höhe von 82 cm bei 46 cm Breite und 48 cm Tiefe. Der Ständer addiert 34 cm Höhe. Diese Fakten sollte man kennen, bevor man sich in die Atalante 7 verliebt.  

Sich verlieben


Ich habe schon mehrere Lautsprecher der Franzosen Daniel Emonts und Jacky Lee gehört. Sie waren alle exzellent, insbesondere angesichts des Preises. Und gerade die Modelle der Atalante-Reihe sind schlicht super. Eine Variante mit 15-Zoll-Tieftöner? Da bin ich sofort dabei! Aber es ist ein wenig unfair, denn vermutlich denkt jeder bei der 7 Evo zunächst an Bass. Überlegt vielleicht, welche Stücke er ihr als erstes zufüttern will. Aber dies ist keine Krawall-Box, die einfach nur Pegel machen will. Dagegen spricht schon die Verwendung eher nobler Treiber. Davon finden sich hier pro Kanal drei Stück. Neben dem 38-cm-Bass sticht insbesondere der große Kalottenmitteltöner ins Auge. Der Hochtöner wirkt im Vergleich geradezu winzig, ist aber nicht minder wichtig.

Mit einem Durchmesser von 28mm ist der Hochtöner einer der größeren.

Lautsprecher Stereo Revival Audio Atalante 7 Evo im Test, Bild 3
Wie man sieht, ist die Evo 7 sehr aufwendig verstrebt. Kein Wunder bei der Energie, die der Bass freisetzt
Seine Membran besteht aus einer Polyester-Faser namens Tetoron. Das beschichtete Gebilde hat eine deutlich höhere Steifigkeit als eine Seidenkalotte, ohne Nachteile mitzubringen. Ganz im Gegenteil: Die Entwickler versprechen ermüdungsfreies Hören und Neutralität. Das Neodym-Magnetsystem hat gegenüber dem Vorgängermodell 5 dB mehr Wirkungsgrad, was sich durchaus in bessere Dynamik niederschlagen kann. Direkt hinter der Membran, das gilt auch für den Mitteltöner, sitzt eine kleine Kuppel, ich tippe auf Kunststoff, die dazu dient, über 97 Prozent der entstehenden Resonanzen des Hochtöners zu absorbieren. Die Technologie hört auf den Namen ARID (Anti Resonance Inner Dome). Diese Technologie steckt auch im Mitteltöner, wo sie über 96 Prozent der Resonanzen absorbiert. Auch hier spielt eine Tetoron-Membran, auch hier sorgt ein kräftiges Neodym-Magnetsystem für den Antrieb. Des Weiteren wurden die Kühlung, die Aufhängung, der rückseitige Luftstrom und die Transienten-Wiedergabe verbessert.  

Was uns zum Bass bringt. Das (optische) Herz des Lautsprechers ist beeindruckend. 15 Zoll in einer HiFi-Box sind sehr selten. Die Membran besteht aus einem Basalt-Sandwich, also vermutlich haben die Entwickler Vulkangesteinsmehl mit Harz oder Ähnlichem vermischt und mit zwei Kunststofflagen verbacken. Das ist keine schlechte Herangehensweise, bekommt man so doch eine schön schwere, resonanzarme Membran, wie man sie beim Bass in dieser Größe haben will. Das Ding muss schließlich möglich gut kolbenförmig schwingen. Der Hersteller verspricht einen ganzen Zentimeter linearen Hub, das reicht locker. Die Schwingspule hat einen Durchmesser von mächtigen drei Zoll, der Magnetantrieb ist ausgesprochen kräftig und der Hersteller verspricht mit satte 23 Hz nicht zu viel, Braucht man zwar nicht, aber macht ja erstmal Eindruck. Eindruck macht auch das Innere des Lautsprechers. Die Bassmembran vermag enorme Kräfte zu entfesseln, kein Wunder, dass das Gehäuse entsprechend aufwendig verstrebt ist. Es hat übrigens ein Volumen von 150 Litern, was für einen Basstreiber dieser Größe wohl ein ziemlich ideales Arbeitsumfeld darstellen dürfte.

Das Reflexrohr ist optisch etwas unglücklich auf der Front platziert, was nur so lange eine Rolle spielt, wie man die Stoffabdeckungen nicht nutzt, die die komplette Front abdecken (was ich persönlich optisch sehr mag). Der bereits erwähnte Ständer passt wunderbar zur Box, mit dem könnte ich gut leben, wohingegen viele Ständer, etwa der der Opera-Box, meinem Anspruch nicht ganz genügen, da zu instabil.  

Hörtest


So, und wenn die Chose dann steht und der Verstärker passt (dazu später mehr), dann bleibt nur noch Freude. Ganz zart starteten wir mit Tom Pettys „Wildflowers“, davon „Time To Move On“. Und sofort springt einen diese großartige Lockerheit an, die Atalante Evo 7 schüttelt Musik quasi aus dem Ärmel, ohne jede Anstrengung, und zwar nicht nur im Bass, wo man das erwarten kann. Der Mittelhochton bei Petty war wunderbar feingliedrig, agil, detailreich und angenehm timbriert. So lasse ich mir das gefallen. Und man kann auch was lernen, zum Beispiel dass im Titelstück ab Minute zwei eine tiefe Trommel dazukommt, die mir noch nie aufgefallen ist.  

Nik Kershaws „I Won’t Let The Sun Go Down“ im 7’-Remix von Simon Boswell lässt es ordentlich knallen. Aber was war das? Das tat plötzlich richtig weh. Auch war jede Knackigkeit im Mittelton verschwunden. Was war passiert? Wir hatten, weil er mehr Leistung liefert, kurzzeitig vom Soulnote A-3 zum Exposure 3510 gewechselt. Aber dieses Duo wollte nicht miteinander. Jede CD spielte plötzlich nervig, als sei der Hochtöner neu und weit davon entfernt, eingespielt zu sein. Die Durchhörbarkeit litt wahrnehmbar. Das ist sehr ungewöhnlich, der Exposure ist ohne Frage ein super Gerät, das bisher mit allen Boxen zurechtkam… Deutlich besser ging es mit dem Block A-200, der mit echt mit jedem Test mehr ans Herz wuchs. Das ging schon wesentlich besser, lockerer, sanfter. Das kann man so kombinieren, aber der Soulnote macht alles nochmal um Längen besser mit der Atalante. Und laut Vertrieb und Handel ist es wohl nicht ungewöhnlich, dass der Großteil des Budgets in die verstärkende Elektronik wandert.  

Und hört man dieses Duo, kann man nur sagen: ja, richtig so! Die Bassschläge bei „Killing In The Name“ (bei „And Now You Do What They Told Ya“) hauen in die Magengrube, die Box marschiert durch diesen Song, wie ich es noch nie gehört habe! Das ist so präzise und ultra-knackig, ein Gedicht! Es ist halt ideal, wenn der Schallpegel nicht über Hub sondern über Fläche entsteht, so bekommt man eine sagenhafte Mühelosigkeit, die wohl sonst nur ein exzellenter Subwoofer liefert. Falcos „Brillantin’ Brutal“ drückte ebenfalls in die Magengegend, kam dynamisch und herrlich mitreißend aus den Membranen. Bei gehobenem Pegel musste man bei einigen Impulsen auf „Ihre Tochter“ blinzeln, das erlebt man auch nicht häufig.  

Aber auch die Sprachverständlichkeit ist top, die räumliche Abbildung, die Durchhörbarkeit, auch wenn das keine typisch audiophile Box ist. Sie hat mehr als ausreichend Feingeist und zeigte bei Pure Desmond „Plays James Bond Songs“, wie man Details (etwa Anblas- und Klappengeräusche) unaufdringlich aber doch klar serviert und dabei einen Kontrabass lebensecht in den Hörraum stellt. Das ist Musikhören als Erfahrung, im allerbesten Sinne!

Fazit

15-Zöller haben schon was. Flankiert man sie mit Top-Treibern für Höhen und Mitten, wie bei der Revival Audio Atalante 7 Evo, dann ist das Ergebnis atemberaubend. Hier wussten die Entwickler genau, was sie tun. Dieser Lautsprecher ist ein würdiges Top-Modell der Atalante-Baureihe. Was soll da noch kommen?

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Kategorie: Lautsprecher Stereo

Produkt: Revival Audio Atalante 7 Evo

Preis: um 10000 Euro

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5/2025
5.0 von 5 Sternen

Referenzklasse
Revival Audio Atalante 7 Evo

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Bewertung 
Klang 70%

5 von 5 Sternen

Labor 15%

5 von 5 Sternen

Praxis 15%

5 von 5 Sternen

Ausstattung & technische Daten 
Kategorie Standlautsprecher 
Preis (in Euro) 10.000 Euro 
Vertrieb: BT HiFi Vertrieb, Erkrath 
Telefon: 02104 175560 
Internet bt-hifi.com/revival-audio/ 
Ausstattung
Ausführung Walnuss & Ebenholz 
Abmessungen (B x H x T in mm) 456/1160/480 
Gewicht (in Kg) 67 kg 
Prinzip 3-Wege-Bassreflex 
Garantie 2 Jahre 
+ sagenhaft lockerer, tiefer Bass 
+ feine Auflösung, luftiger, räumlicher Klang 
+/- - groß und schwer / Optik nicht jedermanns Sache 
Klasse Referenzklasse 
Preis/Leistung hervorragend 
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Datum 06.05.2025, 09:57 Uhr
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