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Soundtuning
Bei Audiotec Fischer im sauerländischen Schmallenberg hat man sich Gedanken gemacht, wie sich der Klang von Originalradio und -lautsprechern einfach und wirkungsvoll verbessern lässt. Wir machen den Praxistest in drei Fahrzeugen.
Lesern dieser Zeitschrift dürfte eigentlich klar sein, was man für guten Sound im Auto alles braucht. Jeder Fachhändler hält eine Auswahl an Radios, Verstärkern, Lautsprechern und Subwoofern bereit, mit denen sich von der günstigen Einsteigeranlage bis zum High-End-Traum alles machen lässt, was man sich nur wünschen kann. So eine Komplettlösung geht natürlich immer – nur was ist zu tun, wenn gar kein aufwendiger Umbau in Planung ist?
Woran liegt’s?
Um dem Klang im Auto auf die Sprünge zu helfen, muss man erst einmal begreifen, wo es hakt. In den meisten Fahrzeugen ohne ein „Premium-Soundpaket“ ist in der Regel ein Werks-Autoradio vorhanden, das direkt die Lautsprecher in den vorderen und hinteren Türen antreibt.
Wie geht’s richtig?
Die Ursache für schlechten Klang lässt sich finden, wenn man sich verdeutlicht, wie Klang zustande kommt. Bei fehlendem Bass, fehlenden Höhen oder bei quäkenden Stimmen ist der Frequenzgang schuld. Das liegt entweder an den Lautsprechern selbst, kann aber auch durch ungünstige Einbauplätze verursacht sein. Wenn das Musikgeschehen diffus erscheint oder die Stimme aus den Tiefen des Fußraums oder von irgendwoher kommt, liegt es dagegen am Zeitverhalten. Optimalen Klang erreichen wir umgekehrt, wenn der Frequenzgang stimmt und die Signale der Lautsprecher zeitrichtig ankommen. Und um genau das zu erreichen, gibt es eine Wunderwaffe: den DSP oder Klangprozessor. Das Eingangssignal von den Lautsprecherstrippen wird digitalisiert und mittels der verschiedensten Filterfunktionen korrigiert. Das schließt ein völlig frei programmierbares Equalizing genauso ein wie eine Zeitverzögerung bestimmter Kanäle.
DSP-Endstufen
Was liegt also näher, als den benötigten Prozessor direkt in eine Endstufe zu packen? Helix hat gleich zwei solcher Modelle im Programm. Die PP40 DSP, die es auch ohne Prozessor als PP40 gibt, ist eine Vierkanalendstufe, mit der sich bereits der gewünschte Effekt erzielen lässt: Zwei Kanäle für vorne und zwei für die serienmäßigen Hecklautsprecher – und fertig. Das zweite Modell heißt PP20 DSP, wir haben es aber nicht mit der kleinen Schwester der PP40 zu tun, sondern mit einem deutlich vielseitigeren Maschinchen. Bei nur 17 cm Länge enthält die PP20 DSP acht Kanäle mit jeweils echten 30 Watt. Das wird möglich durch modernste Technologie mit vieretagigen Platinen und SMD-Bestückung. Der DSP ist natürlich mit drin und auch hier kommt modernste und vor allem durchdachte Technik zum Einsatz. Damit der Klang nicht bei der Lautstärkeregelung beschnitten wird und der DSP immer gut ausgesteuert ist, rechnen die Helix-Prozessoren mit satten 56 Bit (obwohl eine CD nur 16 Bit „breit“ ist). Für moderne Fahrzeuge mit Start- Stopp-Benzinsparmodus ist die PP20 DSP unterspannungsfest, so dass sie auch bei der Anlasserbetätigung nicht ausgeht. Für Autos ohne serienmäßigen Musikplayer-Eingang bringt die Endstufe USB- und Klinkeneingang mit.
Einbau und Einstellung
Der springende Punkt ist natürlich die Einstellung des Prozessors. Schließlich muss der DSP ja wissen, was er tun soll. Und das ist bei jedem Fahrzeugmodell anders. Es muss ja der individuelle Frequenzgang mit allen Überhöhungen und fehlenden Frequenzstückchen korrigiert werden, und eine Laufzeitkorrektur ist von der räumlichen Entfernung der einzelnen Lautsprecher abhängig. Um die Möglichkeiten eines Klangprozessors auszunutzen, ist daher Messtechnik nötig. Das Fahrzeug wird dazu bei den Technikern im Sauerland perfekt eingemessen. Die so erstellten Setups können kostenlos bei www.audiotecfischer.com heruntergeladen werden. Das Ganze auf einer Micro-SD-Karte in den passenden Slot der Endstufe – fertig. Als Sahnehäubchen gibt es zu den Endstufen einen Kabelsatz. Natürlich fürs Fahrzeug passend abgelängt und mit dem richtigen Stecker für den Fahrzeug-Kabelbaum hinter dem Originalradio.
Basserweiterung
Wer etwas mehr Bass im Auto will, kann diesen ebenfalls mit den Helix-PP-Verstärkern holen. Bei der PP40 DSP lassen sich problemlos die Rear-Kanäle für einen Sub nutzen. Entweder ein passendes Setup herunterladen oder Plan B: Wie die PP20 DSP verfügt auch die 40er über ein „Mäuseklavier“. Mit dieser DIP-Schalter-Leiste lassen sich die grundlegenden Einstellungen auch ohne Setup-Datei vornehmen. Beim Bassbetrieb kommt die kleine PP20 DSP voll zum Zuge. Sie hat ja acht Kanäle, von denen die „hinteren“ vier ganz wunderbar Bass machen können. Die 4 x 30 Watt wachsen an 2 Ohm sogar auf 4 x 40 Watt an – genug für einen ordentlichen Subwoofer. Selbstverständlich gibt es von Helix auch den genau passenden Spielpartner. Der neu entwickelte PP 7E arbeitet mit zwei 7“-Basschassis von denen jedes über eine 2 x 2-Ohm-Doppelschwingspule versorgt wird. Passt genau auf die hinteren vier Kanäle der PP20 DSP. Das ist wörtlich zu nehmen, denn der Sub gehorcht mit fertigem Systemkabel natürlich auch der Plug&Play-Maxime.
Praxistest im Opel
Wir hatten die Gelegenheit, drei Fahrzeuge anzuhören, jeweils im Vergleich original gegen PP20 DSP. Den Anfang macht ein Opel Corsa D, der am selben Morgen frisch hereingekommen war und noch in der Messwerkstatt stand. Einmessen live also. Flugs war das OEM-Radio raus und in Sekundenschnelle der Helix-Kabelsatz eingesteckt. Die PP20 DSP wandert fürs Erste lose in den Fußraum. Dann schnell das Subwooferkabel eingeklickt, den handlichen Sub in den Kofferraum und es kann losgehen. Etwas zusätzlicher Kabelsalat geht auf das Konto des Messsystems, dann erscheinen auf den zwei großen Monitoren vor der Windschutzscheibe die Programmieroberfläche für den Prozessor und ein Messfenster, in dem z.B. der Frequenzgang angezeigt wird. Die Voraussetzungen im Corsa sind nicht die schlechtesten, immerhin gibt es ein Zweiwegesystem mit 16ern in den Türen und Hochtönern am Türöffner. Original ist das Auto sogar anhörbar, wenn auch alles andere als gut. Das wird deutlich, wenn man auf die Nachrüstlösung umschaltet. Auch ohne Sub wird der Klang plötzlich klar und durchhörbar. Eine vollkommen korrekte Bühne erscheint über dem Armaturenbrett, das macht sogar beim Radiosprecher deutlich mehr Spaß. Bei Musik gewinnen die Höhen und es gibt Dynamik, so dass der Sound richtig Drive bekommt. Tonal ist die Sache rund, alles hört sich an, wie es soll. Kommt dann der Subwoofer dazu, gibt es ein Tieftonfundament, das einfach passt. Sogar die komplette Bassdrum in Originalgröße steht mit vorne auf der Bühne. Der Bass ist da, er kommt aber nicht aus dem Kofferraum. Steigerung vom recht ordentlichen Niveau: mindestens 100 %.
Mazda 6
Im Mazda heißt es retten, was zu retten ist. Leider gibt es ab Werk nur kleine Ovali-Breitbänder, die zu allem Überfluss noch ganz unten in der Tür sitzen. Original klingt’s muffelig bis dumpf. Auf Knopfdruck gibt es wieder eine Bühne, die jedoch nicht über das Armaturenbrett hinauskommt. Stimmen hören auf zu näseln und es kommen ein paar Höhen dazu, so dass die Musik an Glanz gewinnt. Richtig prickelnd ist es nicht, aber um 200 % besser als vorher.
BMW 1er
Das krasseste Beispiel unseres Testtrios kommt aus München. Im Originalzustand ist der Premium-Kleinwagen eine Frechheit. Die Hochtönerplätze im Spiegeldreieck sind leer, der Breitbänder oben in der Tur quäkt mitleiderregend. Der Fahrer sitzt auf einem akustisch nicht vorhandenen 20er-Flachwoofer und hinten in der Hutablage findet sich ein Pärchen 10er-Tieftöner. Ab Werk stimmt gar nichts. Gleichzeitig dumpf und nervig, macht der BMW eine klägliche Figur. Nach dem Umschalten auf die PP20 DSP wird daraus ein richtig gut klingendes Auto. Tonal ausgewogen und mit dem Dynamikschub macht plötzlich Musik jeder Art richtig Spaß! Der Wagen hat eine vollkommen gute räumliche Abbildung, von der vorher rein gar nichts da war. Obwohl die Breitbänder auf Ellenbogenhöhe liegen, wird eine hoch stehende Bühne erzielt, die eine feste Mitte hat. Der Muff ist weg, dafür gibt’s recht anständige Höhen. Nicht wie eine hochklassige Komplettanlage, aber im Vergleich zu vorher ein Unterschied wie Tag und Nacht. Man hat einfach das Gefühl, dass der Sound stimmt und alles passt. Steigerung: in Prozenten nicht auszudrücken, aber ganz, ganz viel.
Fazit
Um Klangprobleme an der Wurzel zu packen, sind intelligente Lösungen nötig. Die eleganteste kommt zurzeit von Helix. Die DSP-Verstärker können in der Praxis voll überzeugen. Die Plug&Play-Lösung ist dabei keine Konkurrenz zu einer vollwertigen Anlage. Wer richtigen Spitzenklang wie im Wohnzimmer (oder besser!) mit allem drum und dran will, sollte weiterhin mit einer vollständigen Car-HiFi-Anlage liebäugeln. Wie toll so eine kleine PP20 DSP funktioniert, ist aber schon verblüffend. Und eine derart konsequente Umsetzung des Plug&Play-Konzepts von Einbau bis Einstellung ist einzigartig.Kategorie: Car Hifi Endstufe Multikanal
Produkt: Helix PP20 DSP
Preis: um 370 Euro
304-2071
Monsteraudio GmbH |
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenVertrieb | Audiotec Fischer, Schmallenberg |
Internet | www.audiotec-fischer.com |
Maße (in mm) | 167/140/42 |