Mit der RX2 PRO kündigt Brax nicht weniger als die Endstufe der Superlative an, vollgepackt mit Innovation und das erste Class-D Design der Marke.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Genelec 8260 APM
Richtungsweisend
Der Name Genelec hat unter Profis einen exzellenten Klang, gehören die Monitore aus dem finnischen Iisalmi doch zu den Lieblingswerkzeugen der Toningenieure weltweit. Das sollte auch den einen oder anderen HiFi-Jünger aufhorchen lassen. Hören wie die Profis, das wär doch was?
Absolut linear arbeitende Lautsprecher und unverfälschter Klang – so argumentieren fast alle Anbieter von HiFi-Lautsprechern. Doch niemand nimmt dieses Thema so ernst wie die Studiofraktion. Denn bei Profilautsprechern ist es unabdingbar, dass sie perfekt funktionieren – mit einem „krummen“ Studiomonitor Musik aufnehmen ist wie mit einem krummen Lineal gerade Linien ziehen, also ziemlich unmöglich. Daher legen die Hersteller von Monitoren allerhöchsten Wert auf korrekte Wiedergabe, und der Lautsprecher wird konsequenz darauf hin designt.
Das Ergebnis aus dem Hause Genelec wird optisch bei dem einen oder anderen auf Ablehnung stoßen, die Form der 8260 ist schon ziemlich gewöhnungsbedürftig. Immerhin ist der Lautsprecher auch in Schwarz oder Weiß erhältlich, gegen Aufpreis. Dabei muss die 8260 genauso aussehen wie sie aussieht, an ihr haben die finnischen Techniker nichts dem Zufall überlassen. Die geschwungenen Formen des massiven Alu-Druckgussgehäuses (ein Lautsprecher wiegt gut 25 Kilo) entsprechen rein akustischen Erfordernissen. Da geht es auch darum, Beugungseffekte an den Schallwandkanten zu vermeiden, das ist klar. Die gesamte Box inklusive Seiten und Rückwand ist so geformt, wie es akustisch am besten ist. Am deutlichsten wird dies, wenn man die Schallwand einmal näher betrachtet. Der Hochtöner ist ein Stück nach hinten verlegt, was die akustischen Zentren von Tiefton- und Hochtonabteilung auf gleichen Abstand zum Hörer bringt. Zusätzlich spielt der Hochtöner in eine breit öffnende Hornkontur, im Fachjargon auch Waveguide genannt. Dieses dient dazu, im unteren Übertragungsbereich des Töners einen lineareren Amplitudenverlauf zu erzielen und vor allem das Abstrahlverhalten unter Winkel zu optimieren. Nur wenn sich Tiefton und Hochton in dieser Hinsicht möglichst ähnlich verhalten, gelingt das, was als Constant Directivity ganz oben auf der Wunschliste bei Profilautsprechern steht: die spektral gleiche (oder möglichst ähnliche) Schallabstrahlung in alle Richtungen. Das ist ein hehres Ziel, und um diesem einen Schritt näher zu kommen als mit einem normalen Zweiwege-Nahfeldmonitor, setzen die Genelec-Jungs bei der 8260 auf drei Wege. Bei dem „Hochtöne“ handelt es sich nämlich um eine sehr kompakt bauende Koaxeinheit mit 12-cm-Mitteltöner. Damit ist die 8260 das größte Modell der kompakten 8000er-Serie und gleichzeitig der kleinste Dreiwegmonitor von Genelec. Dieser Koax hört auf den Namen MDC (Minimum Diffraction Coaxial) und ist nebenbei der perfekteste Koaxtreiber, den ich je in die Finger bekommen habe. Minimum diffraction zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Design. Hier beim Koax entpuppt sich das, was man zuerst für die Schallführung des Hochtöners hält, als Konusmembran des Mitteltöners, die perfekt die Form des Waveguides darstellt. Nun ist es auch von anderen Herstellern bekannt, dass die Form der äußeren Koaxmembran dem Hochtöner als Hornfortsatz dient, doch so konsequent wie Genelec hat bisher noch kein Hersteller das Thema umgesetzt. Der Mittelkonus besteht aus einem Sandwichmaterial mit einer fast flockigen Beschichtung, eine Eigenentwicklung mit ganz offensichtlich perfekten Eigenschaften. Zwei Tricks jedoch unterscheiden den MDC von allen anderen Koaxen: Zuerst natürlich das MD-Design, was die konsequente Vermeidung aller Kanten bedeutet (und natürlich die richtige Formgebung inklusive des Boxengehäuses). Der zweite Trick zielt in die gleiche Richtung: die Auslegung des Koaxes als reiner Mitteltöner. Nur durch die Vermeidung von nennenswerten Membranhüben bleibt die perfekte Form auch im lauteren Betrieb des Lautsprechers erhalten. Umgekehrt ist es anschaulich, dass bei einem Breitbandkoax, der auch Tiefton machen muss, Dopplerverzerrungen durch das sich hin und herbewegende „Hochtonhorn“ entstehen. Bei der 8260 arbeitet der Koax als reiner Mittelhochtöner nur bis hinunter zu 470 Hz. Das im HiFi-Sektor oft als highendig gepriesene Hinunterprügeln auf minimale Trennfrequenz vermeidet Genelec somit aus gleich mehreren Gründen. Auch unsere Messtechnik beweist, dass dieser Koax über jeden Zweifel erhaben arbeitet, es gibt nur minimale Verzerrungen und dafür ein perfektes Rundstrahlverhalten. Der Tieftonpart sieht neben diesem Über-Mittelhochtöner geradezu banal aus. Ein 25er im Bassreflexgehäuse steht immerhin für reichlich Membranfläche, er läuft unglaublich souverän bis in unterste Bassregionen und schließt perfekt an den Koax an. Dafür verantwortlich ist die Elektronik, die 8260 ist selbstverständlich eine DSP-gesteuerte Aktivbox mit drei Verstärkerzügen für die drei Wege. Im Studio geht es natürlich digital rein (bis 192 kHz/24 Bit), über die analogen XLR passt die Genelec jedoch an jede HiFi-Anlage. So ein DSP kann dann auch die perfekte, steile Trennung der Chassis genauso bewerkstelligen wie einen Rest Zeitkorrektur. Unter 30 Hz schneidet er per Subsonicfilter ab, außerdem sind die im Studiobereich üblichen Korrekturmöglichkeiten inbegriffen, die eine Anpassung an den Hörraum erlauben. Wandnahe Aufstellung, eher absorbierende oder reflektierende Umgebung lassen sich blitzschnell einstellen. Ganz rustikal geschieht dies über ein Mäuseklavier an der Rückseite, es gibt jedoch eine PC-Anbindung bis hin zur automatischen Einmessung. Die kompletten Steuerungsmöglichkeiten hier zu beschreiben, würde den Rahmen sprengen; es sei jedoch erwähnt, dass der Genelec-Fachhändler diesen Service auch durchführen kann, so dass der Erwerb des PC-Kits keinesfalls zwingend ist. Ich kam jedenfalls prima klar mit der etwas forscheren der beiden über Schalter möglichen Basskorrekturen, im Neutralzustand war mir die 8260 glatt zu mächtig untenrum. Das Klangerlebnis, auf das jeder HiFi-Hörer natürlich aus ist, fällt dann auch gleichzeitig spektakulär und neutral aus. Über die 8260 hört man Musik auf ganz eigene Art und Weise. Zuerst klingt es keinesfalls besonders – ganz normal und ohne Effekthascherei. Dann irgendwann „rastet der Sound ein“, und alles gelingt der Box sensationell einfach und selbstverständlich. Die Lautsprecher sind plötzlich weg und die Musik steht wie angenagelt in der Luft. Ein perfektes Auflösungsvermögen über den gesamten(!) Frequenzbereich lässt diesen Lautsprecher ebenso als Einheit auftreten wie die perfekte Raumillusion, die er erzeugt. Ich höre, wie die dicken Saiten einer akustischen Bassgitarre gewickelt sind, das Ausschwingen von Schlagzeugbecken bekommt einen neuen Touch. Und die Stimmen gelingen ungeheuerlich direkt, authentisch und gnadenlos offen. Für den badewannenverwöhnten HiFi-Hörer ist die Genelec, wie zu erwarten war, etwas mittig timbriert. Wer dreimal hinguckt, erkennt auch im Frequenzschrieb eine minimale Präsenzbetonung – die liegt wohl im Zehntel-dB-Bereich, und jede HiFi-Box erblasst vor Neid ob der Messergebnisse der 8260 ... Nach sorgfältiger Justierung (Constant Directivity bedeutet keineswegs, dass es egal ist, wo die Boxen hinzeigen!) und etwas Einhören ist ganz sicher klar, dass die Genelec 8260 zum Besten gehört, mit dem sich im Wohnzimmer Musik hören lässt. Zum objekiv Besten, hätte ich fast gesagt.Fazit
Ungewöhnlich kompakt für einen Dreiwegemonitor gehört die Genelec 8260APM doch zu den ganz Großen, was die Performance angeht. Die 8260 vereint konsequente Technik mit hundertprozentiger Detailtreue und gnadenloser Offenheit. Optik und Preis weisen sie als Profilautsprecher aus, für einen hübsch gemachten High-End-Heimlautsprecher bezahlen Sie ungleich mehr.Kategorie: Lautsprecher Stereo
Produkt: Genelec 8260 APM
Preis: um 8800 Euro
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenPreis: | 8800 inkl. Standfüße |
Vertrieb: | Audio Export, Heilbronn |
Telefon: | 07131 26360 |
Internet: | www.audioexport.de |
B x H x T (in mm): | 358/593/344 |
Ausführung: | Oberflächen: weiß, schwarz beide gegen Aufpreis |
Zubehör: | Einmessbox (ohne Mikro) 280 Euro, Einmesskit inkl. Mikro 700 Euro |