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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Miyajima Takumi
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Nein, keine Sorge: So schlimm wie der Titel der Geschichte es befürchten lässt, ist es dann doch nicht: Auch das Takumi ist ein ganz besonderer Tonabnehmer – nur seine technischen Daten sind nicht ganz so extrem wie die seines Kollegen Shilabe. Das Preisschild übrigens auch nicht
Mit Freude, etwas Gruseln und ein bisschen Wehmut erinnere mich an das Shilabe von Miyajima zurück, das mich eine ganze Weile auf meinem analogen Weg begleitet hat. Wehmut, weil es mich dann, so der Lauf der Dinge, auch wieder verlassen hat, wie alle Testgeräte, mit denen wir hier meist nur einen begrenzten Zeitraum spielen dürfen. Freude, weil es mich fasziniert hat wie kaum ein anderes Tonabnehmersystem. Das wiederum hat nicht nur, aber auch, mit dem leichten Gruseln zu tun, das mich auch heute noch überfällt, wenn ich an das Shilabe zurückdenke.
Das System ist nämlich durchaus speziell – ein extrem scharfer Shibata-Schliff, kombiniert mit einer fast nicht vorhandenen Compliance und der daraus resultierenden erforderlichen Auflagekraft von über drei Gramm lässt auch den erfahrenen Tonabnehmer- Justierer ein bisschen schwitzen. Richtig eingestellt und am richtigen Arm belohnt das Shilabe aber mit mannigfaltigen Tugenden – eine traumhafte Kombination aus Lebendigkeit und Feinsinnigkeit. Dennoch sind wir Miyajima dankbar dafür, dass es mit dem „Kansui“ die Qualitäten des Shilabe auch in einer etwas zivileren Version gibt – und mit dem „Takumi”, unserem aktuellen Testsystem, einen Tonabnehmer, der mit einem weitgehend baugleichen Innenleben nur knapp die Hälfte kostet, nämlich 1.800 Euro. Zunächst aber noch ein Wort zum restlichen Sortimenet Miyajimas: Es gibt eine ganze Reihe an echten Monoabtastern, dazu ein inzwischen recht beachtliches Sortiment an Stereo-Systemen. Stolz ist man bei Miyakima auf die selbst entwickelte Aufhängung der Nadel mit Spulenkörper. Wie das Shilabe kommt auch das Takumi ohne den Spanndraht aus, der in den meisten MC-Systemen die Nadelträger- Spuleneinheit fixiert. Dies erreicht Noriyuki Miyajima, indem er den Gummidämpfer einfach vor den Spulenträger setzt – der Nadelträger wird durch den Dämpfer geführt. Von hinten fixiert eine angespitzte Stellschraube den Spulenträger in einem fest definierten Punkt genau in dessen Zentrum. Auf diese Weise können sich die Spulen noch um ihren Drehpunkt bewegen, das lineare Magnetfeld jedoch nicht mehr verlassen. Dazu kommt eine spezielle Wicklungstechnik der Spulen – nichtlineare Verzerrungen werden so minimiert. Die Aufhängung erfordert aber einen schwereren Tonarm und eine vergleichsweise lange Einspielzeit, da die Compliance ausschließlich vom Dämpfungsgummi abhängt – ein Spanndraht kann sich immer noch etwas längen, eine Schraube gibt nicht nach. Den reizvollen Gedanken, mit einem kleinen Schrauber selbst an der Compliance zu drehen, verbannt man am besten gleich wieder. Wie die anderen Stereo-MCs von Miyajima hat das Takumi einen Innenwiderstand von 16 Ohm und liefert eine Ausgangsspannung von 0,2 mV – damit ist es verhältnismäßig leise. Dennoch kann man mit der handelsüblichen Verstärkung von 60 dB gut arbeiten – die Phonostufe sollte aber einen brauchbaren Rauschabstand aufweisen. Und natürlich sollte man bei so einem System auch immer über den Betrieb mit Übertrager nachdenken – Miyajima hat da selbstverständlich etwas im Angebot. Der gegenüber den Top-Systemen etwas nüchterner und eckiger gehaltene Korpus besteht aus Grenadill, allerdings etwas weniger ebenmäßig als beim Shilabe. Der Nadelträger beherbergt einen elliptisch geschliffenen Diamant, die empfohlene Auflagekraft liegt bei 2,3 mN. Die dynamische Compliance wird mit 9 mm/N angegeben – ein Wert, den ich nach einer kurzen Überprüfung mit einer Testplatte grob bestätigen würde. Also keine Extreme, aber auch hier gilt: Der verwendete Tonarm darf ruhig etwas schwerer oder zumindest gut bedämpft sein. Mit dem Tonarm des EAT C-Sharp mit seiner einstellbaren Silikonöl-Dämpfung habe ich übrigens beste Ergebnisse erzielt, ebenso wie mit dem einzigartigen Rigid- Float-Tonarm, dessen zentrale Lagereinheit ja mit Ferrofluid bedämpft ist. Mit einem alten SME 3009 improved mit festem Headshell ging es eher nicht so gut – hier sind teilweise die im Musiksignal vorhandenen Bässe zu vorlaut geworden –, mit einem älteren 3009 Series II war die Welt dann wieder in Ordnung. Ich kann hier natürlich keinen ernsthaften Vergleich mit dem ehrwürdigen Shilabe anstellen – schlicht und ergreifend, weil ich das System schon eine ganze Weile nicht mehr habe. Was ich allerdings sagen kann: Auch das Takumi ist seit der ersten Montage nicht mehr von meinem Plattenspieler gewichen, außer, um auf einem anderen Plattenspieler montiert zu werden. Seine Stärke äußert sich vielleicht nicht ganz so stürmisch wie die exaltierte Dynamik und Spielfreude des großen Bruders – dennoch empfinde ich die Richtung als eine ähnliche: Satte Klangfarben auf einem extrem festen Tieftonfundament gehen einher mit einer extrem guten Trennschärfe weiter oben im Frequenzumfang. Dabei werden die Höhen (und damit die feineren Details einer musikalischen Darbietung) nicht über Gebühr herausgehoben, sie lassen sich aber mühelos aus dem sehr stimmig dargebrachten Gesamtkontext heraushören. Damit habe ich auch schon beschrieben, was die vielleicht wichtigste Qualität eines guten Tonabnehmers (und jeder Komponente einer Anlage) ist: Ausgewogenheit und damit uneingeschränkte Langzeitqualität. Und aus dieser ruhigen Überlegenheit heraus entfalten sich im Ohr nach und nach alle einzelnen Eigenschaften, die auch das Shilabe so faszinierend gemacht haben: Dynamik, Klarheit, atemberaubende räumliche Abbildung und auch diese schwer in Worten zu vermittelnde Lebendigkeit und Authentizität, die aus einem Teil einer Wiedergabekette erst etwas ganz Besonderes machen.Fazit
Das Takumi setzt die Geschichte der faszinierenden Miyajima-Tonabnehmer fort, kommt verdammt nah an die Qualität seiner größeren Geschwister heran, und das zu einem noch erschwinglichen Preis.Kategorie: Tonabnehmer
Produkt: Miyajima Takumi
Preis: um 1800 Euro
Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
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Innenwiderstand (in Ohm) | 16 |
Ausgangsspannung | 0,2 m V |
Frequenzumfang | 20 Hz – 25 kHz |
Auflagekraft | 2,3 mN |
Nadelschliff | elliptisch |
Compliance | 9 mm/N |
Gewicht (in g) | 8.9 |
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