Kategorie: Lautsprecherbausätze

Einzeltest: Mivoc K+T Pump it up


Pump it up!

Selbstbauprojekt Mivoc K+T Pump it up im Test, Bild 1
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Es ist insbesondere die Musik liebende Jugend, die gerne nach „mehr Bass!“ schreit. Und kosten darf das natürlich auch nix. Bitte, kann sie haben ...

Mit dem Preisverfall von Aktivmodulen für Subwoofer sind die zusätzlichen Bassmacher in den letzten Jahren auch für den Einsteigerbereich sehr erschwinglich geworden. Natürlich müssen die Hersteller bei Ausgangsleistung und Ausstattung gewisse Abstriche machen. Umso wichtiger ist, dass ein Modul mit dem richtigen Tieftöner kombiniert wird. Ein schwächliches 40-Watt-Endstüfchen wird den SPL-Bassboliden aus dem Car-HiFi-Bereich kaum mehr als ein müdes Lächeln abringen, während der 17er-Bass vom Wühltisch zwar billig ist, aber weder die erforderliche Membranfläche noch den nötigen Tiefgang mitbringt, um sich ernsthaft Subwoofer nennen zu dürfen. Auf die richtige Mischung kommt es an, auf die effiziente Nutzung des Vorhandenen und der gekonnten Kombination davon.

Bestückung


Diese fanden wir bei Speaker Trade in Solingen. Das im Selbstbau-Volksmund als Mivoc bekannte Unternehmen (auch wenn deren Tätigkeit über diese Marke hinausgeht) steht für stets preiswerte Chassis in ordentlicher Qualität. Diese Eigenschaft nutzen wir schon bei unseren „Versacubes“ in Ausgabe 6/2006, bei denen wir den 30er-Bass „AW 3000“ in ein geschlossenes Volumen sperrten und die notwendige Belastbarkeit schlicht aus der Addition von Tieftonwürfeln holten. Das war nicht schwierig, denn mit 49 Euro Listenpreis ist der AW 3000 ein willkommener Gast im Bassbereich.

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Eine stabile Papiermembran, eingefasst von einer langhubigen Gummisicke, ist für die Bewegung von reichlich Luft zuständig. Dabei assistieren ein stabiler, schwarz lackierter Aludruckgusskorb und ein gesund dimensionierter Antrieb mit perfekten Bassreflex-Parametern. Die 63-mm-Schwingspule sichert mit über 12 mm linearem Hub zudem eine ordentliche Großsignalfestigkeit. Dank 4-Ohm-Schwingspule nutzt der AW 3000 ein Subwoofermodul zudem perfekt aus. Diese haben bei dieser Nennimpedanz nämlich meist ihren „Sweet Spot“ aus Stabilität und Leistungsabgabe. An 8 Ohm treiben sie weniger Strom durch den Treiber, an 2 Ohm wird es ihnen dann doch schnell warm. Daher konnten wir für CT 245 zum preiswerten AM 80 von Mivoc greifen. Das sieht harmlos aus, bringt aber alles mit, was man braucht. 80 Watt RMS klingen nicht nach Bassgewittern, durch den exponentiell steigenden Leistungsbedarf bei wachsenden Lautstärken gewinnt man mit mehr Leistung jedoch sowieso nicht so viel, wie man meinen würde. Klar, ein paar dB mehr sind drin, und Leistungsreserven sind nie zu verachten. Das Modul kann den AW 3000 in dieser Konfiguration jedoch schon sehr gut aussteuern. Mit an Bord sind selbstverständlich noch eine Lautstärkeregelung, eine zwischen 40 und 180 Hz stufenlos einstellbare Trennung, eine fest eingestellte Bassanhebung mit plus 3 dB bei 40 Hz und ein damit verknüpftes Subsonic-Filter, welches den Amp unterhalb dieser Schwelle ausblendet. Das ist auch sinnvoll, erhöht es doch die Belastbarkeit des Treibers durch Schutz vor sehr niedrigen Frequenzen und vermindert zusätzlich den Leistungsbedarf. Ein Phasenschalter ermöglicht noch das virtuelle Umpolen das Chassis für perfekte Schalladdition mit den Lautsprechern. An Eingängen stehen sowohl ein Hochpegel- als auch ein Cincheingang zur Verfügung. Egal ob „Subwoofer-out“ oder direkt von den Lautsprechern, das Modul findet Anschluss. Die High-Level-Ausgangsklemmen können, müssen aber nicht für die Lautsprecher genutzt werden. Das schönste aber zum Schluss: Speaker Trade bietet aktuell AM 80 als optische B-Ware an, welche statt der sowieso schon schlanken 79 Euro nur 59 Euro kosten. Diese Charge wird zwar in wenigen Wochen ausverkauft sein, wird allerdings noch öfter wiederkommen. Daher kann ich nur raten: Beeilen Sie sich, billiger wird ein gescheiter, aktiver Selbstbau-Sub nicht mehr!

Gehäuse


Da Subwoofer immer mehr oder weniger gleich aussehen, haben wir uns auch für die Optik etwas ausgedacht. Ausgangspunkte waren der Volumenbedarf des AW 3000, der für die anvisierte untere Grenzfrequenz bei 60 Litern liegt, und die Tatsache, dass auch dieses Chassis eines von vielen ist, die von hinten einfach besser aussehen als von vorne. Nicht dass das Antlitz des Mivocs unansehnlich wäre, aber verchromte Polplatten undTechnik-bei-der-Arbeit-zusehen macht halt mehr an. Zudem ist es einem Subwoofer egal, wie er eingebaut wird, da Bündelung bei diesen Wellenlängen irrelevant ist und Frequenzganglinearität durch andere Faktoren bestimmt wird. Wir formten aus den 60 Litern plus Kammer für das Aktivmodul eine Säule, auf der der AW 3000 sein attraktives Hinterteil präsentieren darf. Die Idee: wenig Stellfäche. Nach oben ist nämlich an den meisten Orten Platz, daher ist es egal, ob dieser Subwoofer neben einem Regal, hinter einer Blume oder sonst wo steht. Da die Einbaulage wie schon erwähnt aber mehr oder weniger egal ist, haben wir für jene, die es doch etwas konventioneller bevorzugen, noch ein paar alternative Gehäuse(-Zeichnungen) auf unsere Homepage (www.klangundton.de) gepackt. Das Aktivmodul sitzt am unteren Ende der Säule, bevorzugt auf der Rückseite. Neben ihm erstreckt sich vom Boden aus noch das große Bassreflexrohr aus dem Mivoc-Programm, welches für noch mehr Tiefstton steht. Damit es adäquat arbeiten kann, muss natürlich etwas Abstand zum Boden her. Wir spielten im Hörraum mit diversen Höhen und einigten uns am Ende auf 6 cm als optimalen Wert. Weniger ließ den Tiefton etwas angestrengter und weniger druckvoll klingen, bei mehr ließ die Unterstützung der Grenzfläche schon wieder nach. Daher steht die Box auf vier 6 cm hohen Füßen aus zweimal 19-mm-MDF. Daraus besteht auch der Korpus, zusätzlich versteift von einem Holzkreuz in der Mitte. Der Optik helfen angefaste senkrechte Kanten deutlich, zudem kaschieren sie bei 19 mm Breite die Schnittkante. Auch oben sorgt die kleinere Fase für ansprechende Optik. Nötig sind diese Kniffe aber nicht, denn im Gegensatz zu Mittel- und Hochtönern scheren Bässe sich nicht um solche Kleinigkeiten. Auch hier haben wir am Ende der Aufbauanleitung wieder Tipps für die Gestaltung des Äußeren parat.

Messwerte


Ich muss gestehen, dass ich von den Messwerten des CT 245 positiv überrascht war. Für einen Verstärker, der bereits unterhalb von 40 Hz – wenn auch langsam – „zumacht“, ist der Frequenzumfang exzellent. Die Minus-3-dB-Punkte liegen bei maximaler Trennfrequenz bei 27 respektive 100 Hz. Für die Trennung nach oben ist allerdings der Minus-6-dB-Punkt relevant, er liegt bei 120 Hz. Die Abstimmung des Subs passt zudem insofern perfekt, dass er bei minimalerTrennfrequenz lediglich 2 dB an Pegel einbüßt. Dafür schiebt sich die untere Grenzfrequenz auf 25 Hz. Das ist sehr ordentlich – für Musik sowieso und auch absolut heimkinogerecht. Die minimale Trennfrequenz liegt bei 57 Hz, auch größere Lautsprecher finden in CT 245 also durchaus noch einen passenden Unterstützer.

Klang


Schon während der Fußhöhen-Ausprobier-Phase gewann ich ein gutes Bild von dem, was der Subwoofer im Hörtest veranstalten würde. Und das war ehrlich gesagt mehr, als ich erwartet hatte. Klar, Bass würde CT 245 schon machen. Dass dieser aber so kontrolliert und dabei druckvoll aus dem Gehäuse gepumpt wird, hatte ich nicht gedacht. Zudem zeigte sich der Bass äußerst gutmütig und spielte schon nach kurzer Einstellphase harmonisch mit den eigentlich zu kleinen Satelliten zusammen. Die Mär von der Nicht-Ortbarkeit von Subwoofern untermauerte er selbst bei recht hoher Trennung mit Fakten, indem er sich aus dem Geschehen ausblendete und erst dann wieder auffiel, als ich ihm probeweise den „Saft abdrehte“. Allerdings wurde dieser Subwoofer unter einem anderen Stern geboren, und auch dort sollte er scheinen. Also wieder Gas, und diesmal mit Schmackes. Auch das steckt der Cheap Trick ohne Murren weg und drückt einen mächtigen Bass in den Raum, der auch bei jugendgefährdenden Lautstärken erstaunlich präzise und kontrolliert bleibt. Endstufe und Tieftöner scheinen wie ein hervorragendes Team, welches sich auf seine Aufgabe eingeschworen hat und diese mit Spaß an der Sache erfüllt, ohne sich in sinnloser Rumwabbelei zu verlieren. Dabei ist unser Hörraum ja gesund groß, in einem kleineren Jugendzimmer geht da nochmal ganz anders die Post ab. Arme Eltern ...

Aufbauanleitung


Der Aufbau des Gehäuses beginnt auf dem Boden der Box, auf dem sich zwei Wände gegenseitig stabilisieren. Da rundherum symmetrisch gebaut wird, gibt es zu diesem Zeitpunkt noch kein „vorne“ und „hinten“. Dann kommt die Kammer für das Modul dran, die in einem Schritt eingesetzt wird. Gleichzeitig kommt das versteifende Kreuz zu diesem Zeitpunkt in die Box. Jetzt sollten die Seiten feststehen, die Rückwand bekommt zur Orientierung eine beliebige Markierung. Dann kommen die fehlenden beiden Wände, zuletzt der Deckel. Die jeweils zwei Bretter der Füße werden bereits parallel aufeinandergeleimt und können schon mal trocknen. Jetzt rücken wir dem Sub mit der Stichsäge zuleibe und machen die Löcher für das Modul, den Tieftöner und das Reflexrohr. Zusätzlich brauchen wir noch ein paar Löcher. Der Tieftöner passt auch mit Magnet nach innen in die Box, acht vorgebohrte Schraubenlöcher  machen das Befestigen später leichter. Selbiges gilt für das Aktivmodul, es braucht zusätzlich noch ein Loch für das Kabel zum Woofer. Selbiges muss noch mit einem Zwischenstück verlängert werden, da es nicht bis oben reicht. Und Löcher für die 6er-Holzdübel, welche die Stabilität der Füße verbessern, kommen in Fuß und Loch. Zwei Dübel gibt‘s pro Fuß, diagonal versetzt jeweils in eine der beiden Platten. Dübel und Flächen gut mit Leim versorgen, einpressen und durchtrocknen lassen. Dann wird grob auf Maß geschliffen, danach kommen die Fasen dran, die lediglich der Optik dienen. 19-mm-Fasen an den vier senkrechten Kanten kaschieren die Brettkanten, eine 10-mm-Fase an den Oberkanten hilft der Optik zusätzlich. Anschließend wird leicht genässt und fein geschliffen. Danach kommt das Finish, Tipps gibt‘s am Ende dieses Textes. Jetzt wird der Sub bestückt. Das Reflexrohr braucht eine Anprobe, da es auf Pressung sitzt. Wenn es passt, werden die Elemente zusammengesteckt, mit Klebeband fixiert und das Rohr eingepresst. Das Kabel des Subwoofermoduls wird durch seine Öffnung gesteckt und mit Silikon oder Heißkleber abgedichtet, dann wird das Modul eingeschraubt. Nun wird das Kabel oben aus dem Gehäuse herausgeführt. Ob das durch abgedichtete Löcher oder per Polklemme geschieht, ist gleich. Bedämpft wird das Gehäuse nicht, jetzt kann also der Woofer drauf. Er wird einfach angeschraubt, dann wird das Kabel an die Polklemmen angeschlossen. Fertig!

K+T-Tipp zur Gehäusegestaltung:


Am besten wird der Sub passend zur Einrichtung getarnt. Dafür eignen sich Lacke und Farben genauso wie Tapete und Holzdekorfolie. Bei Letzterem sollte man auf die Fasen verzichten, diese erschweren die Verarbeitung wesentlich.

Zubehör pro Box


Verstärkermodul Mivoc AM 80
Reflexrohr Mivoc BR 8146 (1 x“X“, 3 x“A“, 1 x“XA“)
Kabel, Schrauben, Polklemmen auf Wunsch   


Holzliste pro Box


19-mm-MDF:

4 x 70,0 x 31,9 cm Seitenwände
2 x 33,8 x 33,8 cm Deckel / Boden
1 x 30,0 x 15,0 cm Modulkammer senkrecht
1 x 30,0 x 10,9 cm Modulkammer waagerecht
8 x 6,0 x 6,0 cm
 Füße Versteifungskreuz beliebig aus Holzresten

Fazit

Mehr Bass für weniger Geld gibt‘s einfach nicht, zumindest nicht aktiv und vor allem nicht in dieser Qualität. Für gut 100 Euro einen Subwoofer mit freien Gestaltungsmöglichkeiten in Form und Farbe zu finden, der druckvoll, präzise und bei Bedarf auch laut spielt, scheint unmöglich.

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Produkt: Mivoc K+T Pump it up

3/2010
 
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Autor Christian Gather
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Datum 11.03.2010, 15:07 Uhr
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