Kategorie: Musikserver

Einzeltest: Cocktail Audio X30


Jetzt wird’s ernst

Musikserver Cocktail Audio X30 im Test, Bild 1
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Der kleine Musikserver X10 von Cocktail Audio gilt seit Jahren als der Geheimtipp für Sparfüchse und hat schon viele Einsteiger dazu gebracht, ihre Musik von Festplatte zu konsumieren. Und mit dem X30 wird nun die mächtigere Version für große Jungs nachgeschoben.

Peripherie:


 Mini-PC mit Intel i5, 8 GM RAM, Windows 7 Home, JRiver Media Center 19, JPLAY 5
 RipNAS solid V3
 Audiodata MS1
 Vollverstärker: DartZeel CTH-8550
 Lautsprecher: Klang+Ton „Nada“ Audio Solutions Rhapsody 130
 USB-Kabel Audioquest Diamond DBS
 iPod-Kabel Audioquest Forest
 Netzwerkkabel Audioquest Diamond
 Netzleiste Phonosophie 


Das Konzept ist gerade in einer Zeit, in der die Menschen dazu übergehen, moderne Medien zu nutzen, absolut richtig gewählt. Die Einfachheit der Bedienung eines Cocktail-Audio-Servers war und ist bemerkenswert, der Funktionsumfang hoch.

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Doch für richtige Männer war der kleine schwarze Kasten zu winzig, die haben das Ding kaum ernst genommen. Seit kurzem hebt Cocktail Audio den Finger und hat mit dem X30 einen Vollformat-Server im Programm, der weitaus erwachsener aussieht und mit seiner schlichten und gefälligen Optik und absolut einwandfreier Verarbeitung ganz klar Richtung HiFi-Enthusiast schielt. Eine gebürstete Alufront gehört da natürlich zum guten Ton, links und rechts prangen zwei Aluminium-Drehknöpfe, die dem X30 ein echtes HiFi-Gesicht geben. Der linke regelt die Lautstärke, rechts wird durch das Menü navigiert. Funktioniert tatsächlich prima und macht die Bedienung ähnlich einfach wie die des kleinen Bruders. Auf dem mit fünf Zoll schön großen TFT-Display werden alle Menüs, Alben und Einstellungen übersichtlich und sehr gut lesbar dargestellt, das Handling ist dank 700-MHz-Prozessor absolut flüssig. Die Präsentation der Menüs ist zudem sehr zeitgemäß hübsch so dass sich, wenn man nur die äußere Erscheinung betrachtet, ein sehr positiver Eindruck einstellt. Ich halte den Cocktail-Audio- Produkten außerdem zugute, dass sie absolut eigenständig sind und auf hauseigene Softwarelösungen bauen. Diese über die Jahre immer weiter optimierte Softwarebasis gibt’s nur hier.

Komplettpaket


Was macht dieser Aparat denn nun alles? Er stellt so eine Art Wunschlos- glücklich-Lösung dar, die es dem Besitzer erlaubt, CDs zu rippen, Internetradio zu hören und externe Speichermedien wie USB-Sticks wiederzugeben. Ein Vollverstärker wurde auch gleich integriert, so dass der X30 nur noch mit Lautsprechern bestückt zu werden braucht, um eine komplette Anlage zu erhalten. Der interne Class- D-Verstärker leistet absolut ausreichende 91 Watt an vier Ohm (an acht Ohm sind es knappe 50) und empfiehlt sich damit für mittelgroße bis große Boxen. Analoge Ausgänge zum Anschluss externer Verstärker sind natürlich trotzdem vorhanden, außerdem gibt’s digitale Verbindungsmöglichkeiten für D/A-Wandler. Auch wenn man im Prinzip nur einen X30 als alleinigen Herrscher der Musikanlage braucht, sind noch weitere Zuspieler an ihm andockbar, sowohl digitale (Sat-Receiver, Fernseher, Spielekonsolen) als auch analoge Quellgeräte finden hier eine passende Buchse. Hauptaugenmerk soll jedoch auf dem reinen Musikserver liegen, und das macht der X30 durchweg richtig gut. Egal, ob intern abgelegt oder per Streaming zugeführt, er versteht sich blendend mit hochaufgelöstem Material, wenn‘s sein muss bis 192 kHz in 24 Bit. Formatfragen stellen sich auch nicht, er verarbeitet eigentlich alles, was einem so in den Sinn kommen könnte. Drinnen sieht‘s absolut sauber aus, da gibt es absolut keine Beanstandungen. Das Umwandeln der digitalen Daten in analoge macht ein Burr-Brown 1792, was ein guter alter Bekannter ist, der in einer ganzen Reihe High-End-Player eingesetzt wird. Analog- und Digitalteil werden mit getrennten Stromversorgungen beliefert, ganz rechts sitzen Rechnerplatine und in meinem Fall die vorinstallierte Festplatte. Es können sowohl 3,5- als auch 2,5-Zoll-Modelle sowie optional SSD-Speicher eingesetzt werden, das kann man bei der Bestellung angeben. Außerdem gibt’s da ja noch die beiden USB-Ports an der Rückseite, an denen weitere Festplatten Anschluss finden. So kann man sich bei Bedarf einen Server mit riesiger Kapazität aufbauen. Die auf Festplatte gespeicherten Inhalte kann man außerdem per Samba oder UpnP-Server zum Streamen im gesamten lokalen Netzwerk freigeben. Das lässt sich ganz einfach im Menü aktivieren.

Praxis


Wenn man eine CD einlegt, kann man diese entweder einfach abspielen, die Tracks einzeln oder komplett rippen, als Zielformat kann man sich OGG, MP3, FLAC oder WAV aussuchen. Metadaten werden automatisch aus dem Netz gefischt, die Daten außerdem umgehend in die Musikdatenbank eingepflegt. Die Daten kommen von freedb, wodurch Cover meist fehlen. Die kann man aber ganz einfach nachträglich einpflegen.Das geht am besten im Webinterface, welches ich sowieso sehr praktisch finde. Hier lassen sich Metadaten editieren, fehlende Cover hinzufügen, und wenn nötig kann man den X30 hierüber sogar komplett steuern. Das geht recht gut, doch viel praxisgerechter ist natürlich die Steuerung per Smartphone oder Tablet-PC. Hierfür greift man ganz einfach auf Bestehendes zurück und installiert beliebte Tools wie zum Beispiel den PlugPlayer (iOS) oder BubbleUPnP (Android). Eine echte Alternative stellt außerdem das sehr gut gemacht Webinterface für Mobilgeräte dar, welches sehr übersichtlich gestaltet wurde, Vollzugriff auf den X30 ermöglicht, allerdings auf die Wiedergabe interner Inhalte (kein Streaming von NAS) beschränkt ist. Der X30 tut klaglos alles, was er tun soll und macht es einem wirklich leicht, seine CD-Sammlung auf Festplaltte zu kopieren und komfortabel wiederzugeben. Das Internet nutzt der Cocktail-Server übrigens auch für den Empfang Tausender Online-Radiostationen, außerdem ist der Streaming-Dienst Simfy vorinstalliert. Man arbeitet derzeit an der Integration weiterer Anbieter, ob mein Lieblingsdienst WiMP HiFi in absebarer Zeit auch implementiert wird, weiß ich allerdings nicht.

Klang


An unseren Referenz-Monitoren, die hinsichtlich Verstärkung doch recht anspruchsvoll sind, spielt der Cocktail- Musikserver sehr ausgewogen und mit ordentlich Nachdruck. Bäume ausreißen kann er in der Tat, auch wenn die ganz dicken Lautsprecher dann doch noch ein wenig mehr Strom benötigen. Der X30 produziert absolut saubere, gut durchörbare Töne und rundet mit seinem musikalischen Auftritt den durchweg positiven Eindruck ab.

Fazit

Wenn man am Ende auf das Preisschild sieht, fällt einem eigentlich nix mehr ein. Ab tausend Euro geht’s los, dafür bekommt man ein absolut komplettes Gerät, das sich dank des durchdachten Handlings, der exzellenten Ausstattung und des sehr sauberen Klangs uneingeschränkt empfehlen lässt. Absoluter Preisknaller!

Kategorie: Musikserver

Produkt: Cocktail Audio X30

Preis: um 1000 Euro

5/2014
Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Noveltech, Wassertrüdingen 
Hotline 09832 706814 
Internet www.cocktailaudio.de 
Radiotuner UKW/Internetradio 
LAN / WLAN Ja / Nein 
USB 3 x 
Festplatte bis 2 TB, SSD optional 
Fernbed. Funk/Infrarot/lernfähig Nein / Ja / Nein 
Abspielformate MP3, FLAC, WAV, WMA, M4A, AAC,ALAC, AIFF, AIF, Ogg Vorbis, PCM, PLS, M3U (bis 192 kHz, 24 Bit) 
Besonderheiten Ripping-Funktion UpnP/DLNA-Streaming 
Abmessungen (in mm) 435/325/99 
Leistung: 2 x 91 W (4 Ohm), 2 x 49 W (8 Ohm) 
Eingänge Audio: 1 x analog Cinch 
Ausgänge Audio: 1 x analog 
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Christian Rechenbach
Autor Christian Rechenbach
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Datum 21.05.2014, 17:47 Uhr
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Interessante Links:
  • www.hausgeraete-test.de
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