Einzeltest: Nubert nuJubilee 35

Der Lautsprecher-Spezialist Nubert feiert sein 35-jähriges Firmenjubiläum. Unzählige Modelle zu extra-fairen Preisen hat die schwäbische Boxenschmiede seit 1975 auf den Weg gebracht. Wäre doch ein Wunder, wenn Günther Nubert zum 35-Jährigen nicht noch etwas ganz Besonderes aus dem Hut zaubern würde ...

Seit über drei Jahrzehnten zeichnet Firmengründer und Chef Günther Nubert für die Entwicklung aller Lautsprechermodelle persönlich verantwortlich. Mit akribischer Arbeit an noch so kleinen Details hat sich der schwäbische Lautsprecher-Spezialist über die Jahre einen exzellenten Ruf in der HiFi-Szene geschaffen. Viele Testsiege und ein immer wieder bestätigtes erstklassiges Preis-Leistungs- Verhältnis haben den Nubert-Lautsprechern zu beachtlichem Erfolg verholfen. Aus dem umfangreichen Produktprogramm der Marke fielen zudem immer wieder äußerst potente Kompaktboxen auf, die fast schon die Grenzen der Physik in Sachen Tieftonwiedergabe überschritten.

Zum 35-jährigen Jubiläum präsentiert Günther Nubert mit der nuJubilee 35 wiederum einen handlichen Lautsprecher, der wie immer klangliche Höchstleistungen erwarten lässt und diesmal sogar in pfiffigen Farbvarianten erhältlich ist.

nuJubilee 35

Ein Jubiläum macht Spaß und diese Freude zeigt die neue nuJubilee 35 gleich nach dem Auspacken: wir haben nämlich eine Variante mit strahlend gelbem Frongitter bestellt. Das sieht mal erfrischend anders aus! Wer dieses Gelb nicht mag, kann (ohne Aufpreis) bei der Bestellung aus insgesamt sechs verschiedenen Farben seinen Favoriten auswählen. Egal ob Gelb, Rot, Grün, Blau, Weiß oder Schwarz als Farbe für das Frontgitter aus gelochtem Metall ausgewählt wird, die Front der nuJubilee35 ist auf jeden Fall in edlem Hochglanzschwarz lackiert, Gehäusewände sind sorgfältig matt foliert. Kenner der Nubert-Produkte werden das eine oder andere Detail der nuJubilee vielleicht bereits erkannt haben, denn Günther Nubert hat auf Bewährtes aus dem eigenen Hause gesetzt. Technisch basiert die nuJubilee 35 zwar auf einem erstklassigen Kompaktlautsprecher aus eigenem Hause, optisch und in einigen Details hat sich Nubert noch etwas einfallen lassen. Und das Beste: Als Jubiläumsmodell wird die nuJubilee 35 zu einem besonders attraktivem Preis feilgeboten, allerdings nur bis Ende 2010.

Technik

In der rund 34 x 22 x 34 cm großen Bassreflexbox kommt ein bewährter, hochbelastbarer 18 cm Tieftöner zum Einsatz, der mit strömungsoptimiertem Gusskorb und Polypropylenmembran ideale Voraussetzungen für impulstreue Tiefmitteltonwiedergabe mit sich bringt. Die „Nubert-typische“, leicht versetzt eingebaute 25-mm-Gewebekalotte sorgt wie üblich für transparenten Hochton, bei minimaler Kantenbrechung an der abgerundeten und leicht gewölbten Schallwand. Diese „Nubert“ wäre außerdem nicht von Günther Nubert, wenn nicht ein extrem aufwendiges Netzwerk von insgesamt 25 Bauteilen für die penible Aufteilung aller Frequenzen an die beiden Chassis verantwortlich wäre. Diverse Impedanz- Korrekturglieder, eine optional zuschaltbare, dreistufige Hochton-Absenkung und eine effektive Schutzschaltung erfordern diesen immensen Aufwand, doch das Endergebnis wird diese Anstrengungen rechtfertigen. Für den Anschluss der nuJubilee 35 an einen Verstärker stehen solide Schraubklemmen parat, natürlich in doppelter Ausführung für Bi-Wiring oder gar Bi-Amping-Betrieb.

Praxis

Redaktionskollegen sprachen mich beim Anschließen der nuJubilee 35 im Hörraum direkt an: „ist dies eine neue, kleine nuVero?“. Ist sie nicht, doch die optischen und akustischen Anleihen aus Nuberts Topserie sind unverkennbar. Die gewölbte Schallwand mit ihren sanft gerundeten Ecken zur Minimierung der Schallbrechung an Kanten hat man bei Nubert kurzerhand in diese äußerst preiswerte Jubiläums-Version übernommen – keine schlechte Idee. Wie es klingt? Erstmal viel, viel größer als die Abmessungen der Kompaktbox erwarten lassen. Sowohl Bassfundament samt Präzision als auch räumliche Darstellung lassen fast einen ausgewachsenen Lautsprecher vermuten. Übertreibt man es nicht mit der Lautstärke, ertönt Dave Weckls Schlagzeug fast so knackig wie aus einer rund einen Meter hohen, deutlich teureren, schlanken Standbox. Ebenso beeindruckend ist die Wiedergabe von akustischer Gitarre und Stimme, denn die nuJubilee 35 macht hier alles richtig, Klangfarben und Dynamik reproduziert sie wie aus dem Lehrbuch. Apropos Lehrbuch: Unsere Messung im Akustiklabor bestätigt die äußerst neutrale und unkritischen Eigenschaften der nuJubilee 35. Auch der beachtliche Tiefgang der „Kleinen“ lässt sich messtechnisch belegen – die untere Grenzfrequenz liegt bei etwa 55 Hertz.

Fazit

Mit der nuJubilee 35 hat sich Nubert wieder mal selbst übertroffen. Als Jubiläums- Sondermodell verblüfft sie mit exzellenter Basswiedergabe und blitzsaubereren Klangfarben, dazu kommt bei der 35er richtig Spaß beim Musikhören auf. Außerdem ist sie neben klassischem Schwarz auch in vielen peppigen Farbvarianten erhältlich und zum Preis von rund 470 Euro pro Paar ein absoluter Geheimtipp. Bis spätestens 31.12. sollten Sie zuschlagen!