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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Audio Physic Avantera plus+
Einer geht noch
„Wir müssen eure Avantera mal updaten“ – das höre ich seit Jahren von Audio Physic. Update? Wieso denn? Unsere „Hausreferenz“ spielt hervorragend, lasst gefällig eure Finger davon, da gibt’s nichts „upzudaten“
Auf eine gewisse Art und Weise ist das sogar vollkommen richtig. Tatsächlich nämlich ist der zweitgrößte Standlautsprecher aus dem Programm des Briloner Herstellers nachträglich gar nicht auf den Stand der „plus+“-Version zu bringen, die hier Gegenstand des Interesses ist. Mal eben ein paar Teile austauschen und fertig ist die neue Superbox – keine Chance. Die Änderungen sind struktureller Natur, und dafür muss man sich von vornherein entscheiden. Für uns hat das den Vorteil, dass wir unsere altbewährte Avantera und ihre modernisierte Schwester im direkten Vergleich hören können. Ein Wort zur Preisgestaltung.
In Anbetracht des galoppierenden Wahnsinns bei der Preisentwicklung in den oberen Regionen der Modellpalette der im hochwertigen Segment beheimateten Hersteller ist das, was Audio Physic für diese Großkaliber verlangt, schon fast als günstig zu bezeichnen (ich bin mir der etwas bitteren Ironie dessen durchaus bewusst): Eine Avantera kostet derzeit ab 13.690 Euro pro Paar, die Plus-Version 15.290 Euro. Will sagen: Der Aufpreis für die große Version beträgt moderate 1.600 Euro und, so viel sei schon verraten, das ist die Variante, die Sie wollen. Wenn Sie’s gerne in Hochglanz (schwarz oder weiß) wie bei unserem Testmuster hätten, dann landen Sie bei 17.000 Euro. Äußerlich sind beide Versionen der Avantera praktisch nicht auseinanderzuhalten – sie müssten schon das Anschlussterminal genau in Augenschein nehmen, das bei der großen Version mit der Silberversion der hervorragenden WBT-Nextgen-Klemmen realisiert wurde. Und weil wir gerade schon einmal an dieser Stelle sind und man das kleine Detail (das es auch bei der Ur-Avantera gibt) gerne übersieht: Die Klemmen sind nicht einfach nur mit dem Gehäuse verschraubt, sie sind auf einer elastisch aufgehängten Platte montiert. Was das soll? Auf solche Fragen reagiert Entwickler Manfred Diestertich mittlerweile nur noch mit einem ganz kleinen Grinsen: „Probier’s aus und staune“, ist seine übliche Antwort auf solche Fragen. Die Avantera plus ist ganze zwei Kilo schwerer als ihre eigentlich gar nicht kleinere Schwester. Und es gibt sie, weil Manfred Diestertich einfach nicht aufhören kann, Dinge auszuprobieren. Die technische Basis ist schon bei der Ur-Avantera so weit, da gab’s kaum noch etwas zu verbessern. Will sagen: Die eingesetzten Treiber sind hüben wie drüben dieselben. Vier davon sieht man nicht ohne Weiteres, nämlich die Bässe: Auf jeder Seite des Lautsprechers sind zwei Achtzehner übereinander angeordnet und sorgen in Verbund mit ordentlich Volumen, einem sorgsam verstrebten Gehäuse und zwei an der Unterseite mündenden Reflexrohren für mächtig Schub in tiefen Lagen. Und zwar mit einer cleveren, weil wohnraumtauglichen Abstimmung: Der Frequenzgang fällt leicht zu tiefen Registern hin, was sich im realen Raum in aller Regel komplett relativiert und für einen ausgeglichenen Bassfrequenzgang sorgt. Mitteltöner gibt’s zwei Stück mit 15 Zentimetern Durchmesser, die Audio Physic „Hyper-Holographic-Cone-Mitteltöner“ nennt. Der Terminus bezieht sich auf den Hightech-Korb mit einzigartigem doppelten Aluminium-Kunststoff-Aufbau: Alu macht stabil, Kunststoff dämpft gut. Die Membran selbst besteht aus hauchdünnem Aluminium und wird gezielt bedämpft, um ihr etwaige Unarten auszutreiben. Ein ganz besonderer Geselle ist auch der, der für die hohen Töne zuständig ist: Was auf den ersten Blick wie eine ganz normale Kalotte aussieht, ist in Wirklichkeit ein echter Konushochtöner. Wenn Sie solcherlei Treiber andernorts noch nie gesehen haben, dann haben Sie damit recht: Zwar fertigt Audio Physic diese Preziosen nicht selbst, dank ausgezeichneter Verbindungen zu einem großen Zulieferer sind solche exotischen Konstruktionen möglich – konstruiert werden die Schätzchen natürlich ebenfalls in Brilon. Und was ist jetzt anders an der Avantera plus? Zu den gut greifbaren Dingen gehört der Einsatz neuer Kondensatoren in der Frequenzweiche. Die sind ebenfalls nicht von der Stange, sondern werden vom Spezialisten Clarity Cap eigens für Audio Physic gebaut. Und die Unterschiede zu den Serienversionen beziehen sich keinesfalls auf einen kundenspezifischen Aufdruck, vielmehr hatte „Manni“ auch hier ein paar Ideen struktureller Art, die der Hersteller umsetzen konnte und wollte. Die Gehäusedämmung ist ebenfalls ein klanglich wichtiges Thema. Manni hat – Sie ahnen es – mal wieder viel ausprobiert und ist bei einem Material gelandet, das sonst keiner auf dem Radar hat: einem sehr speziellen Keramikschaum. Der ist nun nicht so flexibel wie eine Matte Polyesterwatte und muss als passendes Formteil beim Zusammenbau des Gehäuses montiert werden – hinterher geht’s nicht mehr, deshalb gibt’s auch kein Update auf die Plus-Variante. Dämmung, Dämpfung, Resonanzkontolle (man sehe sich die Aufhängung der Hochtonweiche an), all das sind Schrauben, an denen Manni gedreht hat. Und dann gibt’s da noch ein paar kleine elektrische Besonderheiten, über die zu reden der Entwickler keine besondere Lust mehr verspürt, weil die daraus resultierenden Diskussionen nicht zielführend sind. Er macht‘s einfach – und gut. Über ein aufpreispflichtiges Detail aber müssen wir reden, denn ohne das mag ich die Box nicht mehr betreiben: die Unterstellfüße „VCF V Magnetic“. Die pro Viererset 650 Euro teure Option kann man unter Geräte stellen – auf dem Wege habe ich meine erste Bekanntschaft mit den Dämpfern gemacht und blöde geguckt, was das unter einer Accuphase-Vorstufe noch tut – oder mittels beiliegender Gewinde adapter in die „Ausleger“ der Box schrauben, wo sie die serienmäßigen Spikes ersetzen. Technisch handelt es sich um eine Kombination aus weiterentwickelter Fadenaufhängung in Kombination mit zwei kräftigen, sich abstoßenden Neodymmagneten, die zusammen eine effektive Entkopplung vom Rest der Welt besorgen. Jeder Fuß ist mit 30 Kilogramm belastbar, für diese Box also mehr als ausreichend. Für den Einsatz unter Geräten gibt’s kleinere (und günstigere) Varianten. Und wenn die Unterschiede zwischen der Ur-Avantera und der Plus-Variante schon erheblich deutlicher ausfallen, als ich mir das je hätte träumen lassen – das Ersetzen der Spikes durch die Magnetfüße katapultiert die Box endgültig in eine andere Liga. Gewiss, groß und souverän spielen kann die Avantera auch und sie beherrscht das Durchleuchten von Strukturen absolut souverän. Alles großartig, solange man die „Plus“ nicht hört. Sie vermittelt einen tonal minimal anderen Charakter, weil sie um Bass schlanker wirkt – was sie natürlich nicht ist, sie ist nur schneller mit den tiefen Tönen fertig. Tatsächlich – und das sieht man mal wieder, dass man die klassische Messtechnik mit Vorsicht genießen muss – sind beide Avanteras veritable Basswunder, die Plus gibt sich nur etwas zivilisierter und farbiger. Im Hochton strahlen beide um die Wette; was dieser Konus an Detailauflösung in den Raum wirft, ist absolut erstaunlich – kein Wunder, dass Manni der Kalotte den Rücken gekehrt hat. Die Plus spielt noch „unsichtbarer“, insbesondere dann, wenn sie auf den Entkoppelfüßen steht. Sie schafft deutlich mehr Luft zwischen den Ereignissen, wirkt ob ihrer Positioniergenauigkeit spektakulärer und tut letztlich einfach mehr als das Urmodell. Und wir reden nicht von Geschmacksfragen, sondern von einem unbestreitbaren Fortschritt.Fazit
Hartnäckigkeit zahlt sich aus. Audio Physic hat die Avantera mit vielen kleinen Upgrades klanglich auf ein neues Level gehievt, die Box klingt ungemein natürlich, substanziell und weiträumig. Eigentlich Pflicht: die hauseigenen Entkoppelfüße.Kategorie: Lautsprecher Stereo
Produkt: Audio Physic Avantera plus+
Preis: um 15300 Euro
die Box klingt ungemein natürlich, substanziell und weiträumig
Audio Physic Avantera plus+
93-2011
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Vertrieb | Audio Physic, Brilon |
Telefon | 02961 96170 |
Internet | www.audiophysic.de |
Garantie (in Jahre) | 2 |
Ausführungen | diverse Furniere und Lackierungen |
B x H x T (in mm) | 240/1150/420 (inkcl. Standfüße) |
Gewicht (in Kg) | 42 |
Unterm Strich... | » Hartnäckigkeit zahlt sich aus. Audio Physic hat die Avantera mit vielen kleinen Upgrades klanglich auf ein neues Level gehievt, die Box klingt ungemein natürlich, substanziell und weiträumig. Eigentlich Pflicht: die hauseigenen Entkoppelfüße. |