Kategorie: CD-Player, Verstärker Endstufen

Systemtest: Quad Artera Play, Quad Artera Stereo


Zusammen anders

CD-Player Quad Artera Play, Quad Artera Stereo im Test , Bild 1
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Qualität ist keine Frage der Größe mehr, denn dank moderner Technik ist auch auf wenig Raum viel möglich. Und wie Quad jüngst zeigte, kann man auch mit kleineren Systemen viel Aufmerksamkeit erregen.

Dieses Jahr auf der High End in München. Atrium 4.2, Raum E224, am Türschild steht der Name IAD. Das allein mag zwar nur wenigen Leuten ein Begriff sein, denn bei IAD handelt es sich um den Vertrieb verschiedener Audiomarken. Doch wie überall auf der High End war der Stand natürlich voll mit Musik, Leuten und Geräten. Beinahe die gesamte Rückwand des recht üppig bemessenen Raumes im zweiten Stock war voll mit HiFi-Ware der feinsten Sorte, inklusive Systemen von Audiolab und einer ganzer Reihe exklusivster Luxman Verstärker, Vorstufen und D/A-Wandler. Hier konnte man schon mal ein paar Minuten vor dem Messetrubel verbringen und ein wenig Musik hören.

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Doch zwischen hohen Standboxen und mächtigen japanischen High End Kombis stand etwas deutlich kleineres, das trotzdem eine Menge Aufsehen erregte, selbst zwischen der HiFi Prominenz drum herum. Ein kleiner CD-Player spielte munter vor sich hin, auch wenn sich natürlich keine Silberscheibe im Laufwerk drehte, sondern ein Streamer per USB angeschlossen war. Dazu kam eine recht kleine Endstufe, die es trotzdem schaffte, den vollen Hörraum vollständig zu beschallen. Konkret handelte es sich um ein System des britischen Herstellers Quad bestehend aus dem Artera Play und der Artera Stereo. Nun, einige Wochen nach der High End in München, bekam ich eben jene Kombi in den Verlag geschickt. An Faszination hat sie dabei nicht verloren. Über Geschmack lässt sich streiten und als Redakteur sieht man die verschiedensten Auswüchse von dem, was in der HiFi-Branche als Design verstanden wird. Die Meinungen der Kollegen gehen hier erwartungsgemäß auseinander, so das man bei praktisch jedem neuen Testgerät Leute findet die es schön finden und andere, die damit optisch nicht glücklich werden. Nicht so bei der Artera Kombi, denn hier war das Urteil einstimmig und verschiedene Varianten von "das sieht aber richtig hübsch aus" machten die Runde. Einstimmigkeit unter Kritikern kann schon mal als hohes Lob verstanden werden. Tatsächlich hat die Artera Serie etwas auffällig unauffälliges an sich, was eben nicht bedeutet, dass die Geräte unansehnlich sind, sondern das genaue Gegenteil. Wenig Spielereien, klare Linien, schlichte Eleganz und einen Hauch moderner Extravaganz ist hier das Rezept zum optischen Erfolg.  Die Endstufe beispielsweise erinnert ein wenig an ein futuristisches Kraftwerk. Während die Seitenteile von großen Kühlelementen dominiert werden, wird die glatte, gebürstete Frontplatte von einer langgezogenen Ovalen Leuchte durchbrochen. Trotz der eigentlich recht kompakten Ausmaße wird hier gleichzeitig eine Aura von Kraft und Eleganz verströmt. Auch der Play macht eine gute Figur. Natürlich kommt er als Kombination aus CD-Player, USB-DAC und Vorstufe mit einem nur etwa halb so kleinen Gehäuse aus, doch die Verwandtschaftsverhältnisse sind offensichtlich. Die gleichen, matten Kühlrippen an der Seite. Vorne ebenfalls die silbern schimmernde, glatte Fläche. Anstelle einer einfachen Leuchte findet hier aber ein rundes Display Platz, das in Farbe und Form in starkem Kontrast zum Rest des Gehäuses steht. Selbst der CD-Schlitz, der normalerweise so gut wie möglich versteckt wird, dient hier der Formgebung. Krönung der Extravaganz sind jedoch die beiden lose aufliegenden Glasplatten, die bündig mit den oberen Kanten der Kühlkörper beider Geräte abschließen. Während auf den Fronten nämlich nur ein winziges Firmenlogo zu erkennen ist, werden die Abdeckungen von einem großen, eingelassenen Schriftzug verziert. Beim Aufeinanderstapeln der beiden Komponenten kann die Platte des unteren Gerätes auch weggelassen werden, so dass beide scheinbar fugenlos zusammenwachsen. Die optische und technische Verschmelzung wäre damit perfekt. Trotz der schönen Gestaltung der Systeme merkt man aber, das hier eben nicht nur Designer am Werk waren, sondern auch der oder andere Ingenieur. Dazu reicht für den Anfang schon einmal ein Blick auf die Spezifikationslisten der beiden Geräte. Hier hat man wesentlich mehr als eine hübsche Lifestyle Anlage vor sich, sondern ernst zu nehmende HiFi Kaliber. Koaxiale und optische S/PDIF-Anschlüsse spendierte man dem Artera Play gleich einmal doppelt. Dabei macht es nicht einmal einen Unterschied, ob man ein elektrisches Signal versendet, oder Daten durch die Glasfaserleitung schiebt, denn hier werden an beiden Varianten 192 kHz Signale mit bis zu 24 Bit verarbeitet. Vorbildlich. Wie immer ist der USB-Anschluss aber im Puncto High Res nicht einzuholen. Zunächst einmal dürfen es hier sogar bis zu 32 Bit Worttiefe sein, zum anderen erhöht sich die maximal nutzbare Abtastrate auf satte 384 kHz. Garniert wird das ganze mit einer satten Portion DSD-Unterstützung, die Bitstreams mit bis zu 11,2 MHz zulässt. Immerhin mehr als die knapp 250-fache Abtastrate einer normalen CD. Natürlich wurde bei all der digitalen Pracht aber auch an die Nutzer klassische analoger Medien gedacht, weshalb der Artera Play zusätzlich noch mit zwei Paaren Cinch-Buchsen ausgestattet ist.  Heraus gehen die, von einem ESS Chip gewandelten Signale, dann entweder per Cinch, oder per XLR-Kabel. Dank der internen Lautstärkeregelung kann sogar direkt eine Endstufe angeschlossen werden. Im Besten Fall eben die Artera Stereo. Passenderweise verfügt auch diese über sowohl einen XLR-, wie auch über einen Cinch-Anschluss, wobei der jeweils verwendete Eingang mit einem Schalter an der Rückseite umgestellt werden Kann. Bei einem Blick ins Innere der Endstufe fällt einem zunächst der riesige Ringkerntransformator ins Auge, der in der Mitte der, ansonsten vollkommen symmetrisch aufgebauten Arterea Stereo thront. Natürlich verzichtet Quad auch bei der Artera Reihe nicht auf seine, bereits aus dem 405 bekannte Current Dumping Technologie. Dabei wird von einem Klasse-A Verstärker zunächst schwaches, aber verzerrungsarmes Signal generiert, dass anschließend dann von einem leistungsstärkeren Gegentaktverstärker auf die eigentliche Ausgangsleistung gebracht wird. Damit liefert die Endstufe dann satte 140 Watt an acht Ohm, was für eine Vielzahl von Lautsprechern ausreicht. Selbst eher leistungshungrige Standlautsprecher ließen sich von der, eigentlich doch recht kompakten Kombi, problemfrei antreiben. Befeuert von der Class-A Ausgangsstufe des Vorverstärkers geizte das Artera Set generell nicht gerade mit Schalldruck, was auch vollkommen richtig ist, denn diese Kombination hört man einfach gerne Spielen. Bereits die Wiedergabe von CDs konnte im Test mit schöner Musikalität aufwarten und zeigte außerdem, dass auch bei den physischen Datenträgern die Welt nicht stehen geblieben ist. Ähnlich wie bei einem USB-Anschluss, arbeitet das optische Laufwerk im Quad nämlich asynchron und puffert die Signale nach dem Auslesen zunächst, bevor diese weiter an den DAC geleitet werden. Das minimiert Jitter und führt zu einer besseren Natürlichkeit der wiedergegebenen Musik. Trotzdem reagiert das Laufwerk weiterhin zügig auf Eingaben der Fernbedienung, so das das Überspringen von Titeln trotzdem schnell vollzogen ist. Seine wahren Tugenden offenbart der 32 Bit ES9018 DAC-Chip dann aber erst, wenn er auch hoch aufgelöstes Material zur Verfügung gestellt bekommt. Mit zunehmender Abtastrate des Quellmaterials öffnet sich die Bühne der Quad Kombi zusehends. Hier zeigt sich die typische Detailverliebtheit der ESS-Module, die praktisch danach lechzen, jedes Bit an Informationen aus dem Signal herauszuziehen. Das führt zu einem insgesamt recht intensiven Hörerlebnis, bei dem man selbst durch wiederholtes Erhöhen der Lautstärke versucht, möglichst viel aufzunehmen. Dementsprechend stehen der Kombi gerade eher feingeistige Klänge gut zu Gesicht, während Freunde härterer Gangarten gelegentlich vielleicht ein wenig die ungeschliffene Kernigkeit vermissen werden, die einige Album einfach interessant machen. Im Prinzip ist das jedoch jammern auf hohem Niveau, denn die Artera Kombi spielt auf einer Stufe mit Geräten deutlich höherer Preisklassen, die trotzdem weniger Funktionen bieten als die beiden britischen Multitalente.  Es scheint als könne man den eher abwertend gemeinten Begriff der "Lifestyle Systeme" ganz allmählich begraben, denn die Anzahl an kompakten, schön gestalteten Systemen, die technisch und klanglich auf der Höhe der Zeit sind, steigt weiter an. Artera Play und Stereo zeigen, das hochwertige Audiosysteme nicht mehr ganze Räume füllen müssen, um ernst genommen zu werden. Auffallen geht eben auch im Kleinformat.

Fazit

Artera Play und Stereo zeigen wozu kleinere Anlagen heute imstande sind. Detailverliebter Sound mit einer guten Portion  Leistung weiß hier genauso zu gefallen wie  das elegante Äußere.

Kategorie: CD-Player

Produkt: Quad Artera Play

Preis: um 2000 Euro

1/2017

Kategorie: Verstärker Endstufen

Produkt: Quad Artera Stereo

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Ausstattung & technische Daten: Quad Artera Play
Vertrieb IAD, Korschenbroich 
Telefon 02161 617830 
Internet www.audiolust.de 
Abmessung (B x H x T in mm) 320/105/320 
Unterstützte Abtastraten: koaxial und optisch: PCM bis 192 kHz, 24 Bit /USB: PCM bis 384 kHz, 32 Bit und DSD bis DSD256, 11,2 MHz,1 Bit 
Ausgänge: 1 x XLR Stereo, 
- 1 x RCA Stereo, 
- 1 x S/PDIF koaxial, 
- 1 x Toslink optisch 
Eingänge: 1 x CD, 1 x USB-B, 
- 2 x S/PIDF koaxial, 2 x Toslink optisch, 2 x RCA Stereo 
checksum „Artera Play und Stereo zeigen wozu klei-nere Anlagen heute imstande sind. Detail- verliebter Sound mit einer guten Portion Leistung weiß hier genauso zu gefallen wie das elegante Äußere.“ 
Ausstattung & technische Daten: Quad Artera Stereo
Preis: um 2.000 Euro 
Vertrieb: IAD, Korschenbroich 
Telefon: 02161 617830 
Internet: www.audiolust.de 
Abmessungen (H x B x T in mm): 158/320/338 
Eingänge: 1 x XLR Stereo, 1 x RCA Stereo 
Ausgänge: 1 x Lautsprecher Stereo 
Leistung (8 Ohm in Watt): etwa 140 
Leistung (4 Ohm in Watt): k.A. 
checksum „Artera Play und Stereo zeigen wozu klenere Anlagen heute imstande sind. Detail- verliebter Sound mit einer guten Portion Leistung weiß hier genauso zu gefallen wie das elegante Äußere.“ 
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Philipp Schneckenburger
Autor Philipp Schneckenburger
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Datum 13.01.2017, 11:56 Uhr
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