Für die Älteren unter uns gehören diese Lautsprecher zu den ersten jugendlichen Audiowunschträumen, wie zum Beispiel das Klipschorn oder die Electro Voice Sentry III. Für alle anderen könnte dieser besondere Lautsprecher eine echte Überraschung werden.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenForm follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: LG CF3D
Zweite Sichtweise
Schon seit der CES in Las Vegas im Januar des letzten Jahres hört man von einem 3D-Projektor des koreanischen Herstellers LG – nun ist er da und HEIMKINO durfte ihn ausgiebig begutachten.
Während die bisherigen 3D-Beamer das gleiche Prinzip verfolgen wie die erhältlichen 3D-Flat-TVs und mit aktiven Shutterbrillen arbeiten, geht man bei LG den alternativen Weg. Hier wird nicht mit sequenziell gesendeten Bildern gearbeitet, die von einer aktiven Brille wieder für jedes Auge getrennt und nacheinander umgesetzt werden, sondern mit unterschiedlich polarisierten Bildern. Dies entspricht der Technik, wie sie in den meisten Kinos genutzt wird, ergo können auch die aus den Lichtspielhäusern bekannten und recht preisgünstigen Real-3D-Polarisationsbrillen für den LG-Beamer benutzt werden.
Projektor und Technik
LG nutzt beim CF3D die LCOS-Technik und verwendet SXRD-Chips von Sony. Im 3D-Beamer kommen die gleichen Bildprozessoren zum Einsatz, wie im kleinen 2D-Bruder, dem CF181D, der aufgrund seiner günstigen Anschaffungskosten das Feld der LCOS-Beamer mächtig aufmischen konnte.
Setup und Bildqualität
Neben den üblichen Kontrast-, Helligkeits- und Farbintensitätseinstellungen wartet der CF3D mit einem weiterführenden Menü auf. Hier stehen ein Farbmanagement sowie eine Graustufenkalibrierung zur Verfügung. Letztere lässt sich entweder in der üblichen Zweistufen- Version (Gain/Offset) verändern oder in einer Einteilung von 20 Stufen in Schritten von 5 IRE. Da der LG ab Werk einen erweiterten Farbraum aufweist, trainieren wir ihm diesen mittels Color-Facts und seinem Color-Management ab. Auch die Graustufendarstellung gelingt recht gut, wenngleich trotz des Basispresets „Warm“ über die gesamte Helligkeitsstufe zu Beginn ein deutlicher Rotmangel zu verzeichnen ist. Was sich dem LG nicht austreiben lässt, ist eine sichtbare Blaufärbung bei vollkommen schwarzem Bildinhalt. Schon ab 5 IRE ist diese Geschichte, aber die schwarzen Balken eines Cinemascope-Films wirken leicht bläulich. Aufgrund des hohen Gesamtlicht-Outputs seiner zwei Lampen kommt der CF3D auch nicht in die Schwarzwertregionen eines JVC oder Sony. Hier liegt er mit 0,8 Lumen nicht ganz auf Referenzniveau. Dafür schafft er es, am anderen Ende mit beeindruckenden Werten zu glänzen. Schon im Eco-Betrieb und im kalibrierten Modus stehen 1100 Lumen an. Setzt man die Lampe in den normalen Modus, wird die Leinwand gar mit 1500 Lumen ausgeleuchtet. Noch respektabler werden die Werte, wenn die für die 3D-Projektion notwendige silberne Leinwand verwendet wird. Diese reflektiert durch ihre starke Ausrichtung mit nahezu dreifacher Leuchtdichte (900 cd/m2 gegenüber 320 cd/m2 auf neutral-weißer Leinwand). Setzt man sich dann die Brille auf, verringert sich dieser Wert wieder auf gut 350 cd/m2, was dem kalibrierten 2D-Modus entspricht und zeigt, dass der CF3D genug Licht für die 3D-Projektion zur Verfügung hat. Zumal er im 3DBetrieb zwangsläufig in den hohen Lampenmodus wechselt und seine Helligkeit hier für drei Meter Leinwandbreite satt ausreicht – so hell ist keiner der 3D-Beamer, die mit Shutter-Brillen arbeiten. In Sachen Schärfe gelingt dem LG ein guter Kompromiss aus homogenem Bildeindruck ohne Überschärfungen, seine De-Interlacing und Upscaling- Eigenschaften sind sehr gut. Im Betrieb mit 24p-Material ist ein leichtes, regelmäßiges Ruckeln zu erkennen.
HD-Signale / Frame Insertion
LGs 3D-Beamer kann im 2D-Betrieb durchaus überzeugen: Seine Detailtreue ist hervorragend und die Farbgebung gelingt außergewöhnlich gut. Da momentan noch zwingend beide Lampen zum Einsatz kommen, ist die Helligkeit für kleinere Leinwände schon fast etwas zu hoch. Auch in Sachen Schwarzwert fehlt das letzte Quäntchen Punch. Dunkle Szenen zeigen dementsprechend etwas später Details. Wechselt man in den Modus Schwarzwert „hoch“ sind Details zwar früher zu erkennen, jedoch mit dem Manko eines dann etwas gräulichen Schwarz. Trotz der zwei gleichzeitig betriebenen Engines gelingt dem LG die Konvergenz erstaunlich gut. Gerade in der Bildmitte liegen Abweichungen Bereich von deutlich unter einem Pixel. Lediglich zu den Rändern hin steigt dieser Wert auf ungefähr 0,5 Pixel. Sehr gut gefiel uns die Farbneutralität in Mischhelligkeiten, so dass das erste Kapitel von „Casino Royal“ zum Genuss wird. Bei der Zwischenbildberechnung lässt sich zwischen „niedrig“ und „hoch“ auswählen. Während schon die schwächere Schaltung den Hintergrund in Schwenks sehr sauber hält und noch nicht allzu künstlich wirkt, haben beide Einstellungen leichte Probleme mit detailreichen Vordergründen. So verschwinden bei der zugegeben ultraschwierigen 270°-Kameraführung von „21“ die vertikalen Streben der Brücke oder auch die Laternenmaste schon mal.
3D-Wiedergabe
Die Spezialität des LG ist in der Tat die 3D-Wiedergabe. Diverse Kollegen attestierten ihm den gleichmäßigsten und fließendsten Eindruck von allem, was bisher an 3D-TVs und -Beamern gesichtet wurde. Wir betrieben den LG mit der PS3, die wir auf die exakte Bildschirmgröße einstellten. Dies sorgte dafür, dass Doppelkonturen so gut wie nicht sichtbar waren, und durch das nicht vorhandene Flimmern der passiven Brille waren selbst schnelle Szenen von „Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“ überhaupt kein Problem. Wer zudem über die 3DBlu-ray von „Avatar“ verfügt, darf sich mit dem CF3D über eine Bildwiedergabe freuen, die jener im Kino in nichts nachsteht – traumhaft.
Fazit
Der CF3D ist kein Schnäppchen und aufgrund der notwendigen zusätzlichen Leinwand auch nicht der Unkomplizierteste. Dafür sind die erforderlichen Brillen erschwinglich, und es können schnell mal größere Gesellschaften in den Genuss einer 3D-Projektion kommen. Die werden dann auch merken, dass in Sachen 3D-Wiedergabequalität momentan der LG die Nase vorn hat – er produziert einfach am wenigsten Doppelkonturen und arbeitet am homogensten. Gerade professionelle Anwender werden sich über die hohe Helligkeit freuen, die auch unter suboptimalen Bedingungen noch eine entsprechend große Projektion ermöglicht.Kategorie: Beamer
Produkt: LG CF3D
Preis: um 13000 Euro
176-928
WS Spalluto |
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